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Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter

Titel: Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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ungewöhnliches Mädchen und scheint außerordentlich starke Zauberkräfte zu besitzen. Seit wann sind denn ihre Eltern verschwunden? Und wie kommt sie zurecht, so ganz allein? Sie ist doch noch so klein.«
    »Ja, darüber habe ich auch schon oft nachgedacht«, erwiderte Hong-Loan. »Das mit ihren Eltern ist wirklich eine merkwürdige Geschichte. Sie waren von einem auf den anderen Tag verschwunden. Niemand hat gesehen, dass sie weggingen, von keinem haben sie sich verabschiedet.«
    »Vielleicht sind sie entführt worden«, vermutete Miranda.

    »Ja, irgend so etwas muss dahinterstecken«, meinte Hong-Loan. »Sie hätten doch nie freiwillig ihre Tochter zurückgelassen. Der Fall ist zwar kurz von der Zauberregierung untersucht worden, aber es ist nichts dabei herausgekommen.« Sie seufzte. »Ein Kaff wie Rübenacker scheint eben keine wichtige Rolle zu spielen ... Und wen kümmert schon ein kleines, verlassenes Mädchen? Wahrscheinlich wird Zirkonia irgendwann in ein Waisenhaus gesteckt. Es wundert mich, dass das noch nicht passiert ist.«
    Elena fand die Angelegenheit immer seltsamer. Es konnte doch nicht sein, dass ein kleines Mädchen einfach sich selbst überlassen wurde! Sie nahm sich vor, mehr über die Sache herauszufinden. Ihre innere Stimme sagte ihr, dass hier etwas nicht stimmte.

D ie Mädchen gingen wieder in die Küche hinunter. Hong-Loan hatte ihnen gesagt, dass der zweite Stock Darleen vorbehalten war und dass ihre Oma es nicht mochte, wenn andere Leute ihr Reich betraten.
    Zirkonia war schon wieder weg, und Darleen bemühte sich gerade, das Geschirr zu spülen. Auf dem Boden vor dem Becken hatte sich eine große Pfütze gebildet.
    »Ach Oma, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du besser mit der Hand abwaschen sollst?« Hong-Loan verdrehte die Augen. »Guck mal, dieser Teller ist zwar nass, aber noch immer voller Krümel, und die Tasse hier ist gar nicht gespült. Dein Zauberspruch funktioniert nicht richtig, Oma! Wann glaubst du mir das endlich?«
    Darleen wurde rot. »Na, dann spül du doch, wenn du es besser kannst.«
    »Mach ich auch«, sagte Hong-Loan. Sie wandte sich an Jana und Nele. »Helft ihr mir? Ihr könnt abtrocknen.«
    »Ganz wie zu Hause.« Nele lachte und nahm ein Geschirrtuch in die Hand.
    Mit vereinten Kräften wurde die Küche aufgeräumt und sah danach recht ordentlich aus. Darleen hatte sich inzwischen mit einer Stopfarbeit auf die Eckbank gesetzt. Die Nadel huschte selbstständig hin und her.
    »Wollen wir in den Garten gehen?«, schlug Hong-Loan den anderen vor.
    Elena und ihre drei Freundinnen waren einverstanden. Sie verließen das Haus durch die Terrassentür, die schon etwas wackelig aussah und jämmerlich quietschte, als sie geöffnet wurde.
    Hong-Loan schüttelte den Kopf. »Ich sage meiner Oma dauernd, dass sie sich mal um die ganzen Sachen kümmern soll, aber sie verschiebt es immer von einem Tag auf den nächsten.«
    Ein paar Stufen führten in den verwilderten Garten. Ein Strauch hing voller duftender Himbeeren. Hong-Loan blieb stehen und fing an, die Beeren zu pflücken.
    »Die müsst ihr unbedingt probieren, sie schmecken köstlich.« Dann dämpfte sie ihre Stimme und es brach aus ihr heraus: »Ich bin so froh, dass ihr da seid! Ich habe solche Angst, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen!«
    Elena verschluckte sich beinahe an einer Beere. »Meine Güte, Hong-Loan – wovor denn?« Dass es wirklich so schlimm um ihre neue Freundin bestellt war, hatte sie nicht vermutet.
    »Na vor den Dämonen!«, antwortete Hong-Loan in weinerlichem Ton. »Seit ich weiß, dass ich
Gestaltwandler
erkennen kann, träume ich jede Nacht davon, dass ich von Dämonen entführt und gejagt werde.«
    »Jetzt beruhige dich doch«, entgegnete Miranda. »Bisher sind ja nur ganz wenige Dämonen in die Hexenwelt undin die Menschenwelt eingedrungen. Genau genommen nur acht. Und die kamen wahrscheinlich nicht ganz zufällig, denn sie stehen im Dienst von Mafaldus Horus und sollen weiße Magie stehlen. Aber da du ja keine magischen Kräfte besitzt, brauchst du dich auch nicht vor den Dämonen zu fürchten, Hong-Loan.«
    Hong-Loan lächelte schwach. »Ich fürchte mich aber trotzdem. Meine Oma hat mir erzählt, dass ab morgen das Gerichtsverfahren gegen Tiziana Malander beginnt. Seitdem habe ich keine ruhige Minute mehr. Ich habe Angst, dass sich die Dämonen an mir rächen werden, weil ich Tiziana als
Gestaltwandlerin
entlarvt habe ...«
    »Mach dich mal nicht verrückt«, meinte auch Elena.

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