Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder
aber die Stimme der Geliebten ...«
»Ja, Clinton, ich weiß«, unterbrach Bogert ihn. »Wo ist Jane jetzt?«
»Natürlich noch bei ihnen. Sie wollen sie gar nicht mehr weglassen.«
»Verdammt noch mal! Sehen Sie zu, daß Sie wieder zu Jane kommen. Sie dürfen sie nicht aus den Augen lassen, Mann!«
Madarian blieb zehn Tage lang in Flagstaff und berichtete regelmäßig, aber seine Berichte klangen immer weniger begeistert.
Jane hörte aufmerksam zu und stellte gelegentlich selbst Fragen. Sie war weiterhin sehr beliebt. Sie hatte überall Zutritt. Aber die erhofften Ergebnisse blieben aus.
»Ist tatsächlich noch kein Fortschritt zu verzeichnen?« fragte Bogert enttäuscht.
»Nein, das kann man nicht so ausdrücken«, widersprach Madarian. »Es ist unmöglich, daß ein intuitiver Roboter keine Fortschritte macht. Schließlich weiß niemand, was in Janes Verstand vorgeht. Heute morgen hat sie Jensen gefragt, was er zum Frühstück gegessen habe.«
»Rossiter Jensen, den Astrophysiker?«
»Ja, natürlich. Dabei stellte sich heraus, daß er überhaupt nicht gefrühstückt hatte. Jensen hatte nur eine Tasse Kaffee getrunken.«
»Jane lernt also, wie man Konversation macht«, stellte Bogert enttäuscht fest. »Finden Sie nicht auch, daß wir für unser Geld etwas mehr verlangen könnten? Ich habe den Eindruck, daß ...«
»Reden Sie keinen Unsinn, Peter!« unterbrach Madarian ihn. »Jane wollte nicht nur Konversation machen. Für sie ist alles wichtig. Sie hat Jensen nach seinem Frühstück gefragt, weil sie diese Information für irgendeine Gedankenkombination benötigte.«
»Wie kann sie ...«
»Woher soll ich das wissen?« warf Madarian ein. »Wenn ich das wüßte, wäre ich selbst eine Jane, und wir brauchten keine Roboter ihrer Art. Aber es bedeutet jedenfalls etwas. Jane ist für eine bestimmte Aufgabe programmiert und gibt sich alle Mühe, sie zu lösen; sie weiß genau, daß es uns darauf ankommt, den nächsten bewohnbaren Planeten zu finden, und sie bemüht sich ...«
»Okay, benachrichtigen Sie mich, wenn sie Erfolg gehabt hat – aber nicht früher. Sie brauchen mir den Ablauf der Ereignisse nicht peinlich genau zu schildern.«
Aber Bogert rechnete nicht mehr mit einer Erfolgsmeldung aus Flagstaff. Die Tage vergingen, Bogert wurde immer pessimistischer, und als Madarian endlich wieder anrief, war er völlig unvorbereitet.
Madarian brachte die sensationelle Nachricht im Flüsterton vor. Seine Begeisterung hatte ihren Höhepunkt erreicht, und Madarian sprach vor Ehrfurcht leiser als sonst.
»Sie hat es geschafft«, flüsterte er. »Jane hat es geschafft. Ich hatte schon fast aufgegeben. Sie hat sich alles zwei- oder sogar dreimal angehört, ohne jemals einen Ton von sich zu geben, der darauf schließen ließ, welche Kombinationen sie bereits anstellte ... Wir sind jetzt übrigens wieder an Bord unseres Flugzeugs. Die Maschine ist eben gestartet, Peter.«
Bogert holte tief Luft. »Lassen Sie mich nicht so lange warten, Mann! Hat sie das Problem gelöst? Rücken Sie endlich damit heraus! Hat sie es gelöst oder nicht?«
»Sie hat es gelöst. Sie hat mir die Lösung mitgeteilt. Sie hat mir die Namen von drei Sternen im Umkreis von achtzig Lichtjahren angegeben, die mit sechzig bis neunzig Prozent Wahrscheinlichkeit jeweils einen bewohnbaren Planeten haben. Die Wahrscheinlichkeit, daß mindestens einer von ihnen bewohnbar ist, beträgt sogar über siebenundneunzig Prozent. Damit können wir zufrieden sein! Aber das ist noch nicht alles. Sobald wir wieder zurück sind, kann Jane uns genau sagen, wie sie zu diesem Ergebnis gekommen ist, und ich behaupte schon jetzt, daß die Astronomie und Kosmologie in Zukunft ...«
»Steht das wirklich so fest, daß ...«
»Glauben Sie etwa, ich litte unter Halluzinationen? Ich habe sogar einen Zeugen dafür. Der arme Kerl ist zusammengezuckt, als Janes wunderbare Stimme plötzlich die Lösung unseres Problems vortrug. Ich ...«
In diesem Augenblick traf der Meteorit das Flugzeug und brachte es zum Absturz. Madarian und der Pilot kamen dabei um. Jane wurde hoffnungslos zerstört.
Die Stimmung der leitenden Männer der Firma US Robots war nie trübseliger gewesen. Nur Robertson entdeckte auch an dieser Katastrophe noch etwas Gutes: Da der Roboter völlig zerstört worden war, konnte niemand der Firma irgendwelche illegalen Machenschaften nachweisen. Aber das war ein schwacher Trost für Männer wie Bogert.
»Entsetzlich!« stöhnte Bogert, als er mit
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