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Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Gute Nacht, Andromeda.
    Gute Nacht, Jonathan. Ich hoffe, daß dein Wunsch sich auch für dich erfüllt.
     
    Die erste Nachricht blitzte schon am nächsten Abend auf den Bildschirmen der Fernsehgeräte auf. Sie wurde in eine aktuelle Sendung eingeblendet, die mindestens zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung sahen. Der ganze Text bestand nur aus fünf Wörtern und blieb zunächst unverständlich. Er lautete: JONATHAN SANDS WIRD UNS RETTEN. Andromeda wiederholte ihn mehrmals und befolgte damit Jonathans Anweisungen.
    Am folgenden Abend war die Nachricht länger – und dringender. WAS GESCHIEHT, WENN DIE SONNE AUSBLEIBT? fragte sie. Dann blitzte nochmals der erste Teil auf: JONATHAN SANDS WIRD UNS RETTEN.
    Am dritten Abend lautete der Text: WAS GESCHÄHE, WENN DIE SONNE MITTAGS AUSGINGE? Ein Stunde später erschien er nochmals, aber in leicht veränderter Form: WAS GESCHIEHT, WENN DIE SONNE MITTAGS AUSGEHT?
    Schon am nächsten Mittag ging die Sonne tatsächlich aus. Nicht für lange Zeit, aber immerhin lange genug, um die Menschen zu beunruhigen. Am gleichen Abend hieß die Nachricht: WAS GESCHIEHT, WENN DIE SONNE FÜR IMMER AUSGEHT? Dann folgte wieder: JONATHAN SANDS WIRD UNS RETTEN.
    Und am Tag darauf ging die Sonne zwanzig Minuten lang aus. Das genügte völlig. In der Zwischenzeit hatte sich jeder so von der unterschwelligen Werbung beeinflussen lassen, daß niemand mehr daran zweifelte, was geschehen würde. Falls doch noch Zweifel existierten, wurden sie durch die Nachricht zerstreut, die an diesem Abend mehrmals auf den Bildschirmen erschien: DAS ENDE DER WELT STEHT BEVOR. JONATHAN SANDS WIRD UNS RETTEN. ICH MUSS MICH SOFORT MIT IHM IN VERBINDUNG SETZEN.
    Jonathan hatte sich inzwischen auf seine Aufgabe vorbereitet und organisierte jetzt einen reibungslos verlaufenden Auszug, der Moses vor Neid hätte erblassen lassen. Das Gelobte Land lag bereit und wartete dort, wo früher die Wildnis gewesen war. Die verwirrte und überraschte Bevölkerung versammelte sich gehorsam dort, brachte ihr bewegliches Eigentum mit und trieb das Vieh und die Haustiere vor sich her. Bevor Jonathan das vereinbarte Signal gab, vergewisserte er sich, daß niemand zurückgeblieben war; dann sah er zum Himmel auf und sagte: »Wir sind bereit, Andromeda.«
    Die Menschen in seiner Nähe schrien erschrocken auf, als plötzlich die Dunkelheit hereinbrach. Aber Jonathan schwieg; er wußte, daß Worte vergeblich waren. Die Dunkelheit wurde stärker, wurde intensiver, bis man sie fast mit den Händen greifen konnte. Schließlich zitterte der Boden leicht, und dann war zu erkennen, daß der Raumwal zu einem unbekannten Himmel aufstieg.
    Das Schreckensgeschrei der Menge verstärkte sich, als der gigantische Schatten des Wals über das Land fiel. Aber er wurde rasch kleiner, als Andromeda Höhe gewann; an seiner Stelle leuchteten jetzt unzählige Sterne. Einen Augenblick lang schwebte sie noch wie ein großer Mond am Nachthimmel; dann entfernte sie sich rasch. Hinter ihr wurde eine Sternenkonstellation sichtbar, die einer zerrissenen Perlenkette glich.
    Jonathan blieb unbeweglich stehen. Er spürte ein Würgen in der Kehle und wußte, daß in seinen Augen Tränen standen. Konnten Raumwale ebenfalls weinen?
    Ja, Jonathan, das können sie – obwohl ich es bisher noch nicht gewußt habe.
    Sein Herz klopfte, als wolle es zerspringen, und jeder Atemzug schmerzte. Warum kam er sich so verlassen vor? fragte er sich. Nackt und allein und verlassen. Vielleicht lag die Erklärung dafür teilweise in der Tatsache, daß der Mensch die alte Erde ›Mutter Erde‹ genannt hatte, bevor er ihre Schätze plünderte, ihren Boden auslaugte, ihre Seen und Flüsse vergiftete und ihre Luft verpestete.
    Du bist anders als deine Mitmenschen, Jonathan, sagte Andromeda aus weiter Entfernung. Du liebst die Dinge um ihrer selbst willen und nicht nur deshalb, weil sie dir vielleicht nützlich sind. Dein Volk kann sich glücklich schätzen, einen solchen Führer gefunden zu haben. Leb wohl, Jonathan. Ich wünsche dir sonnige Tage und friedliche Nächte.
    Das Mädchen in dem weißen Ballkleid schritt wieder die Treppe hinab, aber diesmal herrschte Leben und fröhliches Lachen in dem großen Saal unter den Kronleuchtern. Ein junger Mann kam ihm entgegen und reichte ihm den Arm, während das Orchester einen langsamen Walzer spielte.
    Jonathan beobachtete das Mädchen, das jetzt strahlend tanzte – es war siebzehn und nicht länger allein.
    Leb wohl, Andromeda , flüsterte er

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