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Magic Girls 07 - In geheimer Mission

Titel: Magic Girls 07 - In geheimer Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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haben, denn die beiden gingen sehr kühl miteinander um. Wahrscheinlich machte Miranda Eusebius Vorwürfe, weil er sich immer so gefährlichen Abenteuern aussetzte. Das war eine echte Belastung für eine so junge Beziehung. Elena seufzte leise und dachte kurz an Neles Bruder Kevin, der eine Zeit lang Interesse an ihr gezeigt hatte. Elena wusste noch immer nicht, ob sie ein bisschen verliebt in ihn gewesen war.
    »So, lasst es euch schmecken!«, forderte Jolanda alle auf und lud sie mit einer Handbewegung ein, sich an den Tisch zu setzen.
    Miranda und Eusebius nahmen gegenüber Platz. Elena setzte sich neben Miranda, die sofort nach einem Schinkenbrötchen griff, das mit einem Stück Gurke belegt war. Nele war begeistert über die Scheiben einer frischen Ananas.
    »Euch zu kennen ist einfach der Wahnsinn!« Sie strahlte Elena |44| an. »Mein Leben war früher total langweilig. Aber seit du und Miranda in unserer Klasse seid, hat sich das geändert.«
    Jana nickte mit vollem Mund. Sie hatte gerade in einen reifen Pfirsich gebissen.
    Eusebius saß stumm da und machte eine ernste Miene. Elena betrachtete ihn verstohlen. Sein Gesicht kam ihr hager vor, sorgenvoll. Dunkle Schatten lagen unter seinen Augen. Elena überlegte, wie er sich wohl fühlte. Vor einigen Wochen hatte er Mafaldus Horus begleitet und sich dabei ständig verstellen müssen, damit der Magier nicht merkte, dass Eusebius auf der anderen Seite – bei den weißen Magiern – stand. Bestimmt hatte der junge Hexer dabei tausend Ängste ausstehen müssen!
    Miranda wandte sich an Elena. »Wie weit seid ihr mit dem Zimmer?«
    Elena grinste. »Es wird fleißig weitergestrichen, während wir hier sitzen.« Sie deutete mit dem Daumen nach hinten zum Zimmer. »Die Farbroller machen momentan die Arbeit allein.«
    »Aha, also doch gehext.« Miranda lächelte.
    »Nur ein bisschen«, antwortete Elena. Sie sah aus den Augenwinkeln, wie Eusebius zusammenzuckte und in seinen Halsausschnitt griff. Gleich darauf zog er seinen Transglobkom hervor.
    »Ich bin gleich wieder da, entschuldigt mich«, teilte er den anderen mit, stand auf und trat ein Stück zur Seite, um ungestört sprechen zu können.
    Miranda schnaubte durch die Nase. »Typisch«, schimpfte sie. »Bestimmt muss er gleich weg.« Sie starrte mit düsterem Blick auf den Tisch.
    Elena legte ihr tröstend die Hand auf den Arm. »Jetzt sei doch nicht zu sauer auf ihn! Es ist nun mal Eusebius’ Job … Er lässt dich bestimmt nicht absichtlich im Stich.«
    |45| Miranda war nicht überzeugt. »Manchmal frage ich mich, ob er mich wirklich liebt. Denn dann würde er mehr Zeit mit mir verbringen wollen.«
    »Er liebt dich bestimmt«, versicherte Elena ihr schnell. »Das sieht man doch! So wie er dich immer anschaut …«
    Miranda schnitt eine Grimasse und zuckte die Achseln. »Ach, ich weiß nicht! Ständig habe ich Sehnsucht nach ihm und freue mich riesig, wenn ich ihn dann endlich einmal sehe … Aber die Zeit ist immer zu kurz! Und ich kann auch nicht damit rechnen, dass es besser wird.« Sie schluckte. »Ich weiß nicht, ob ich das noch lange aushalte.«

    Elena war schockiert. »Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder? Willst du etwa mit Eusebius Schluss machen?«
    Die Antwort blieb aus, weil Eusebius in diesem Moment sein Gespräch beendet hatte und zum Tisch zurückkehrte.
    »Leon kommt her«, verkündete er. »Er will mit mir über unseren Auftrag reden. Ich habe ihm gesagt, dass wir das genauso gut hier tun können. So bleibt mir wenigstens noch etwas Zeit …« Er lächelte Miranda an, aber sie erwiderte sein Lächeln nicht, sondern griff nach einem weiteren Brötchen und stopfte es sich in den Mund.
    »Oh, das sind ja gute Nachrichten!«, rief Jolanda erfreut. »Dann ist heute Abend endlich einmal die ganze Familie zusammen.«
    Elena kam die Fröhlichkeit ihrer Mutter übertrieben und künstlich vor. Wahrscheinlich machte sie sich selbst etwas vor, denn sie wusste nur zu gut, dass Leon nicht lange bleiben würde.
    Auf dem Balkon entstand plötzlich ein schwarzer Wirbel. Jana entfuhr vor Schreck ein Schrei und Nele riss die Augen auf.
    »Keine Sorge«, sagte Elena. »Das ist nur Papa. Höchstwahrscheinlich ist er das.«
    |46| Der Wirbel verlangsamte sich und wurde zu einem Mann mit einem schwarzen Umhang. Jetzt erkannten alle Leon Bredov, Elenas Vater. Er war äußerst gutaussehend, hatte ein schmales Gesicht und schwarze Haare, die inzwischen ein wenig zu lang waren und bis auf die Schultern

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