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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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Bewegung wie die eines Dschungelforschers, der jeden Moment mit dem ersten Giftpfeil rechnet.
    Midge saß vornübergebeugt auf dem Sofa, die Hände auf den Knien gefaltet — und sie sah mich an, als sie sprach. »Würdest du bitte aufhören, über mich zu reden, als sei ich nicht im Zimmer? Mike, es gibt Dinge, an denen du offensichtlich kein Interesse hast und für die du auch kein Verständnis aufbringen willst, also misch dich bitte nicht ein. Diese Leute sind meine Freunde — unsere Freunde —, und sie sorgen sich nur um meinen Seelenfrieden.«
    »Glaubst du, ich nicht?«
    »Dann beweis es mir! Hilf mir!«
    »Wir reden darüber, wenn sie weg sind«, sagte ich ruhiger, als ich mich fühlte.
    »Ja, das sollten Sie«, meinte Mycroft, der gönnerhafte Bastard. »Mike hat ein Recht auf eine eigene Meinung. Es fällt mir nicht schwer, diese seine Skepsis zu würdigen, angesichts der normalerweise schlechten und voreingenommenen Publicity, die Sekten wie die unsere haben. So fehlgeleitet sie auch sind, aber diese Vorurteile werden von unseren Mitgliedern akzeptiert und toleriert. Wir haben gelernt, uns in Geduld zu üben.«
    Meine ging gerade zu Ende. Ich marschierte ziemlich energisch zur offenstehenden Tür und blieb daneben stehen; und der Wink war recht deutlich.
    Mycroft lächelte, aber ich konnte die Grimmigkeit dahinter sehr gut sehen. Er streckte die Hand aus und berührte Midges Stirn auf dieselbe Art und Weise wie vorhin bei Joby.
    Das rasende, wenn auch gedämpfte Trommeln von oben war kaum mehr zu ignorieren, und die Luft im Raum schien zähflüssig und immer wärmer zu werden, obwohl draußen der Sturmwind gegen die Fenster peitschte.
    Mein Kopf ruckte herum, als die Tür auf der anderen Seite des Flurs gegen das Schloß und die Scharniere geschmettert wurde.
    Erschrocken wich ich zurück, aber wenigstens wurden die Synergisten auf Trab gebracht. Die drei jüngeren drängten sich zusammen, und Mycroft bedeutete ihnen, daß sie ihm folgen sollten. Sie kamen auf mich zu wie ein Pfadfinderrudel, das den Weg nach Hause suchte - Kinsella und Gillie stützten ihren Begleiter zwischen sich. Nicht ohne Vergnügen bemerkte ich, daß selbst der Synergistenführer unter der bedrückenden Atmosphäre beinahe schlapp machte.
    Die Fledermäuse auf dem Dachboden stachelten sich gegenseitig zu einer wahnwitzigen Raserei an, und ich fragte mich nach dem Grund ihrer Verwirrung. War es wirklich nur dieser launische Sturmwind, der durch die Ritzen und Spalten des Daches fegte und dort oben eine Art Mahlstrom erzeugte? Ich glaubte ihr leises, piepsendes Kreischen hören zu können, aber das mußte Einbildung sein.
    Mycroft hielt an der Flurtür inne, und einen Moment lang glaubte ich schon, er würde die Treppe nehmen; stattdessen wandte er sich noch einmal zu Midge um und sagte: »Ich bin bereit, Ihr Verbündeter zu sein, wann immer Sie mich brauchen, wann immer Sie Mut haben. — Nur durch Suchen werden Sie finden.«
    Sie starrte ihn an, eine kleine, verlorene Gestalt, die Hände immer noch auf den Knien gefaltet; aber sie schwieg.
    Mycroft marschierte den Flur entlang und riß die Außentür ohne zu zögern auf.
    Ich erwartete, daß heulender Sturmwind hereinfauchte, und wappnete mich bereits dagegen. Aber da war nichts. Nicht einmal ein Windhauch, der unsere Haare aufplusterte.
    Er tauchte in die Nacht hinaus, und die anderen drängten sich hinter ihm, wie darauf bedacht, in seiner unmittelbaren Nähe zu bleiben, und ich rannte los, um die Tür wieder zu schließen. Aber bevor ich das tat, beobachtete ich, wie sie sich auf ihren unsicheren Abstieg über die Steinstufen machten — die Düsternis da draußen vereitelte jedes zügige Vorankommen, wenn es für mich nicht so lästige Konsequenzen gehabt hätte, hätte ich mit Freuden darauf gehofft, daß sich wenigstens einer von ihnen ein Bein brach.
    Sie verschwanden um die Biegung, und ich entspannte mich ein wenig; ich war mehr als erleichtert darüber, sie los zu sein. Dann blinzelte ich in die Nacht hinaus, verblüfft, wie ruhig es plötzlich geworden war. Kein Grashalm rührte sich mehr (soweit ich das feststellen konnte), kein Blatt wurde geschüttelt. Die Luft war mild und frisch und angenehm zu atmen.
    Und als ich wieder hineinging und die Tür hinter mir zuzog und abschloß, hatten sich sogar die Fledermäuse beruhigt — kein Laut war mehr von oben zu hören.
    Nur der intensive, muffige Geruch war noch da, und der genügte vollauf, um mich weiter zu

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