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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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Roberto auftaucht! Sie hielt den Daumen raus, es war genug Verkehr, um diese Zeit fuhren alle zum Essen, zum Bummeln, zum Espressotrinken, irgendjemand würde sie mitnehmen. Ein Wagen nach dem anderen fuhr vorbei, offensichtlich machte sie nicht gerade den besten Eindruck. Ein weiteres Auto kam vom Strand hochgefahren. Magdalena verspürte den dringenden Wunsch, wegzulaufen und sich zu verstecken. Konnte das Roberto mit den anderen beiden sein? Nein, ohne Beiboot waren sie nicht so schnell, sie mussten erst mal den Anker lichten. Roberto, der Trottel, hatte sich ja heute Nachmittag geweigert, es von ihr zu lernen. Segeln konnten sie alle drei nicht, sie waren auch noch stolz darauf gewesen, und mit reiner Motorkraft dauerte es mindestens zwei Stunden, bis sie wieder in Portoferraio im Hafen einliefen. Der Wagen hielt. Ein blondes Mädchen saß auf dem Beifahrersitz, langsam glitt die Scheibe herunter.
    Â»Tascha!«

    Â»Na so wat, hallo! Du bist das, na komm, steig ein, wat is’n passiert, wat stehs’te hier so abjerissen mitten in der Nacht rum?«
    Magdalena sprang auf die Rückbank.
    Â»Ich freue mich so, dich zu sehen!« Sie beugte sich vor und berührte Tascha an der Schulter, sie musste unbedingt jemanden anfassen. Sie fuhren am POLO vorbei, vorbei am Club 64 , die Uhr über dem Radio zeigte noch nicht einmal zehn.
    Â»Haste am Strand die Zeit vergessen? Wir sind da unten im Hotel, nobler Laden, sage ich dir! Dimitri ist ein Süßer!« Der Mann neben ihr legte seine Hand auf Taschas nacktes Knie. Es war der Typ mit dem vorspringenden Kinn aus der Diskothek, wunderbar, es gibt doch noch wahre Liebe auf dieser Insel, dachte Magdalena, und ihre Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben. Gut so, sie konnte fast schon wieder lachen, hier in dieser dicken Limousine hatte sie keine Angst mehr, sie wollte sich nur noch rächen.
    Â»Wo willste denn hin? Wir gehen in Marina di Campo essen.«
    Â»Ich muss nach La Pila, gegenüber vom Flughafen, da wohne ich.« Mist, sie hatte keinen Schlüssel und auch kein Geld, ihre Handtasche, Handy, Papiere, alles war an Bord geblieben.
    Â 
    Als sie nach Procchio hineinfuhren, wurde Magdalena ganz seltsam zumute. Fast zwei Monate lang hatte sie dort drüben in der Bar Elba Abend für Abend Tabletts geschleppt und Tische abgewischt. Sie sah ihr Double unter den Arkaden stehen, es hielt die blauen Karten in der Hand und schrieb die Bestellungen auf einen Block. Dort müsste sie jetzt eigentlich stehen. Saß sie wirklich hier im Auto? Vielleicht war das alles auch nur ein sehr realistischer Traum gewesen, es gab keinen Beweis für das, was ihr heute Abend passiert war. Sie umrundeten den Parkplatz,
sehnsüchtig schaute Magdalena auf die Autos und die Touristen dahinter, die sich in Massen durch Procchios salotto schoben. Irgendwie war ihr Leben in den letzten drei Stunden komplett aus den Fugen geraten. Sie sah zwei Motorradpolizisten, einen großen und einen kleinen, die gerade mit einem Eis in der Hand auf ihre Maschinen zuschlenderten.
    Â»Stopp!«, rief sie, prompt trat Dimitri auf die Bremse, und Magdalena knallte von hinten gegen Taschas Sitz.
    Â»â€™tschuldigung, aber ich wollte sehen, ob ich die kenne …«
    Sie waren es tatsächlich: Massimo und Gian-Luca.
    Â»Ich muss aussteigen, es tut mir leid, danke fürs Mitnehmen. Ich wünsch dir alles Gute, Tascha!« Magdalena hörte sich selbst bei ihren Worten zu. Sie meinte das alles wirklich ernst, stellte sie erstaunt fest. Sie stieg aus und rannte barfuß auf die carabinieri zu.
    Â»Maddalena! In der Bar haben sie gesagt, du bist krank!«
    Â»Bin ich auch!« Sie zeigte wie zum Beweis auf ihre nackten Füße.
    Â»Eine Frage: Was passiert hier mit Leuten, die Drogen nehmen?«
    Â»Hä?!« Die beiden schauten sich an. »Ihr raucht doch auch, oder?«
    Â»Nein, nicht wirklich«, Massimo schüttelte den Kopf, »dürfen wir ja gar nicht«, sagte er belehrend.
    Â»Ach was? Ehrlich nicht?« Ihre Stimme klang schrill.
    Â»Vielleicht ab und zu mal eine canna , das ist ja auch nicht so schlimm«, beeilte sich Gian-Luca zu sagen.
    Â»Koks?«
    Â»Ouuh …« Sie schauten sich wieder an, jetzt alarmiert. »Das ist schlecht, Maddalena, das ist nicht so lustig. Lass mal lieber die Finger davon, ist gerade hier auf Elba gar nicht angesagt, der neue sindaco …«

    Â» Ich doch nicht, aber ich kenne jemanden, der

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