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Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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erhebliche Beredsamkeit aufwenden, um Mr. Leverett so weit zu beruhigen, daß er selbst wieder nach Hause zurückkehren konnte. Schließlich mußte er dem komischen Alten sogar versprechen, am nächsten Morgen in aller Frühe zurückzukommen. Allerdings hatte er keineswegs die Absicht, dieses Versprechen auch wirklich zu erfüllen, denn schließlich konnte er nicht für jeden übergeschnappten Mieter Kindermädchen spielen.
    Seine Aufgabe wurde keineswegs dadurch erleichtert, daß die Drähte, die bisher schon lauter als gewöhnlich gesummt hatten, plötzlich drohend grollten. Mr. Leverett drehte sich sofort um und antwortete aufgebracht: »Ja, ja, ich höre dich schon!«
     
    Am gleichen Abend wurde die Gegend um Los Angeles von einem Gewitter heimgesucht, die in diesem paradiesischen Landstrich nicht öfter als alle zwanzig oder dreißig Jahre auftreten. Das Gewitter zog mit heftigen Sturmböen und Wolkenbrüchen herauf. Palmen, Pinien und Eukalyptusbäume wurden entwurzelt, Straßen und Unterführungen glichen schon nach wenigen Minuten riesigen Seen, und die Abwässerkanäle vermochten die plötzliche Flut nicht mehr zu fassen.
    Ein Blitz nach dem anderen zuckte über den Nachthimmel, das Donnergrollen schien kein Ende nehmen zu wollen. Hunderte von verängstigten Bürgern, die derartige Naturerscheinungen noch nie erlebt hatten, riefen die Polizei oder die Feuerwehr an und meldeten Schäden oder erkundigten sich ängstlich, ob Los Angeles mit Atombomben angegriffen werde.
    In dieser Nacht kam es zu unzähligen merkwürdigen Unfällen. Mr. Scott wurde am nächsten Morgen in aller Frühe von der Polizei aus dem Bett geholt, weil sich einer dieser Unfälle in einem Haus ereignet hatte, das er verwaltete.
    In der vergangenen Nacht war Mr. Scott aufgewacht, als das Gewitter seinen Höhepunkt erreicht hatte, weil ein besonders starker Blitz sein Schlafzimmer taghell erleuchtete. Der folgende Donner ließ das Haus in den Grundfesten erschüttern und hatte wie das Knallen einer kilometerlangen Peitsche geklungen. In diesem Augenblick hatte er sich lebhaft daran erinnert, daß Mr. Leverett von der Elektrizität gesprochen hatte, die ihre wilden Brüder aus den Bergen zur Hilfe rufen wollte. Aber jetzt schien wieder die Sonne, und Mr. Scott erzählte der Polizei lieber nichts über Leveretts elektrische Manie – das würde die ganze Angelegenheit nur noch komplizierter machen.
    Mr. Scott besichtigte den Unfallort, bevor etwas daran verändert wurde. Die Leiche lag noch immer an der gleichen Stelle – aber der blanke Kupferdraht führte selbstverständlich keinen Strom mehr. An den Stellen, an denen er fest um die hageren Waden des Alten gewickelt war, wies der Schlafanzug braune und schwarze Flecken auf, denn dort war das Baumwollgewebe verkohlt.
    Die Polizei und der Sachverständige des Elektrizitätswerkes rekonstruierten den Unfall folgendermaßen: Als das Gewitter am stärksten tobte; war eine der Hochspannungsleitungen, dreißig Meter von dem Haus auf dem Hügel entfernt, gerissen. Der ohnehin straff gespannte Draht war zurückgeschnappt, wozu der heftige Wind beigetragen haben mußte, war durch das offene Fenster des Schlafzimmers geschnellt und hatte sich dort um Mr. Leveretts Beine geringelt, der vermutlich aufrecht im Zimmer gestanden hatte.
    Man mußte allerdings sehr von dieser Rekonstruktion überzeugt sein, um widerspruchslos zu glauben, daß sie auch einige merkwürdige Seiten des Unfalls ausreichend erklärte – zum Beispiel die Tatsache, daß die Hochspannungsleitung nicht nur durch das Schlafzimmerfenster, sondern auch durch die Schlafzimmertür geschnellt war, um sich im Flur um die Beine des Alten zu ringeln, und daß die dünne schwarze Telefonschnur um seinen rechten Arm geschlungen war, als wollte sie ihn an der Flucht hindern, bis der unter Hochspannung stehende Kupferdraht sein Ziel gefunden hatte.
     

Jonathan und der Raumwal
    (Jonathan And The Space Whale)
     
Robert F. Young
     
     
    Eigentlich hätte er Jonas heißen sollen. Aber er trug nicht den richtigen Namen – nicht ganz. Er hieß Jonathan – Jonathan Sands.
    Er war neunundzwanzig Jahre alt, aber in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit hatte er schon alle möglichen Berufe gehabt – Student, Evangelist, Barkeeper, Journalist und etliche andere, an die er sich nicht mehr genau erinnerte. Er hatte sogar ein Buch geschrieben, was allerdings kaum erwähnt zu werden verdient, nachdem es kein Mensch außer ihm jemals gelesen hatte.

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