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Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 16 - Die Menschenfarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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liegt nicht an der Oberfläche herum, was? Alle anderen, die nicht im Bergbau arbeiten, bekommen nur gelegentlich ein paar Kostproben von den seltenen Metallen, damit sie gesund bleiben, aber wir Kumpel können uns damit vollstopfen und ...«
    »Ruhe!«
    »... und Quecksilberseen. Natürlich keine ganz großen, aber schließlich wollen wir nur einen erfrischenden Schluck nehmen, um die Erze herunterzuspülen, von denen ich dir erzählt habe.«
    Bei der Erwähnung der Metalle ruhig zu bleiben, war schwer genug, weil Savold wirklich heißhungrig war, aber die Vorstellung eines kühlen Quecksilbersees hätte selbst einen überzeugten Asketen in Versuchung geführt.
    »Schön«, knurrte er deshalb, »aber nur unter einer Bedingung – wir kehren nicht zu deiner Familie zurück. Das ist ausschließlich dein Problem, mit dem ich nichts zu schaffen habe.«
    »Aber wie kann ich zu ihr zurückkehren, wenn du dagegen bist?«
    »Ich freue mich, daß du meiner Auffassung bist. Wo stecken also die Metalle und das Quecksilber?«
    »Du brauchst nur zu bohren«, antwortete Gam Nex Biad. »Ich zeige dir die Richtung.«
    Savold sprang einige Male auf und ab, um die entsprechende Geschwindigkeit und Umdrehungszahl zu erreichen, und bohrte sich dann mit dem Kopf voraus in die weiche Erde, die – er zuckte unwillkürlich zusammen – fast wie Wasser nachgab. Ein Dorfellow mußte nämlich Wasser unbedingt meiden es verursachte Korrosionserscheinungen im Kreislauf und dem Verdauungssystem. Während er sich durch die Felsen bohrte empfand er eine angenehme Wärme, die sich vom Kopf ausgehend durch den ganzen Körper verbreitete. Er nahm einige Bissen zu sich, um wieder zu Kräften zu kommen, ließ aber wohlweislich genügend Platz für das Hauptgericht und die Nachspeise.
    »Ganz nett, findest du nicht auch?« fragte Gam Nex Biad, während sie sich auf die Siedlung zubohrten. »Die anderen wissen gar nicht, was ihnen entgeht.«
    »Ruhe«, befahl Savold mürrisch, mußte aber zugeben, daß der andere recht hatte. Seine drei Arme bewegten den Körper rasch vorwärts, während die Schaufeln das lose Gestein nach hinten beförderten. Jetzt begriff er endlich, weshalb Gam Nex Biad nicht damit einverstanden gewesen war, daß Chirurg Trink die beiden menschlichen Arme an Ort und Stelle gelassen hatte. Sie waren nur ständig im Weg und trugen immer wieder Kratzer davon. Die Glühbirnen lieferten genügend Licht, was vermutlich ihr ursprünglicher Zweck gewesen war. Ihr Gebrauch als Mittel zur Verständigung mußte einer der ersten Schritte auf dem Weg zu einer Zivilisation gewesen sein.
    Savold hatte seine Gedanken seit der Besprechung mit dem Chirurgen möglichst für sich behalten. Jetzt wandte er sich versuchsweise an seinen innerlichen Partner.
    »Hm?« fragte Gam Nex Biad geistesabwesend.
    »Ich wollte etwas mit dir besprechen.«
    »Später. Ich spüre, daß wir bald auf Feldspat treffen werden. Hier bohren wir nach Norden weiter.«
    Savold überließ ihm die Bohrarbeit, damit der andere beschäftigt war, und überlegte dann, was zu tun war. Bisher hatte er nur selten daran gedacht, weil er davon überzeugt war, daß Gam Nex Biad ihn verraten würde, wenn er Fluchtpläne schmiedete. Der Dorfellow hatte sich alle Mühe gegeben, Savold mit den Vorteilen des Bergbaus und eines geordneten Familienlebens vertraut zu machen.
    Der Teufel soll den Kerl holen, dachte Savold aufgebracht. Irgendwie mußte er wieder zur Erde zurück – zuerst zum Oberkommando, dann zu Marge. Nein, zweitens in den Operationssaal und drittens zu Marge, verbesserte er sich. In diesem Zustand würde sie kaum von ihm begeistert sein ...
    »Manganerz«, sagte Gam Nex Biad plötzlich. Savold schrak aus seinen Gedanken auf. »Früher habe ich gern ein bißchen davon zu mir genommen – vor dem Essen.«
    Das Gestein schmeckte angenehm würzig. Tatsächlich wie ein Appetithappen, überlegte Savold. Dann bohrte er weiter, wobei der Dorfellow sich völlig auf die Lage der verschiedenen Erzadern konzentrierte.
    Vor allem mußte er feststellen, wo der Kreuzer steckte, dachte Savold. Er hatte Gam Nex Biad vorsichtig auszuhorchen versucht, aber anscheinend war er zu vorsichtig gewesen, denn der Dorfellow hatte ohne großes Interesse erklärt, die Maschine müsse sich in einem der Fabrikzentren befinden. Savold hatte nicht gewagt, ihn genauer danach zu fragen. Gam Nex Biad konnte ihn zwar nicht dazu bringen, daß er als Kumpel und Familienvater auf Dorfel blieb – aber er konnte seine

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