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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Stadt der Toten? Vielleicht. Aber was könnte er uns erzählen, wenn er blind und taub ist? Selbst wenn er sprechen kann? Müssen wir nicht annehmen, daß er genauso ratlos wie wir ist?«
     
    *
     
    »Fünfunddreißig Minuten«, sagte Bob mit einem Blick auf seine Uhr, »aber Tom ist noch nicht wieder aufgetaucht. Jetzt sind wir an der Reihe, Liebling.«
    Carol lachte und warf ihm eine Kußhand zu. Offensichtlich hatte Bob doch die erhofften Fortschritte bei ihr gemacht.
    Keiner von den beiden schien sich Sorgen zu machen. Und das war kein gutes Zeichen, überlegte Rick. Sie hatten anscheinend kaum einen Gedanken an das Schicksal von New Bergen verschwendet und waren sich nicht darüber im klaren, was es bedeutete, daß Tom – gewarnt, vorsichtig und erfahren – nicht wieder zurückgekommen war.
    »Noch nicht«, entschied Rick.
    »Warum sollen wir noch länger warten?« erkundigte sich Bob. »Tom hat ausdrücklich gesagt, daß wir nach einer halben Stunde aufbrechen sollen. Ihm muß irgend etwas zugestoßen sein. Aber in unseren Schutzanzügen kann uns nichts passieren.«
    »Und du hast es so eilig«, stellte Rick fest, »weil du so schnell wie möglich wieder nach Hause willst, damit du deine ganze Aufmerksamkeit auf wirklich wichtige Dinge konzentrieren kannst – zum Beispiel auf Carol.«
    »Warum eigentlich nicht?« gab Bob zurück. »Wodurch wird denn das Leben überhaupt interessant?«
    »Bevor ihr euch in das große Abenteuer stürzt«, fuhr Rick fort, »möchte ich noch einen anderen Versuch unternehmen der vermutlich völlig ungefährlich ist. Bisher haben wir keine Funkverbindung zu den anderen Siedlungen aufnehmen können, weil die Relaisstation in New Bergen nicht in Betrieb ist. Aber dort drüben am Zaun – also kaum hundert Meter von uns entfernt – steht eine Telefonzelle. Ich habe keine Ahnung, ob die Gespräche über Kabel oder eine Richtfunkstrecke laufen, aber ich weiß, daß die Verbindung automatisch hergestellt wird.«
    »Natürlich!« rief Nadine. »Von der Zelle aus kann man Mangusville oder Stirling oder Stapleton anrufen.«
    »Warum sollen wir uns überhaupt die Mühe machen?« erkundigte Bob sich. »New Bergen antwortet nicht; die anderen ebenfalls nicht. Und warum sollen wir uns bei Leuten erkundigen, die keine Ahnung haben können, weil sie auf der anderen Seite des Planeten sitzen, wenn wir nur ein paar Schritte zu gehen brauchen? Ist es nicht einfacher und vor allem schneller, wenn wir uns die Sache selbst ansehen?«
    »Vielleicht ist es einfacher und schneller – aber trotzdem falsch«, antwortete Rick. »Ich gehe jetzt und rufe in Stapleton an.«
    Bob seufzte. »Wenn du darauf bestehst, können wir es ja versuchen. Aber du gehst bestimmt nicht. Du bist unser Pilot. Ohne dich sitzen wir hier alle fest.«
    »Ihr könnt mich die ganze Zeit über beobachten. Und wir wissen, daß die Luft dort draußen völlig in Ordnung ist.«
    »Bob hat recht«, warf Nadine ein. »Du bleibst hier, Rick. Ich bin für die Nachrichtenverbindung verantwortlich. Das fällt in meinen Aufgabenbereich.«
    Nadine ging also. Sie trug weder eine Gasmaske noch einen Schutzanzug, sondern nur den normalen grauen Overall – aber mit hochhackigen Pumps. Sie wäre gern einige Zentimeter größer gewesen und trug deshalb stets Pumps – selbst an Bord des Raumkreuzers –, weil sie angeblich mit flachen Schuhen nicht gehen konnte.
    Die Luft hatte einen würzigen Beigeschmack, der an vermodertes Laub erinnerte. Als die Luftschleuse sich hinter Nadine schloß, mußte sie sich beherrschen, um nicht auf der Stelle wieder umzukehren. In Gesellschaft anderer bewies sie Mut, aber allein kam sie sich sehr klein, schwach und unbedeutend vor.
    Bevor sie Stapleton anrufen konnte, mußte sie die Bedienungsanleitung über dem Apparat durchlesen. Mit dem Geld gab es keine Schwierigkeiten, denn auf allen besiedelten Planeten war die gleiche Währung im Umlauf.
    Als sofort eine Antwort kam, hätte sie vor Schreck fast den Hörer fallengelassen. Aus irgendeinem Grund hatte sie wie Bob angenommen, daß die Katastrophe nicht nur New Bergen, sondern den gesamten Planeten erfaßt haben mußte.
    »Wetterstation Stapleton. Wer ist dort?«
    »Nadine Macken. Ich rufe von New Bergen aus an.«
    »Gott sei Dank!« rief der Mann am anderen Ende der Leitung. »Wir machen uns schon die ganze Zeit über Sorgen, was dort passiert sein könnte. Los, sprechen Sie weiter, Menschenskind! Warum haben wir seit fünfzehn Stunden nichts mehr aus New

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