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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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zerknirscht.
    »Da sagst du was.« »Ja, ich weiß. Aber ich versteh's auch nicht, Mike, ich hab' nicht zuviel erwischt.«
    »Aber du hast auch noch eine Menge getrunken. Wie kommt es, daß du dich jetzt so verdammt normal anhörst?«
    »War ich so schlimm, letzte Nacht?«
    »Schlimmer - hat's dir Kiwi nicht erzählt?«
    »Sie sagte, ich sei ein bißchen hysterisch gewesen.«
    »Das glaub' ich nicht! Du hast total durchgedreht!«
    »Ein Alptraum.«
    »Mann, das war kein verdammter Alptraum! Erinnerst du dich denn an nichts?«
    »Nur schwach. Ich hatte ziemliche Angst, oder?«
    »Du hast etwas gesehen, Bob, in der Küche unten. Bestimmt erinnerst du dich daran?«
    Es entstand eine Pause. Dann: »Sieh mal, Mike, ich bin ausgeflippt — keine Ahnung, was ich mir da unten eingebildet habe; ich weiß nicht mal mehr, ob ich überhaupt da hinuntergegangen bin.«
    »Kiwi sagt, du bist hinuntergegangen.«
    »Okay, vielleicht bin ich das wirklich. Aber jetzt ist alles ziemlich . . . weißt du, irgendwie verschwommen. Tut mir ehrlich leid, daß ich euch dieses Theater gemacht habe . . . Ah . . . wie hat es Midge aufgenommen?«
    »Oh, sie fand es ziemlich unverschämt.«
    »Sag ihr, daß es mir leid tut, ja?«
    »So einfach funktioniert das nicht.« Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. »Komm schon, denk nach, Bob. Als du dich an der Wand zusammengekauert hat, als ich zu dir kam — erinnerst du dich noch an die Wände? An irgend etwas . . . besonderes?«
    »Hör doch auf, Mann! Nichts ist mit den verdammten Wänden passiert. Ich hatte einen lausigen Hit, das ist alles, also blas die Sache nicht mehr auf als nötig, Mike. Ich fühle mich schon mies genug.«
    »Das Ganze war mehr als nur ein schlechter Trip. Du hast in der Küche etwas gesehen — etwas Entsetzliches, und als du wieder oben warst, hattest du das Gefühl, die Wände würden zusammenrücken.«
    »Das ist doch nichts Ungewöhnliches, oder? Ich meine, Dinge, die aus den Mauern kommen, Ungeheuer, die im Dunkeln lauern, das ist doch normal bei schlechtem Smack.«
    »Du hast selbst gesagt, daß du nicht viel genommen hast.« »Genug, um schlechte Vibrations aufzunehmen.«
    »Was?«
    Wieder eine Pause, diesmal eine lange.
    »Ich muß wieder ins Bett«, sagte er schließlich. »Ich fühle mich nicht so gut, wie ich mich vielleicht anhöre. Ich ruf' dich irgendwann diese Woche an, Mike, und dann entschuldige ich mich auch bei Midge. - Paß auf dich auf.«
    »Warte — «
    Er hatte aufgelegt. Ich spielte mit dem Gedanken, ihn zurückzurufen, aber ich tat es nicht. Möglich, daß es mir widerstrebte, ihn weiter zu bedrängen. Ich ging in die Küche zurück.
    Sie saßen nebeneinander auf der Türschwelle, Midge das Kinn auf die angehobenen Knie gestützt, die Arme unter das Nachthemd gezogen. Val hatte sich gegen den Türrahmen zurückgelehnt und die stämmigen Beine vor sich auf den Weg ausgestreckt. Die Vögel ließen sich von ihrem derben Schuhwerk nicht stören; ungerührt pickten sie ihre Brotkrumen auf. Als mich die beiden Frauen kommen hörten, verstummten sie und sahen über die Schulter zu mir her.
    »Wie geht es ihm?« fragte Midge, und sie schien wirklich besorgt zu sein.
    »Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, daß er sich an nichts mehr erinnert?«
    »O ja, das würde ich«, kommentierte Val trocken. »Er war in dieser Nacht so weit weg, da ist alles möglich.«
    »Könnte sein, daß er sich nicht erinnern will«, sagte ich. Sie starrte mich komisch an, aber ich sagte nichts mehr. Midge stand auf. »Ich glaube, ich sollte mich anziehen und aufräumen.«
    »Ich werde dir helfen, oben alles zu richten«, meldete ich mich freiwillig.
    »Nein, du leistest Val Gesellschaft. Ich werde nicht lange brauchen.«
    Ich hielt sie am Arm fest, bevor sie vorbeigehen konnte. »Bob sagt, es tut ihm leid.«
    Sie brachte ein dünnes Lächeln zustande. »Ich bin froh, daß er okay ist, Mike, aber ich will ihn hier nicht mehr sehen . . . Du weißt, warum.«
    Ich zog sie in meine Arme, und ich war kein bißchen verlegen, weil ihre Agentin das mitbekam.
    »Mir tut es auch leid«, flüsterte ich.
    Sie erwiderte meine Umarmung nur kurz; es war eine schwache Geste, als koste es sie viel Kraft. »Du kannst nichts dafür«, sagte sie. »Ich mache dir auch keinen Vorwurf, Mike.« Trotzdem kamen mir ihre Augen nicht ganz so leuchtend vor wie sonst. Sie drehte sich um, ließ mich stehen und eilte die Treppe hinauf.
    »Ihr habt ein Problem.«
    Val hatte sich in der Türöffnung

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