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Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Maggie O´Dell 01 - Das Boese

Titel: Maggie O´Dell 01 - Das Boese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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einem Sheriffbüro erwartet hätte. Das lange Haar war zu hoch und steif frisiert und der Strickrock zu kurz und eng. Sie sah mehr wie ein zu einem Date aufgetakelter Teenager aus.
    „Ich möchte zu Sheriff Nicholas Morrelli.“
    Die Frau beäugte sie argwöhnisch und blieb im Türrahmen stehen, als bewache sie die hinteren Büros. Maggie wusste, dass sie in ihrem blauen Hosenanzug sehr offiziell wirkte. Die Kleidung überspielte ihre schlanke Figur, deren Zartheit ihrer Autorität gelegentlich im Wege stand. Seit Beginn ihrer beruflichen Laufbahn hatte sie sich eine forsche, manchmal etwas schroffe Art angewöhnt, die Aufmerksamkeit einforderte und ihre kleine Statur wettmachte. Nur mittelgroß, bei hundertfünf Pfund Gewicht, hatte sie gerade so die körperlichen Anforderungen für den Dienst beim FBI erfüllt.
    „Nick ist nicht hier“ , sagte die junge Frau in einem Tonfall, der Maggie verriet, dass sie keine weiteren Informationen preisgeben wollte. „Hat er Sie erwartet?“ Die Frau stand mit verschränkten Armen aufrecht da und versuchte, Autorität zu demonstrieren.
    Maggie sah sich im Büro um, ignorierte die Frage und zeigte so, dass sie nicht beeindruckt war. „Kann man ihn erreichen?“ Sie heuchelte Interesse am Schwarzen Brett, an dem ein Fahndungsplakat aus den frühen Achtzigern hing, dazu ein Handzettel über eine Halloweenparty und eine Notiz, in der jemand einen 1990er Ford Pickup zum Verkauf anbot.
    „Wirklich, Lady, ich möchte nicht unhöflich sein“ , sagte die junge Frau und schien ein wenig unsicher zu werden. „Warum genau möchten Sie Nick ... Sheriff Morrelli sprechen?“
    Maggie sah die Frau über die Schulter hinweg an, die jetzt älter wirkte, die Linien um Mund und Augen traten deutlicher hervor. Sie schwankte unsicher auf ihren extrem hohen Absätzen und nagte an der Unterlippe.
    Maggie griff in ihre Jackentasche, um ihren Ausweis zu zeigen, als zwei Männer laut redend durch die Eingangstür kamen. Der Ältere trug eine braune Deputy-Uniform, die Hose mit makelloser Bügelfalte, die Krawatte eng um den Hals gebunden. Sein schwarzes Haar war glatt zurückgekämmt, lockte sich jedoch auf dem Kragen, jede Strähne an ihrem Platz. Im Gegensatz dazu trug der jüngere Mann ein graues, schweißnasses T-Shirt, Shorts und Laufschuhe. Sein dunkelbraunes, kurzes Haar klebte ihm an der Stirn. Trotz seines lässigen Aufzugs sah er gut aus und war mit langen muskulösen Beinen, schmalen Hüften und breiter Brust eindeutig bestens in Form. Maggie ärgerte sich sofort, dass es ihr auffiel.
    Sobald die beiden Männer sie sahen, hörten sie auf zu reden. Es herrschte Stille, während sie von Maggie zu der irritierten jungen Frau an der Tür blickten.
    „Hallo, Lucy. Alles okay?“ fragte der jüngere Mann, während er Maggie mit einem Blick vom Scheitel bis zur Sohle maß. Als sich ihre Blicke schließlich begegneten, lächelte er, als gefiele ihm, was er sah.
    „Ich versuchte gerade herauszufinden, was diese Lady ...“
    „Ich möchte zu Sheriff Morrelli“ , unterbrach Maggie sie. Sie hatte es langsam satt, wie ein Steuerprüfer behandelt zu werden.
    „Weshalb möchten Sie zu ihm?“ Der Deputy übernahm es, sie zu befragen, dabei legte er besorgt die Stirn in Falten und nahm eine Haltung ein, als wittere er Gefahr.
    Maggie fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und wartete, dass ihre Gereiztheit sich legte, ehe sie in Ärger umschlug. Sie holte ihren Ausweis heraus, klappte ihn auf und hielt ihn hoch. „Ich bin vom FBI.“
    „Sie sind Spezialagent O‘Dell?“ sagte der jüngere Mann und wirkte eher verlegen als überrascht.
    „Ja, allerdings.“
    Er wischte sich die Hand am T-Shirt ab und streckte sie ihr hin. „Ich bin Nick Morrelli.“
    Ihre Verblüffung stand ihr wohl ins Gesicht geschrieben, denn er lächelte über ihre Reaktion. Sie hatte mit genügend Kleinstadtsheriffs zusammengearbeitet, um zu wissen, dass sie nicht wie Nick Morrelli aussahen. Er wirkte mehr wie ein Profiathlet, einer von der Sorte, denen man ihre Arroganz auf Grund des guten Aussehens und ihres Charmes verzieh. Die Augen waren himmelblau und als Kontrast zur gebräunten Haut und den dunklen Haaren kaum zu übersehen. Sein Händedruck war fest, keine zarte, für Frauen reservierte Zurückhaltung. Er sah ihr in die Augen und schenkte ihr seine ganze Aufmerksamkeit, als sei sie die einzige Frau im Raum. Ein intensiver Blick, den er zweifellos für die Damenwelt reservierte.
    „Das hier ist Deputy Eddie Gillick,

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