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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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spürte. Midge stand auf, und ich war dankbar für das Morgenlicht. Wir gingen zusammen nach unten.
    Val traf kurz nach uns ein, angezogen und geschäftsmäßig — sie hatte die Ereignisse der vergangenen Nacht für den Augenblick vergessen. Midge richtete das Frühstück, und ich stellte fest, daß ich überraschend hungrig war; Midge selbst rührte kaum etwas an. Das Frühstück war eine trostlose Sache, obwohl Val — Gott segne sie — ihr Bestes tat, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen; mit keinem Wort erwähnte sie den Vorfall, der uns alle beschäftigte.
    Midges Gesicht hellte sich erst auf, als Rumbo in der offenen Tür erschien; draußen und hinter ihm versammelten sich bereits die Vögel und trällerten ihre eigene ungeduldige Forderung nach Futter. Dieses morgendliche Begrüßungskomitee war irgendwie ziemlich beruhigend.
    Val beobachtete mit einem verwirrten Lächeln, wie Midge Brot brach und die einzelnen Stücke und Krumen draußen verstreute, und Rumbos Unverfrorenheit entlockte ihr sogar ein dröhnendes Lachen. Der kleine Kerl sprang auf den Tisch und schnappte sich die Speckschwarte von meinem Teller. Er nagte daran und hielt nur gelegentlich inne, um uns alle anzuschnat-tern: vermutlich erläuterte er uns seine Pläne für diesen Tag.
    Ich tippte ihn mit einem Finger sanft an. »Du hast unsern Gast gestern abend nicht kennengelernt«, sagte ich. »Rumbo, das ist Val — Val, das ist Rumbo. Er frißt gern.«
    »Unglaublich, wie zahm es ist«, rief Val aus.
    »Psst!« warnte ich. »Bezeichne Rumbo niemals als es — er ist schnell beleidigt.«
    »Wie in aller Welt habt ihr es geschafft, euch so mit ihm anzufreunden? Val stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und schüttelte den Kopf.
    »Das war nicht nötig«, erklärte Midge von der Tür her. »Er hat uns von Anfang an vertraut. Alle Tiere hier sind sehr nett. Flora Chaldean, Gramaryes Vorbesitzerin, hat ihr Vertrauen gewonnen.«
    »Sie muß eine beachtliche Frau gewesen sein.«
    »Oh, das war sie.«
    Midge sagte das mit einer solchen Überzeugung, daß ich mich nach ihr umdrehte.
    »Erzählt mir von Flora Chaldean«, forderte uns Val auf, während sie die gebrauchten Tassen und Teller einsammelte. Rumbo drückte die halb abgenagte Speckschwarte schützend an seine Brust und hoppelte zum anderen Ende des Tisches.
    »Wir wissen nicht viel über sie«, sagte ich und trank den restliehen Kaffee aus. »Nur, daß sie steinalt gestorben ist, den größten Teil ihres Lebens in Gramarye gelebt hat; und daß man sie für eine große Heilerin hielt. Man hat uns erzählt, daß sie Tiere und Menschen kuriert hat.«
    »Sie hat sie geheilt?«
    »Naja, kleinere Unpäßlichkeiten, nehme ich an. Sie wird ihnen Tränke verabreicht haben, und wahrscheinlich hat auch das Daran-Glauben eine Rolle gespielt. Größere Operationen waren wohl nicht darunter.«
    »Und sie hat ganz allein hier gelebt?«
    Ich nickte. »Ihr Mann ist im letzten Weltkrieg gefallen, kurz nachdem sie geheiratet hatten.«
    Val trug das Geschirr in den angrenzenden Raum und stellte es in die Spüle. Ich folgte ihr mit meiner leeren Kaffeetasse.
    »Ich mach' den Abwasch«, sagte Midge und kam ebenfalls herein und drehte den Heißwasserhahn auf.
    »Okay, ich trockne ab.« Val machte ihr Platz. Dann wandte sie sich an mich! »Solltest du nicht Bob anrufen und dich erkundigen, wie es ihm geht?«
    Ich spähte auf die Uhr. »Es ist kurz nach neun — nicht gerade die Zeit für eine Audienz bei ihm.« Ich lächelte grimmig. »Aber es wird mir eine Freude sein, ihn zu wecken.«
    Erst auf dem Weg nach oben, zum Telefon im Flur, kam mir in den Sinn, daß Val möglicherweise eine Weile mit Midge allein sein wollte. Midge hatte zu unserer Unterhaltung über die alte Flora nicht viel beigesteuert, also war es nur logisch, wenn Val annahm, sie könnte unter vier Augen mitteilsamer sein.
    Ich wählte Bobs Nummer, und ich gestand mir endlich ein, daß ich besorgt war, seinetwegen, um ehrlich zu sein: Ich wollte wissen, ob alles in Ordnung war mit ihm.
    Ich mußte es ziemlich lange klingeln lassen; dann wurde abgenommen, und Kiwi war am Apparat. »Ja? Wer ist da?« fragte sie mit unverholener Verärgerung.
    »Ich bin's, Mike. Seid ihr heil nach Hause gekommen?«
    »Zu guter Letzt ja. Mein Navigator hat fast die ganze Zeit geschlafen, deshalb bin ich ein paarmal falsch abgebogen.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Frag ihn selbst.«
    Fast übergangslos hatte ich Bob an der Leitung. »Tut mir leid, Alter«, sagte er

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