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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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Studenten, der Jane auch nur gesehen hat. Das waren nicht einmal viele; Madarian scheint ausnahmsweise sehr diskret vorgegangen zu sein. Er hat Jane nur den Leuten vorgeführt, von denen zu erwarten war, daß sie nützliche planetologische Informationen liefern konnten. Insgesamt hatten dreiundzwanzig Männer mit Jane zu tun – aber nur vierzehn haben sich mehr als einmal längere Zeit mit ihr unterhalten.
    Ich habe mir die Gespräche mit Jane immer wieder schildern lassen. Die beteiligten Wissenschaftler konnten sich zum Glück recht gut an Einzelheiten erinnern. Sie sind intelligente Leute, die an einem Experiment teilnahmen, das ihr Fachgebiet betraf – folglich hatten sie allen Grund, sich an Einzelheiten zu erinnern. Außerdem hatten sie es mit einem sprechenden Roboter zu tun, dessen Stimme schon erstaunlich genug war. Das alles haben sie nicht vergessen.«
    »Vielleicht ließe sich mit einer Psychosonde ...«, begann Robertson.
    »Wenn einer von ihnen zugegeben hätte, auch nur die geringste Ahnung von der möglichen Lösung des Problems zu haben, hätte ich ihn bearbeitet, bis er sich freiwillig einer Psychosondierung unterzogen hätte. Aber zu diesem Vorgehen bestand nicht der geringste Anlaß, und wir können nicht erwarten, daß vierzehn Wissenschaftler sich uns als Versuchskaninchen zur Verfügung stellen, wenn die Sache so aussichtslos ist. Und das scheint sie wirklich zu sein. Hätte Jane nämlich in ihrer Gegenwart drei Katalognummern erwähnt, würden ihre Zuhörer sich unbedingt daran erinnern. Wie könnten sie das auch vergessen haben?«
    »Vielleicht lügt einer von ihnen«, meinte Robertson grimmig. »Vielleicht will er dieses Wissen für sich behalten, um es später zu seinem eigenen Vorteil auszuwerten.«
    »Was hätte er davon?« fragte Bogert sofort. »In Flagstaff gibt es keinen Wissenschaftler, der nicht genau über den Zweck von Janes und Madarians Besuch informiert wäre. Die Planetologen wissen auch, weshalb ich dort war. Sollte in Zukunft einer der dort tätigen Wissenschaftler eine völlig neuartige und trotzdem stichhaltige Theorie über die Bewohnbarkeit von Planeten aufstellen, weiß jeder Mann in Flagstaff und in unserer Firma, wo er sie gestohlen hat.«
    »Dann muß Madarian sich selbst irgendwie geirrt haben.«
    »Das kann ich auch nicht glauben«, antwortete Bogert. »Madarian besaß eine irritierende Persönlichkeit – alle Robotpsychologen haben eine irritierende Persönlichkeit, glaube ich, deshalb gehen sie auch lieber mit Robotern als mit Menschen um –, aber er war jedenfalls kein Dummkopf. In dieser Beziehung kann er sich nicht geirrt haben.«
    »Dann ...« Aber Robertson fiel keine weitere Möglichkeit mehr ein. Die beiden Männer waren am Ende ihrer Weisheit. Sie starrten sich minutenlang trübselig an.
    »Peter ...«, begann Robertson schließlich.
    »Ja?«
    »Wir könnten Susan fragen.«
    »Was?« Bogert richtete sich auf.
    »Wir fragen einfach Susan«, erklärte Robertson ihm. »Wir rufen sie an und bitten sie, uns hier aufzusuchen.«
    »Aber was soll sie denn tun, um uns zu helfen?«
    »Das weiß ich selbst nicht. Aber sie ist ebenfalls Robotpsychologin und versteht Madarians Gedankengänge bestimmt besser als wir. Außerdem ... Nun, sie hat schon immer mehr Grips als wir gehabt!«
    »Sie ist aber fast achtzig.«
    »Und Sie sind über siebzig, nicht wahr?«
    Bogert seufzte schicksalsergeben. War Susan im Ruhestand milder und nachsichtiger geworden? Er bezweifelte es sehr. »Gut, meinetwegen«, antwortete er. »Ich rufe sie an.«
     
    Susan Calvin betrat Bogerts Arbeitszimmer, sah sich prüfend um und fixierte schließlich den Forschungsdirektor mit einem durchdringenden Blick. Sie war in den letzten Jahren auffällig gealtert. Ihr Haar war schneeweiß geworden, und sie hielt sich nicht mehr so aufrecht wie früher. Aber ihre dunklen Augen blitzten unverändert intelligent und wachsam.
    Bogert kam ihr mit ausgestreckter Hand entgegen. »Susan!«
    Susan Calvin gab ihm die Hand. »Für einen alten Mann siehst du noch ganz passabel aus, Peter. An deiner Stelle würde ich nicht bis nächstes Jahr warten. Warum ziehst du dich nicht endlich aufs Altenteil zurück, damit Jüngere eine Chance bekommen?« Sie machte eine kurze Pause und fuhr fort, bevor Bogert etwas sagen konnte: »Madarian ist also tot. Hast du mich gerufen, um mir meinen alten Posten wieder anzubieten?«
    »Nein, nein, Susan, ich wollte dich bitten, uns bei ...« Bogert sprach nicht weiter, weil er

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