Magic Girls 07 - In geheimer Mission
wahrscheinlich haben sie noch nicht alle Geheimagenten damit ausgestattet«, vermutete Leon.
|49| »Können wir nicht auch so ein Siegel bekommen?«, fragte Elena interessiert. »Du hast doch Beziehungen, Papa …«
»Elena, dieses Siegel gibt es wirklich nur beim Geheimdienst.« Leon fuhr fort: »Und was die Verschärfung der Vorschriften für den Wechsel der Welten angeht – die Zauberregierung will verhindern, dass zu viele Übertritte stattfinden. In der letzten Zeit hat es wohl ziemlich häufig illegale Grenzübergänge gegeben.«
Zum Beispiel Gregor van Luren und seine Bekannten, dachte Elena. Gregor war der Freund oder besser gesagt der momentane Exfreund ihrer Schwester Daphne. Er hatte angeblich Kontakt zu Vampiren und Werwölfen und galt deswegen als Abenteurertyp. In manchen Kreisen war er gar nicht gern gesehen. Mona war schwer gegen Gregor eingenommen und nutzte jede Gelegenheit, um schlecht über ihn zu reden. Sie war heilfroh, wenn Daphne wieder einmal mit Gregor Schluss gemacht hatte – was erfahrungsgemäß jedoch nie von langer Dauer war.
»Aber es ist so schwierig, wenn wir in die Hexenwelt reisen wollen«, bohrte Elena nach. »Wir sind ja jetzt freiwillig im HEXIL, da ist der Wechsel doch nicht verboten. Und Miranda will manchmal auch ihre Eltern sehen.«
»Ihr braucht das Landeszauberamt nur um eine offizielle Reisegenehmigung zu bitten, dann wird sie euch gewährt«, sagte Leon. »Natürlich müsst ihr den Grund dafür angeben.«
Elena nickte und schnitt eine Grimasse. Das war ja gerade der Knackpunkt. Für die letzten Reisen hätten sie und Miranda nie und nimmer eine Genehmigung bekommen. Sie hatten sich heimlich auf die Reise in die Hexenwelt gemacht und sich dabei in gefährliche Abenteuer gestürzt. Das war auch wenig im Sinne Leon Bredovs gewesen …
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Ich werde versuchen, uns so ein Siegel zu beschaffen.
Ups! Wer hatte ihr gerade diesen Gedanken geschickt? Elena berührte ihre Schläfe, wo sich ein stechender Schmerz breitmachte. Als sie aufschaute, begegnete sie Mirandas Blick. Sie nickte Elena unmerklich zu.
Miranda hatte ihr diese Gedankennachricht gesandt! Hoffentlich hatten Eusebius und Leon nichts davon mitbekommen! Aber Miranda wusste ihre Gedanken ganz gut abzuschirmen, sie war schon immer eine talentierte Hexe gewesen.
Und was das Siegel anging, traute Elena Miranda durchaus zu, einen Weg zu finden, da ranzukommen. Sie würde sie nachher fragen, wie sie das anstellen wollte.
»Wisst ihr zufällig, was heute im Kino läuft?«, wandte sich Jolanda an Nele und Jana.
»Oh, ich glaube, es kommt gerade dieser spannende Unterwasserfilm, von dem man in der letzten Zeit dauernd hört«, antwortete Jana und angelte sich zwei Radieschen.
Nele schüttelte den Kopf. »Der ist nur bis letzten Mittwoch gelaufen«, behauptete sie. »Seit Donnerstag läuft der neue Film mit Leonardo DiCaprio. Er soll sehr gut sein, ich will ihn mir auch anschauen.«
Jolanda sah Leon an. Dieser zuckte nur mit den Schultern.
»Ich kann dazu gar nichts sagen, ich kenne Leonardo DiCaprio nicht …«
»Dann lass dich überraschen«, meinte Elena, die sich den Film auch ansehen wollte – zusammen mit ihren Freundinnen.
»Und hinterher können wir ins
Purpur
gehen«, meinte Jolanda. »Da gibt es samstags immer ein sehr leckeres Büfett. Ich bin neulich erst mit meinem Chef dort gewesen.«
»Mit deinem Chef?« Leon zog die Augenbrauen hoch. »Muss ich mir Sorgen machen?«
|51| »Unsinn, Leon, das war nur ein Geschäftsessen, nichts weiter«, erwiderte Jolanda. »Wir haben gefeiert, weil der
Blankenfurter Kurier
seine Auflage erhöhen konnte. Mein Chef meinte, meine Artikel wären daran nicht ganz unschuldig.«
»Dann hast du ihn hoffentlich gleich um eine Gehaltserhöhung gebeten«, sagte Leon.
»Ach Leon!« Jolanda stöhnte. »Manchmal bist du schrecklich sachlich! Es war jedenfalls ein sehr schöner Abend. Mein Chef hat meine Arbeit gelobt und wir haben mit einem Glas Champagner darauf angestoßen.«
»Champagner?«, fragte Leon.
»Ach, Champagner ist so etwas Ähnliches wie unser Hexenprickler. Schmeckt hervorragend. Allerdings bekommt man einen schwummrigen Kopf, wenn man zu viel davon trinkt«, erklärte Jolanda.
»Ist der Champagner denn auch mit Zaubersprüchen versetzt?«, wollte Leon wissen.
»Nein, natürlich nicht«, sagte Jolanda. »Es ist der Alkohol, der einen so verwirrt. Die Menschen können nicht zaubern.«
»Stimmt das denn wirklich?«, mischte sich Nele jetzt ins
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