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Magdalenas Garten

Titel: Magdalenas Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gerstenberger
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verkauft das Zeug in großem Stil.« Magdalena erzählte ihnen, was auf dem Boot passiert war, und berichtete von ihrer Flucht. Die Sache mit dem Sex ließ sie weg. So wie sie gerade aussah, würden die beiden sich ohnehin ihren Reim darauf machen. Massimo konnte seinen Blick kaum von ihren Brustwarzen abwenden, die sich unter dem nassen T-Shirt abzeichneten und sich zudem auf seiner Augenhöhe befanden.
    Â»Wenn wir jemanden schicken, darfst du aber nicht mehr dort im Haus sein, es wird sonst schwierig, dich aus der Sache herauszuhalten. Die nehmen immer erst mal alle mit, die sie vorfinden.«
    Â»Ich gehe jetzt meine Sachen packen.«
    Â»Du?«
    Â»Allein?«
    Â»Niemals!«
    Â 
    Unter Polizeischutz, auf dem Sozius von Massimos Motorrad, wurde Magdalena zu ihrem ehemaligen Haus gebracht. Sie parkten auf dem Kirchplatz. »Ich habe keinen Schlüssel!« Die carabinieri wechselten unsichere Blicke, Magdalena konnte den Zweifel in ihren jungen Gesichtern aufblinken sehen. »Hier, dort drüben steht mein Roller!«
    Â»War der nicht blau?«, murmelte Massimo Gian-Luca zu. Glaubten sie etwa, sie wolle unter Polizeiaufsicht bei jemandem einbrechen, nur um sich zu rächen?
    Â»Vielleicht wisst ihr das nicht, aber Nina hat auch etwas ähnlich Schlimmes mit ihm erlebt«, sagte sie ohne schlechtes Gewissen. Irgendetwas Mieses musste Nina ja mit Roberto erlebt haben.
    Das überzeugte die beiden, mit neuem Elan hantierten sie am Türschloss herum, aber weder die Kreditkarte noch der
kleine Dietrich, den Massimo stolz an seinem Schlüsselbund präsentiert hatte, half ihnen beim Öffnen der Tür. Verzweifelt trippelte Magdalena eine Runde um die Motorräder, kleine Steinchen piekten ihr in die Fußsohlen, sie lauschte nach einem Geräusch, alles war ruhig, aber wie lange würde es noch dauern, bis Roberto es geschafft hatte, vom Boot herunterzukommen und hier aufzutauchen? Sie streichelte ihrem Roller über den vom Tau benetzten Sattel. »Hier!«, schrie sie auf und schlug sich an die Stirn. »Da steckt mein Schlüssel, da steckt schon den ganzen Tag mein Schlüssel!«
    Erleichtert schloss Magdalena die Haustür auf und raffte im Vorbeigehen alles zusammen, was ihr gehörte: Wörterbuch, Ladegerät fürs Handy, Sonnencreme, die italienischen Krimis. In ihrem Kämmerchen nahm sie als Erstes die Fotos ihrer Mutter von der Wand, dann holte sie ihre beiden Reisetaschen hinter den Vorhängen des Regals hervor und begann, ihre Klamotten hineinzustopfen. Hosen, T-Shirt-Stapel, die dünnen Strickjacken, die farbigen Sommerkleidchen und die wunderschöne Unterwäsche. Sechs Paar Schuhe, meine Güte, wie viel sich in der kurzen Zeit angesammelt hatte. Bis auf die Kleider hatte sie fast alles zusammen mit Nina gekauft. Doch an Nina wollte sie jetzt nicht denken. Matteo? An den lieber auch nicht. Sie fühlte sich voller Ekel. Immer noch verängstigt. Wie hatte sie da nur reingeraten können? Sie hatte sich furchtbar leichtsinnig verhalten.
    Magdalena streifte das nasse T-Shirt und die Hose ab und zog sich Unterwäsche, Jeans und eine weiche Sweatshirtjacke über. Sie schluchzte mehrmals kurz hintereinander auf wie ein kleines Kind. Nur haarscharf war sie an der Katastrophe vorbeigeschrappt.
    Â»Es war keine Vergewaltigung, jetzt beruhig dich mal«,
flüsterte sie sich zu, » vaffanculo , Roberto!« Es half ein wenig. Magdalena ging in die Küche. »Hier«, sagte sie zu Massimo und hielt ihm eine Plastiktüte hin, »such im Bad bitte alles zusammen, was mir gehören könnte!« Keine Minute länger als nötig wollte sie in diesem Haus bleiben. Mit den gepackten Taschen standen sie zwanzig Minuten später wieder auf dem Vorplatz.
    Â»Moment«, sagte sie, bevor sie die Tür ins Schloss zog, und ging noch einmal hinein. Sie zog die Besteckschublade ganz weit heraus, nahm die schwarze, flache Kiste an sich und hüllte sie in eine braune Papiertüte, aus der sie vorher ein hart gewordenes Stück Brot schüttelte.
    Â»So, jetzt haben wir alles.« Sie stopfte die Papiertüte in eine der Reisetaschen und sah Gian-Luca dabei zu, wie er sie hinten auf ihrem Roller mit einem Spanngurt befestigte. Die andere Tasche würde sie vorn zwischen ihre Füße stellen. »Ich habe über Funk mit meinem Vorgesetzten gesprochen, morgen früh um acht solltest du besser nicht hier sein

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