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Magic Cottage

Magic Cottage

Titel: Magic Cottage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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ich weiß nicht was sonst noch. Ich fühlte mich hinters Licht geführt, nehme ich an. Oh ja, und irgendwie benutzt.
    Der Anwalt der verstorbenen Flora Chaldean hatte erst nach beträchtlichem Zögern zugestimmt, mich zu empfangen, obwohl ihm genaugenommen überhaupt keine Wahl geblieben war. Er trug die Verantwortung, was die Sicherheit Gramaryes betraf, und ich hatte auf einem Treffen bestanden. Möglich, daß er Gewissensbisse verspürte.
    Ich wollte ihn sprechen, weil hinsichtlich der alten Dame und des Cottage eine Menge Dinge der Erklärung bedurfte, und Og-born war vermutlich das wichtigste Bindeglied (wenn nicht das einzige). Ich wollte Informationen. Ich wollte mehr über Flora Chaldean erfahren. Ich wollte mehr über Gramarye wissen. Ich wollte herausfinden, wo es den Zusammenhang mit den Synergisten gab.
    Nun, ich hatte meine Antworten erhalten, aber ich kann nicht behaupten, daß es Erklärungen waren. Jetzt war ich auf eine andere Art und Weise verwirrt.
    Bickleshift, der Makler, der uns das Anwesen verkauft hatte, war der erste gewesen, mit dem ich nach meinem (buchstäblich) ekelerregenden Dachbodenerlebnis mit den Fledermäusen Kontakt aufzunehmen versucht hatte, aber er befand sich auf einer zweiwöchigen Urlaubsreise. Insgeheim werden Sie jetzt viel-leicht der Meinung sein, daß ich auf dieses spezielle Ereignis ziemlich übertrieben reagiert habe — schließlich waren es nur kleine, geflügelte Säugetiere mit spitzen Ohren, die da ihre Ba-bies bekommen hatten — aber man muß schon dabeigewesen sein, um verstehen zu können, daß da mehr vor sich gegangen, daß an dieser winzigen, glitschigen Nachkommenschaft nichts Niedliches war; daß man dieses Gebären eher einem Ausscheidungsvorgang denn einem Hervorbringen neuen Lebens gleichzusetzen hatte. Sehen Sie, es war, als werde man Zeuge einer Ausbreitung der Disharmonie, der Sicherung böswilliger Einflüsse — und nicht einer natürlichen Freude der Natur; und natürlich war mir inzwischen klar, daß Gramarye zwei Gesichter hatte, zwei Klimata oder Breitengrade, ganz gleich, wie man diese einander entgegengesetzten Pole auch bezeichnen will. Verschiedene Ebenen, vielleicht. Positiv und Negativ. Die gute, die positive, hatten wir kennengelernt, als wir eingezogen waren. Jetzt wurde sie von irgend etwas beiseitegedrängt. Um es mit Dylans (Bobs) Worten zu sagen: »Times they were'a changin'.« Und wenn ich zurückdenke, dann hatten die Veränderungen mit dem Auftauchen der Synergisten begonnen.
    Und jetzt personifizierten diese neugeborenen Fledermäuse irgendwie die ungesunde Metamorphose, die Gramarye durchmachte, ein Wandel, der nicht jäh vor sich ging, sondern etwas Schleichendes war, langsam wie ein Ungeheuer, das aus dem Meer herauskriecht und sich den Strand hinaufschleimt, das zu atmen lernt, das Kraft sammelt, um sich schließlich erheben zu können. Vorangetrieben von jenen, die einen Nutzen aus seiner Kraft ziehen können.
    Absurd? Nur zur Hälfte.
    Aber ich greife mir selbst vor, und ich erwähne das alles auch nur, weil mir die Einsichten gekommen waren wie zufällige Bewußtseinströpfchen, die von einer hohen Decke herunterfielen und mit winzigen Schlägen auf meinem Kopf zerspritzten .. . und schließlich in mein Gehirn einsickerten. Als ich an diesem Tag nach Hause fuhr, erinnerte ich mich wieder an alles, was ich Midge ein paar Nächte zuvor gesagt hatte, daß ich angedeutet hatte, sie sei eine Art Katalysator oder Mittler; oh, ich erinnerte mich an jedes Wort, und ich hätte gern gewußt, ob die Synergisten - oder speziell Mycroft - eine andere Form von Katalysator waren.
    Wie auch immer - Bickleshift war nicht da, deshalb hatte ich in der Kanzlei des Anwalts angerufen, und nach einigem »Uhm« und »Ähh« stimmte Ogborn schließlich einem Termin für den Spätnachmittag des folgenden Tages zu.
    Als Midge aus dem Dorf zurückgekommen war, hatte ich kein Wort über mein Erlebnis verloren; ich hatte nicht einmal erwähnt, daß sich meine Gitarren verzogen, daß sich die Saiten, stählerne und normale, unerklärlich zusammengezogen hatten. Ich wollte Tatsachen haben, bevor ich meinen Fall darlegte. Außerdem schien sie ohnehin viel zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt zu sein. Was den heutigen Tag betraf, nahm sie an, ich sei nach Bunbury gefahren, um Notenblätter zu kaufen.
    Ich hatte eine ungemütliche Nacht hinter mir, und auch Midge war unruhig gewesen, aber im Schlaf. Sie hatte gemurmelt und sich von einer Seite

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