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Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 25 - Planet der Selbstmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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aufgelöst zu haben.
    »Was ist los?« fragte Danceman besorgt.
    »Sehen Sie sich um! Fallen Ihnen irgendwelche Veränderungen auf?«
    Danceman schüttelte den Kopf. »Hier hat sich bestimmt nichts verändert. Was ...«
    »Jetzt ist mir einiges klar«, unterbrach Poole ihn. Er hatte recht gehabt: jedes überdeckte Loch bedeutete, daß ein Gegenstand in seiner Umwelt verschwand. Er verabschiedete sich hastig von Danceman, trat auf die Straße hinaus und suchte nach einem Taxi.
    Aber er sah kein Taxi mehr. Was habe ich noch alles übermalt? dachte er. Kinder? Blumen? Gefängnisse?
    Er startete mit seinem Aircar. Links und rechts lagen Straßen und Gebäude unter ihm, aber die Mitte blieb leer. New York City war verschwunden. Kann ich dort hineinfliegen? fragte er sich. Oder verschwinde ich dann auch? Er kreiste um dieses rätselhafte Nichts.
    Eine Viertelstunde später tauchte New York geräuschlos vor ihm auf. Er flog nach Hause. Wenn ich einen schmalen, ungelochten Streifen einfüge, überlegte er sich, als er vor der Tür des Appartements stand, kann ich ...
    Aber seine Gedanken wurden unterbrochen. Im Wohnzimmer saß jemand. »Sarah!«
    Sie erhob sich langsam. »Ich habe hier auf dich gewartet. Du weißt doch, daß ich noch einen Schlüssel habe. Oh ... du siehst so deprimiert aus!« Sie starrte ihn besorgt an. »Hast du noch Schmerzen?«
    »Nein«, antwortete er kurz, machte den Oberkörper frei und steckte die Hände in Handschuhe, mit denen Mikrowerkzeuge bedient wurden. Zuvor hatte er noch den Deckel über seinem Brustkorb abgenommen. »Ich habe gemerkt, daß ich eine elektrische Ameise bin«, erklärte er Sarah. »Und ich will jetzt feststellen, welche Möglichkeiten ich dadurch habe. Du kannst meinetwegen zusehen.«
    Sie begann zu weinen.
    »Was hast du?« fragte er verständnislos.
    »Alles ist so traurig! Du warst ein so guter Vorgesetzter. Wir haben dich alle respektiert. Und jetzt ist alles aus!«
    Das Plastikband war oben und unten etwa einen Millimeter breit ungelocht. Poole schnitt einen schmalen Streifen heraus, drehte ihn um neunzig Grad, konzentrierte sich und zerschnitt das Band vier Stunden vom Abtastkopf entfernt. Dann fügte er den leeren Streifen in das Band ein und stellte die Verbindung wieder her. Dadurch hatte er seine Wirklichkeit etwa zwanzig Minuten lang unterbrochen. Diese Unterbrechung würde kurz nach Mitternacht einsetzen.
    »Reparierst du dich?« fragte Sarah schüchtern.
    »Nein, ich befreie mich«, antwortete Poole. Später würde er andere Versuche anstellen, aber zuerst mußte er seine Theorie testen: wenn ungelochte Bandabschnitte die Sinneswahrnehmungen beeinträchtigten, mußte das Fehlen des Bandes ...
    »Dieser Gesichtsausdruck!« sagte Sarah vorwurfsvoll. »Ich sehe schon, daß ich hier unerwünscht bin.« Sie wollte gehen.
    »Nein, bleib hier«, forderte Poole sie auf. »Ich sehe mir Captain Kirks Abenteuer mit dir an, wenn du willst. Einverstanden?«
     
    Sie verfolgten Captain Kirks Abenteuer bis zum Ende und gingen dann ins Bett. Aber Poole blieb an die Rückenlehne gestützt sitzen, rauchte eine Zigarre und dachte nach. Sarah fragte sich, wann er endlich das Licht ausmachen und schlafen würde.
    Dreiundzwanzig Uhr fünfzig. Nun konnte es jeden Augenblick passieren.
    »Du mußt mir helfen, Sarah«, sagte er plötzlich. »In einigen Minuten steht mir etwas Seltsames bevor. Es dauert bestimmt nicht lange, aber du sollst mich aufmerksam beobachten. Merke dir gut, was ich tue, damit du es mir nachher schildern kannst ...« Poole machte eine kurze Pause. »Vielleicht wäre es ganz gut, wenn du eine Waffe hättest. Hast du die Lähmpistole bei dir?«
    »In meiner Handtasche.« Sarah war wieder hellwach; sie saß im Bett und starrte Poole erschrocken an.
    Er holte ihr die Pistole.
    Dann begann es. Der Raum veränderte sich diesmal nicht, aber die Farben aller Gegenstände wurden allmählich schwächer, gingen in Grautöne über und verdunkelten sich dann zusehends. Die letzten Stimuli lassen nach, überlegte Poole sich. Der Raum schien zusammenzuschrumpfen. Die Dunkelheit war fast greifbar und erschreckend unnachgiebig. Außerdem hörte er nichts mehr.
    Poole versuchte etwas zu berühren. Aber er schien keine Hände mehr zu besitzen. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr.
    Ich habe den Zweck des Lochstreifens richtig erkannt, sagte er zu sich selbst, obwohl er eigentlich keinen Mund und keine Ohren mehr hatte. Ob alles in zehn Minuten vorbei ist? Er wartete ... aber er ahnte

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