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Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 20 - Mord in der Raumstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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»Ich möchte nicht erleben, daß sie uns gleich nach dem Start mit einem Kingross abschießen.«
    »Bis zum Start ist es finster«, versicherte sie ihm. »Wir haben noch weit zu marschieren. Komm, wir müssen weiter.«
    »Okay. Laß mich den Weg bahnen.«
    Erst jetzt fiel ihm auf, daß sie einen Plastiksack um den Hals gehängt trug. »Den kann ich tragen«, sagte er. »Was hast du mitgenommen?«
    »Die Bioelemente«, antwortete Vry. »Dachtest du etwa, ich würde sie zurücklassen? Schließlich haben wir dafür unterschrieben.«
    »Ausgezeichnet, Vry. Da merkt man wieder, daß ich dich angelernt habe.«
    »Jetzt sind wir ziemlich in Sicherheit«, stellte Vry fest. »Da die Piraten nicht wissen, daß ich einen Helikopter versteckt habe, suchen sie wahrscheinlich den Strand ab.«
     
    Es war bereits dunkel, als sie endlich den Helikopter fanden. Webb machte sich Sorgen wegen eines Suchfeldes und den Kingross-Projektilen des Raumschiffs, sprach aber Vry gegenüber nicht davon. Da der Helikopter gemietet war, würde der Autopilot sie geradewegs nach Port Omphale zurückbringen. Sie konnten nur tatenlos zusehen und hoffen. Webb hielt buchstäblich den Atem an, bis die Insel weit hinter ihnen in der sternenklaren Nacht versank. Dann überlegte er angestrengt.
    Vry brach das Schweigen.
    »Wir müssen die Polizei benachrichtigen und auf die Spur der Piraten setzen«, meinte sie, »sonst sind die Vögel ausgeflogen.«
    »Das habe ich mir eben auch gedacht«, antwortete Webb. »Eigentlich müßten wir Captain Kravitz anrufen.«
    »Komm, wir tun es gleich«, drängte Vry.
    »Nein. Zuerst müssen wir uns eine plausible Geschichte ausdenken. Außerdem würde er mich dann sehen.«
    »Warum soll er das nicht?«
    »Überleg doch selbst, Mädchen! Ich bin ein Deserteur. Ich muß sofort nach der Landung in Port Omphale untertauchen, und du denkst dir eine Geschichte aus, die du ihm erzählen kannst.«
    »Du bist kein Deserteur, Skinner«, antwortete ihre Stimme aus der Dunkelheit.
    »Aber Captain Kravitz hält mich für einen. Der Mann kennt nur seine Vorschriften.«
    »Das ist mein Ernst«, wiederholte sie. »Ich habe deine Arbeitskarte jeden Morgen abgezeichnet, bis mein Urlaub begann, und dann habe ich für dich ebenfalls zehn Tage Urlaub eintragen lassen.«
    »Nein! Wie hast du das gedreht?«
    »Ich habe Freunde auf der Carlyle – und du hast auch welche, selbst wenn du es nicht glaubst. Ich habe allen erzählt, es handle sich um einen Notfall. Eine Menge Leute wissen inoffiziell davon, aber auf dem Papier ist alles in bester Ordnung.«
    »Hmmm ... aber warum hast du mir das nicht früher erzählt?«
    »Ich hatte Angst, Skinner. Du bist so leicht zu begeistern. Ich wollte nicht, daß du übermütig wirst, bevor wir in Sicherheit sind. Tut mir leid, vielleicht hätte ich ...«
    »Nein, nein, das war ganz richtig«, versicherte er ihr. »Vry, ich ... Warte, ich muß das Licht einschalten.«
    Er schaltete die Kabinenbeleuchtung ein. Vry blieb ruhig neben ihm sitzen und beobachtete ihn aus großen Augen. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Wir müssen uns eine Geschichte einfallen lassen«, sagte er. »Das ist jetzt noch dringender, nachdem ich ebenfalls eine Rolle darin spielen soll.«
    Vry nickte wortlos. Er runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach.
    »Wir können fast die Wahrheit sagen«, meinte er schließlich. »Wir sind wegen unserer Spezialausbildung überfallen und entführt worden. Alles andere ist die reine Wahrheit.«
    »Du mußt ihnen sagen, daß du Crego unschädlich gemacht hast«, warf Vry ein.
    »Richtig. Der Bandenhäuptling ist tot. Der Teufel soll mich holen, aber das hat er wirklich verdient. Eigentlich müßte ich dafür einen Orden bekommen.«
    »Wahrscheinlich bekommst du auch einen«, erklärte sie ihm. »Jedenfalls wirst du wieder Chefunteroffizier.«
    »Du hast recht! Teufel, ja, warum habe ich nicht gleich daran gedacht! Wenn Captain Kravitz hört, daß ich die verdammten Piraten zur Strecke gebracht habe, kann ich mich gleich als bei ihm zurückmelden. Vry, was wäre ich nur ohne dich?«
    »Vielleicht schon tot«, antwortete sie. »Diesmal hast du wenigstens nur eine Platzwunde am Hinterkopf. Komm, ich verbinde sie dir.« Sie öffnete die Bordapotheke.
    »Aua!« sagte er. »Vorsichtig! Nicht so grob, das tut mir alles weh.«
    Vry tupfte die Wundränder mit einem Wattebausch ab. »Hast du die Flammpistole noch?« fragte sie dabei.
    »Ja, hier in der Tasche.«
    »Am besten tust du sie in den

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