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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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wassertretend, ohne Bikini fühlte sie sich wie eine Nixe, »man hat schon herrenlose Schiffe gefunden, mit Kratzern von Fingernägeln im Schiffslack, die Leute kamen einfach nicht wieder drauf.«
    Â 
    Der Nachmittag verging, sie aßen - immer noch nackt - Erdbeertörtchen, tranken Champagner, sprangen zum Schwimmen über Bord und lagen danach vorne an Deck, auf bequemen Matten, die Roberto in den Kajütenschränken gefunden hatte. Leise Saxofonklänge drangen aus den Lautsprechern, Grover Washington sei die absolute Segelmusik, behauptete Roberto. Sehr oft kannst du aber noch nicht segeln gewesen sein, dachte Magdalena, so ängstlich, wie du dich anstellst.
    Â»Das ist genial«, murmelte Roberto, streichelte in ungewohnt sanfter Weise über Magdalenas Rücken und fuhr gleich darauf mit der Zunge ihre Wirbelsäule entlang. »Du bist verdammt salzig heute, schmeckt gut, wie der Rest von dir auch …« Er legte sich auf sie, und sie konnte eindeutig spüren, wie sehr ihm seine Unterlage gefiel. Magdalena grinste in ihre Ellenbogenbeuge hinein. Sie hatte Kondome in der Proviantkiste gesehen, direkt neben der Tüte mit den Garnelen, die es gleich geben sollte. Na also, man musste nur Geduld haben und lange genug abwarten. Die Sonne sank etwas tiefer und brannte nicht mehr so stark.
    Roberto warf die Garnelen in die Pfanne mit heißem Öl,
löschte sie mit Weißwein ab und gab Knoblauch und Petersilie dazu. Er beklagte sich, weil ihm die Spaghetti eine Idee zu weich geraten waren. Sie hatten sich noch immer nichts angezogen und hockten sich zum Essen auf die Matten, das Schiff wiegte sich träge in der Dünung. Als Magdalena satt war, stellte sie ihren Teller weg und legte sich auf die Seite. In dieser Position hatte sie eine richtige Taille, sie fühlte sich federleicht und verführerisch.
    Â»Lena, du bist eine tolle Frau.« Roberto wischte sich den Mund mit einer der Stoffservietten ab, die er mitgebracht hatte. Der Mann hat einfach Stil, dachte sie.
    Â»Das ist mir heute erst so richtig aufgefallen«, fuhr er fort. Holla, was so ein bisschen Wasser und Ängstlichkeit ausmachen können.
    Â»Du bist nie beleidigt, forderst nichts, bist nicht zickig, für alles offen.« Wow. Sie versuchte sich die Freude nicht anmerken zu lassen, die sich warm und weit in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Locker bleiben.
    Â»Nur weil ich die einzige Person auf diesem Boot bin, die dich zurück an Land bringen kann, musst du mir jetzt nichts versprechen!«
    Â»Du nimmst mich wohl nicht ernst!« Er schmollte, wie süß, das hatte sie bei ihm noch nie gesehen.
    Â»Ich glaube, du bist die einzige Frau, die ich kenne, mit der man einfach alles ausprobieren kann.«
    Sie grinste selig und merkte, wie dumme, verliebte Antwortsätze durch ihren Kopf schwirrten, aber sie würde weiter schweigen, ihre Zurückhaltung hatte sich gelohnt, jetzt kam er doch noch aus seinem coolen Schneckenhaus.
    Â»Müssen wir nicht mal irgendwann zurück?«, fragte sie stattdessen.
    Â»Wie wäre es, wenn wir noch bisschen weitersegeln?« Er
beugte sich über sie und trommelte den Rhythmus der Musik auf ihren Po. »In die nächste Bucht. La Biodola.« Bevor sie antworten konnte, verschloss er ihren Mund mit einem wunderbar gierigen Kuss.
    Â»In Ordnung!«, sagte sie, als sie wieder zu Atem kam. Dann eben weitersegeln nach La Biodola. Von dort konnte man die Berge hinaufschauen und vielleicht sogar erkennen, wo der Club 64 lag und wo das POLO . Theoretisch konnte man auch vom Wasser aus durch den Fensterrahmen in den Bäumen schauen, und wenn jemand auf der Mauer saß…O nein! Sie setzte sich mit einem Ruck auf.
    Verdammt, Matteo wartete im Zitronengarten auf sie. Sie war eine solche Idiotin, er hatte sie doch eingeladen. Wie spät war es denn, wo war überhaupt ihr Handy? Vielleicht hatte er sie angerufen? Sie hatte ihre Verabredung tatsächlich vergessen, weil sie so spät aus der Bar kam und Roberto sie heute Morgen unbedingt mit seinem Ausflug überfallen musste. Wie dummdummdumm! Sie schaute auf Robertos rustikale Taucheruhr, es war bereits sieben, zu spät, um noch eine Entschuldigung zu schreiben. Und was sollte sie auch schreiben? Bin krank, liege mit Magenverstimmung im Bett? Vielleicht saß er irgendwo und trank Averna, ach, Matteo, es tut mir so leid. Sie seufzte.
    Â»Was ist los?«
    Â»Habe nur einen Termin

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