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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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unserem Empfang für die Kandidaten und ihre Freunde.« Er deutete lächelnd auf die etwa hundert Gäste auf der großen Marmorterrasse hinter dem Palast.
    »Ich bin eigentlich nur hier, weil ich Bugs Mainey suche.«
    Der König legte ein Stück Groutfilet auf den Automatik-Grill. »Ich kann mir vorstellen, warum Sie nach ihm suchen. Bugs hat vorhin etwas davon erwähnt. Sie haben drei seiner köstlichen Wolfpit-Spanner-Romane geschrieben und bei seinem Verleger abgeliefert. Aber als Sie kassieren wollten, haben Sie erfahren, daß Bugs das Honorar bereits kassiert hatte und es nun zur Bestreitung seiner Wahlkampfkosten verwenden will.«
    »Ganz recht, Majestät. Wo ist Bugs?«
    »Jenseits der Terrasse befindet sich ein künstlicher See mit einer Insel, auf der ein Tanzpavillon steht. Soviel ich weiß, hat Bugs freundlicherweise Königin Patsy dorthin begleitet. Der Tanz soll bald beginnen.«
    Silvera überquerte die Terrasse und lief hundert Meter weit quer über den Rasen. An einem Kai standen etwa zwanzig Gäste Schlange. Er stellte sich ebenfalls an. Ein großes Boot, das eben ablegte, hatte Musiker in langen schwarzen Gewändern an Bord. Silvera holte tief Luft. Er erkannte den zweiten Geiger: Merced K.!
    Silvera drängte sich nach vorn ans Wasser. »He, Bootsmann!«
    Der Angesprochene runzelte die Stirn. »Warten Sie bitte, bis Sie an der Reihe sind, Sir.«
    Silvera zog bereits die Schuhe aus. »Ihr ganzes Boot ist voller Weltverbrecher«, erklärte er dem anderen.
    »Voller was, Sir?«
    »Sie haben Verbrecher an Bord! Kriminelle, Halsabschneider, Terroristen!« Er zog sich aus und überzeugte sich davon, daß sein Strahler fest in dem wasserdichten Halfter steckte.
    »Ist das nicht der Mann, der in der Allegorie den Satan gespielt hat?« fragte eine rothaarige Matrone auf dem Kai.
    Silvera sprang in den kleinen See, dessen Wasser parfümiert und gewärmt war, und schwamm auf die Insel zu. Das zitronengelbe Boot drehte sich in Ufernähe langsam um seine eigene Achse. Der Bootsmann hatte sich an Land gerettet, und Merced K. drängte sich nach achtern, um das Steuer zu übernehmen. Er wurde dabei von seinen Leuten behindert, die ihre schwarzen Gewänder abwarfen und aus den Overalls, die sie darunter trugen, Waffen und Seidenschnüre holten.
    Silvera schwamm weiter und erreichte die Insel mit dem Tanzpavillon in weniger als fünf Minuten. Er zog sich an dem synthetischen Gras am Ufer hoch, blieb einen Augenblick liegen, bis er wieder ruhiger atmete, und stand dann auf. Hinter ihm auf dem Kai bliesen Soldaten der Palastwache silberne Trompeten und Trillerpfeifen. Das Boot mit Merced K.s Leuten kreiste noch immer hilflos; die angeblichen Musiker schossen mit ihren Strahlern um sich.
    »Ah, das ist ja mein Freund José Silvera, wenn ich mich nicht irre«, sagte Bugs Mainey. Königin Patsy, eine hübsche Brünette, stand neben ihm auf den Stufen des Pavillons. »Hier siehst du einen sehr begabten Schriftsteller vor dir, auch wenn er im Augenblick eher an eine gebadete Katze erinnert, meine liebe Patsy.«
    »Fünftausend«, verlangte Silvera drohend.
    »Seien Sie doch vernünftig, Joe«, bat Mainey. »Sie sehen selbst, wie diese Verbrecher hinter mir her sind. Sie haben es auf mich abgesehen, Joe! Ich brauche das Geld dringend, um mich vor ihnen schützen zu können. Ich muß damit meine Leibwächter bezahlen.«
    »Haben Sie schon Leibwächter angeheuert?«
    »Nein, ich habe während des Wahlkampfs noch keine Zeit dafür gehabt.«
    »Ausgezeichnet«, meinte Silvera zufrieden. Er kam die Stufen herauf und schlug Mainey nieder. Als der Schriftsteller auf dem Rücken lag, beugte Silvera sich über ihn und zog ihm die Brieftasche aus der Jacke. Sie enthielt dreieinhalbtausend Dollar in großen Scheinen. Silvera schüttelte den Kopf, nahm das Geld an sich und steckte die Brieftasche zurück.
    »Wieviel ist er Ihnen noch schuldig?« fragte die junge Königin.
    »Fünfzehnhundert Dollar.«
    »Geben Sie mir Ihre Adresse, dann sorge ich dafür, daß Sie Ihr Geld bekommen«, schlug die Königin vor. »Ich gehöre nämlich zu Ihren Bewunderinnen, wissen Sie.«
    »Wenden Sie sich an meine Agentin.« Silvera verstaute das Geld neben dem Strahler in dem wasserdichten Halfter. Dann verbeugte er sich vor der Königin, lief über den Rasen und sprang ins Wasser.

Die elektrische Ameise
    (The electric ant)
     
Philip K. Dick
     
     
    Um sechzehn Uhr zwanzig erwachte Garson Poole aus seiner Bewußtlosigkeit, stellte fest, daß er sich

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