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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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vergessen.« Magdalena angelte nach dem Champagnerglas und nahm einen großen Schluck. Sie wollte Matteo nicht anlügen, aber natürlich auch nicht die Wahrheit sagen. Sie musste sich morgen ganz dick bei ihm entschuldigen, ihm vielleicht etwas mitbringen. Was könnte ihm gefallen? Edle Gartenhandschuhe aus feinstem Leder? Gab es auf Elba wahrscheinlich nicht. Einen guten Whiskey? Zu fantasielos … Robertos Hand fuhr langsam zwischen ihre Schenkel,
er machte das wirklich geschickt, da könnte sich Florian, der gute-gute Florian noch was abschauen. Sie kicherte.
    Â»Was tust du da? Wollten wir nicht in die nächste Bucht?«
    Â» Piano, piano, Lena. Facciamo un po’ di Spaß!«
    Â 
    Sie segelten weiter, Roberto machte der Alkohol offensichtlich Mut, er stand singend am Steuer. Vor dem weißen Sandstrand im Golf von Biodola ankerten sie. Magdalena fühlte sich ein wenig beobachtet, sie stellte sich Matteo mit einem Fernglas vor. Dio mio , sagte sie sich, er hat kein Fernglas, und wenn, müsste er schon von der Terrasse auf das Dach der Wohnung klettern, um dich hier unten nackt auf den Planken zu sehen, und auch dann sind vermutlich die Kronen der Bäume noch davor.
    Ein Motorengeräusch kam näher, ein kleines Dingi mit Außenbordmotor fuhr vom Strand in ihre Richtung.
    Â»Die halten direkt auf uns zu, Roberto, schau mal.«
    Â»Kann jetzt nicht«, rief er aus der Kajüte. Sie kletterte hinunter. Roberto saß am Tisch und hatte seine Kreditkarte in der Hand, er hackte damit auf etwas herum, was aussah wie Puderzucker. Magdalena stutzte. Die Tüte neben ihm auf dem Tisch war nicht gerade klein, als Eigenbedarf ging das kaum mehr durch.
    Der Motor kam näher. Stimmen, Lachen, Magdalena schaute sich nach ihren Klamotten um. Mist! Alles, jeder Fetzen, mit dem sie sich bedecken konnte, lag draußen an Deck. Es war schon etwas dämmrig, vielleicht sah man sie nicht so genau. Gebeugt kroch sie aus der Kajüte, der Motor erstarb, und ihre Bewegung auch. Sie waren schon da und machten das Dingi am Heck fest. »Buona sera« , rief Roberto von innen. Na, das hieß ja wohl, dass er sie erwartet hatte. Deswegen hatte er unbedingt im Golf von Biodola ankern wollen. Magdalena griff nach ihrem T-Shirt und dem Bikinihöschen, die auf links gedreht auf
der Bank lagen, und floh wieder in die Kajüte. Roberto drängte sich an ihr vorbei.
    Â» Ciao , Riccardo, ciao , Diamantino!«
    Was wollten die beiden hier? Es war gerade so nett mit Roberto gewesen. Magdalena kletterte die Stufen hoch, blieb aber um Abstand bedacht darauf stehen. Die Männer klopften sich auf Schulter und Rücken, komisch, dass Männer sich immer gegenseitig wie Pferde den Hals klopften. Riccardo lachte sie mit einem selbst erfundenen Gewinnerlächeln an. Er hielt sich bestimmt für attraktiv mit seinen zurückgekämmten langen Haaren und dem durchtrainierten, gebräunten Körper. Auf dem einen Auge schielte er ein wenig. Bei dem französischen Schauspieler, dessen Name ihr jetzt nicht einfiel, hatte das einen charmanten Effekt. Bei Riccardo nicht. Diamantino war älter, ungefähr Mitte dreißig, er trug ein farbenfrohes Fußballtrikot und strich seine dünnen, halblangen Haare ständig aus seinem pausbäckigen Gesicht. Sein großer Mund war weit aufgerissen, als er jetzt über einen Witz von Roberto lachte, den Magdalena nicht mitbekommen hatte, man sah seine goldenen Füllungen blitzen. Nun gut, sie hatten also Besuch bekommen, scheinbar hatte Roberto das geplant. Er verteilte Bierflaschen, davon hatten sie ja genug. Magdalena hangelte sich vor bis an den Bug und lehnte sich an den vorderen Mast. Scheiße, auf diese zwei hatte sie überhaupt keine Lust. Lust? Die Kondome fielen ihr ein. Jetzt werd mal nicht hysterisch, dachte sie. Unten in der Kajüte polterte etwas, Lachen, dann wurde es ruhig. Wahrscheinlich zogen sie sich alle erst mal eine Portion in die Nase. Seit wann nahm Roberto das Zeug?
    Â»Magdalena, komm doch zu uns, wir haben Gäste«, Roberto hangelte sich vorsichtig zu ihr und zog sie an sich, »wir wollten doch un po’ di Spaß, du bist doch meine süße tedesca , du bist doch nicht so wie die anderen.«

    Â»Bin ich doch !« Aber das glaubte er ihr natürlich nicht, warum auch? Mit ihr war alles möglich: mit lockerem Sex verbrachte Stunden, keine Ansprüche, immer bereit, immer willig, das hatte sie

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