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Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 17 - Grenzgänger zwischen den Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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unsicher auf. »Das war also ...«, begann er mit zitternder Stimme.
    Aber dann erinnerte er sich an etwas anderes. Sein Gesicht wurde rot vor Wut. Er war noch nie in seinem Leben so zornig gewesen.
    »Interviews mit Marsmenschen!« sagte er laut. »So ein gemeiner Trick!« Daß erwachsene Menschen ihren Spaß daran haben konnten, andere hereinzulegen und ...
    »Hören Sie, Mister! Die ganze Aufregung wegen der fliegenden Untertassen ist erst einige Jahre alt. Und Sie sind schon seit Jahrzehnten ›hier‹, nicht wahr? Wie können Sie also von diesen Idioten gehört haben, die angeblich mit außerirdischen Lebewesen gesprochen haben? Erzählen Sie mir bloß nicht, Sie hätten mit einem anderen ›Grenzgänger‹ gesprochen, der davon berichtet hat. Darüber spricht man nämlich nicht im Laufe einer normalen Unterhaltung!«
    »Ich habe Ihnen vorher zu erklären versucht, daß wir uns hier in einer Parallelwelt befinden, Davenant«, antwortete Gorham ruhig. »Selbstverständlich gibt es hier auch parallele Mythen.«
    »Lassen Sie mich sofort hinaus! Jetzt ... in diesem Augenblick!«
    »Selbstverständlich. Laß ihn hinaus, Tim.«
    Tim kam hinter der Bartheke hervor, holte einen Schlüssel aus der Hosentasche und schloß die Tür auf. Dann blieb er davor stehen und hielt die Hand auf.
    »Ich bekomme noch fünfzig Cents, Mister. Für das erste Bier«, erklärte er.
    Davenant gab dem Barkeeper einen der seltsamen Dollarscheine, die Gorham ihm zuvor aufgedrängt hatte. »Der Rest ist für Sie«, sagte er dabei.
    Dann knallte er die Tür hinter sich zu und ärgerte sich noch einmal über den mitleidigen Gesichtsausdruck der beiden Kerle. Idioten! Er marschierte die Straße entlang, die seiner Erinnerung nach zu dem Omnibusbahnhof führte, von dem aus die Busse zum Flughafen verkehrten.
    Das Gebäude befand sich noch immer an der gleichen Stelle. Sah der Bus nicht ein bißchen anders als sonst aus? Von jetzt ab würde alles anders aussehen; Gorham hatte ihn mit seinem Gerede nervös gemacht. Aber das Flugzeug nach Boston und der Bus in die Stadt schienen sich nicht verändert zu haben.
    Er brauchte erst am nächsten Morgen wieder im Büro zu sein; er wollte dort von seinem Appartement auf dem Beacon Hill aus anrufen. Als das Taxi neben ihm hielt, stellte er überrascht fest, daß es rosa war. Hatte er schon einmal ein rosa Taxi gesehen? Nun, er achtete normalerweise kaum auf solche Dinge; schließlich gab es immer wieder neue Firmen in dieser Branche. Die kurze Fahrt war bereits fast zu Ende, als ihm auffiel, daß er noch nicht ein einzigesmal aus dem Fenster gesehen hatte. In diesem Augenblick drehte der Fahrer sich zu ihm um.
    »Haben Sie Nummer zwölf gesagt, Mister? In der Laurel Street gibt es keine Nummer zwölf.«
    Die Straße stimmte tatsächlich; Davenant erkannte einige der Häuser wieder. Aber wo früher sein Appartementhaus gestanden hatte, befand sich jetzt ein Parkplatz.
    Davenant fühlte sich schwindlig. Alles ließ sich bestimmt irgendwie erklären, aber vorläufig brauchte er vor allem ein ruhiges Zimmer, in dem er allein und ungestört nachdenken konnte. »Fahren Sie mich zum Hotel Copley-Plaza«, sagte er mit erstickter Stimme.
    »Mottley-Plaza, meinen Sie bestimmt«, antwortete der Fahrer. Davenant zuckte zusammen.
    Er sah nicht aus dem Fenster; er wollte die Unterschiede nicht sehen. Der Fahrer nahm Gorhams Geld widerspruchslos entgegen und fuhr weiter. Davenant nahm sich ein Zimmer und folgte dem Pagen, der seine Reisetasche trug, in den Aufzug.
    »He!« sagte der Junge von der Tür her, »was soll das komische Geld?«
    Davenant wagte es nicht einmal, einen Blick auf die Münze zu werfen, die er dem Pagen als Trinkgeld gegeben hatte. Seit wann sollte ein halber Dollar nicht Franklins Kopf zeigen? Er versuchte zu lächeln, aber das Lächeln wurde zu einer Grimasse. Der Junge warf ihm einen ängstlichen Blick zu. »Alter Geizhals!« murmelte er vor sich hin und verließ das Zimmer. Davenant schloß die Tür ab.
    »Reiß dich zusammen!« befahl er sich selbst. Er band die Krawatte ab und hielt den Kopf unter das kalte Wasser. Dann wartete er noch einen Augenblick und griff schließlich entschlossen nach dem Telefonhörer. Er gab der Telefonistin die Nummer seines Büros.
    Eine Minute später klingelte der Apparat. Sein Herz klopfte rascher, als er sagte: »Hier spricht Davenant. Geben Sie mir bitte George Watson, Lucille.« Eine Stimme unterbrach ihn; es war die Telefonistin des Hotels.
    »Tut mir leid,

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