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Magic Girls 02 - Das Magische Amulett

Titel: Magic Girls 02 - Das Magische Amulett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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Leguan hockte auf einem dicken Ast. Elena sah im Mondlicht, wie seine Augen glänzten. Ihr Vater schlief nicht. Was wohl gerade in seinem Kopf vorging? Ob er spürte, was die beiden Mädchen vorhatten?
    Elena klopfte sachte an die Scheibe. »Hallo Papa«, sagte sie leise. »Entschuldige, dass wir dich mitten in der Nacht stören.« Sie stockte, weil sie nicht wusste, was sie jetzt sagen sollte.
Wir sind gekommen, um dich zu befreien, Papa.
Oder:
Miranda will ein bisschen hexen, hab keine Angst.
Oder:
Wir müssen unbedingt wissen, wie du auf das geheimnisvolle Amulett reagierst.
    Doch Elena brachte kein einziges Wort mehr hervor. Sie drehte sich zögernd nach Miranda um. Wieder fiel das Mondlicht durch die großen Fensterscheiben und ließ Miranda wie ein Wesen aus einer anderen Welt aussehen. Ihr Haar glänzte wie flüssiges Silber und über ihrer ganzen Gestalt lag ein magischer Schimmer. Miranda wirkte in diesem Moment wie eine mächtige Zauberin. Ob das von dem Amulett kam? Mit einer anmutigen Bewegung hielt sie das Amulett in die Höhe, fasste es an der Kette und ließ den Anhänger auf Augenhöhe des Leguans baumeln.
    »Herr Bredov«, sagte Miranda, »kommt Ihnen dieses Amulett bekannt vor?«
    Der Leguan reagierte sofort. Er machte einen Satz und sprang gegen die Scheibe. Der rote Stein des Anhängers begann zu glühen. Der Leguan rappelte sich wieder auf und sprang erneut. Elena zitterte am ganzen Körper.
    »Kennen Sie dieses Amulett?«, wiederholte Miranda mit monotoner Stimme. »Es gehörte einst dem Magier Mafaldus Horus.«
    Ihre Stimme veränderte sich, wurde rau und tiefer, als käme sie aus einer uralten Zeit. Unbekannte Laute drangen aus Mirandas Mund. Elena verstand kein Wort. Sie wusste, dass es keine Runensprache war, aber sie spürte, wie mächtig jede einzelne Silbe war, die Miranda aussprach.
    Der Boden unter Elenas Füßen schien zu schwanken. Gleichzeitig verdunkelte sich der Mond, und das Amulett begann zu leuchten, immer stärker, bis es zu einem rot glühenden Auge wurde.
    Elenas Zähne schlugen aufeinander, als eine endlose Feuerspirale aus dem roten Stein zuckte und das Terrarium in flackernden Schein tauchte. Grollen drang aus dem Erdreich und das Glas des Terrariums fing an zu vibrieren. Elena fürchtete schon, dass es zersplittern würde. Ein dumpfer Druck legte sich auf ihre Ohren, und Mirandas Stimme schien eins zu werden mit dem Grollen aus der Tiefe. Plötzlich konnte Elena die fremde Sprache verstehen.
     
    »Ich bin der Auserwählte,
    dessen Namen man nicht kennt,
    hervorgekommen aus der Unterwelt!«

     
    Ein gewaltiger Lichtschein erleuchtete das Zimmer. Das rote Auge schien zu explodieren. Danach versank das Zimmer in Dunkelheit.

    Elena hatte die Hand auf ihren Mund gepresst, um nicht laut aufzuschreien. Etliche Sekunden lang wagte sie nicht, sich zu bewegen. Was war geschehen?
    »Kannst du mal Licht machen?«, flüsterte Miranda.
    Elena traute sich nicht, ruckartig die Augenbrauen zu heben und mit Hexenkraft das Licht einzuschalten. Jede weitere Anwendung von Magie konnte in diesem Moment sehr gefährlich sein. Blind wie ein Maulwurf tastete sich Elena durchs Zimmer bis zum Lichtschalter neben der Tür. Kurz darauf flammte das Deckenlicht auf.
    »Oh«, entfuhr es Miranda bestürzt. »Dein Vater ...«
    »Papa!« Elena stürzte zum Terrarium. Die Scheiben waren intakt geblieben, sie hatten nicht einmal einen Sprung.
    Der Leguan lag auf dem Boden. Elena stieß einen Schrei aus. Er war von der Nase bis zur Schwanzspitze schwarz wie Kohle. Im ersten Augenblick dachte Elena, dass der Feuerblitz ihren Vater verschmort hatte. Ein eiskalter Schrecken lähmte sie von der Hüfte abwärts.
    »Papa …«
    Doch dann sah sie, dass sich der Leguan bewegte. Er blickte durch die Scheibe auf die beiden Mädchen, dann kletterte er auf seinen Ast.
    »Er … er hat die Farbe gewechselt«, sagte Miranda tonlos. »Ich … das … es muss durch den Zauber kommen …«
    Elena biss sich auf die Lippe. »Papa«, flüsterte sie, während sie Tränen in den Augen hatte. »Bist du okay?«
    Der Leguan sah sie an. Dann gab er einige Pfeif-und Fieplaute von sich. Das hatte er noch nie zuvor getan.
    »Ob er Schmerzen hat?« Besorgt öffnete Elena den Deckel des Terrariums, holte den Leguan heraus und ließ ihn auf ihrem Arm sitzen. »Papa, du Armer …«
    Wieder fiepte und pfiff der Leguan eine schnelle Reihenfolge von Tönen. Elena und Miranda wechselten einen Blick.
    »Es ist fast so, als wollte er uns

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