Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magic Girls – Eine verratene Liebe

Magic Girls – Eine verratene Liebe

Titel: Magic Girls – Eine verratene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
Vom Netzwerk:
Sekunde später kam Mirandas Antwort:
Bist du sicher?
    Elena schickte ihr sogleich eine neue Botschaft:
Absolut! Das ist kein Spaß!
    Es folgte ein etwas lahmes Okay von Miranda. Elena fiel ein Stein vom Herzen. Jetzt erst fiel ihr auf, dass sie am ganzen Leib zitterte. Sie mussten so schnell wie möglich von hier verschwinden!
    Auf der Toilette drückte sie pro forma die Spülung, wusch sich die Hände und sah ein sehr blasses Gesicht im Spiegel. Sie hatte nur den Wunsch, so schnell wie möglich aufzubrechen.
    Sie verließ den Raum. Miranda stand schon im Flur, die Sorge war ihr ins Gesicht geschrieben. Andreas lehnte an der Tür, eine Zornfalte auf der Stirn.
    »Was ist denn auf einmal mit dir los? Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem Malen   … ich brauche nur noch ein paar Minuten   … «
    »Ich   … ich habe auf einmal schlimmes Bauchweh«, stammelte Miranda und hielt sich den Leib. »Richtige Krämpfe   … Mach dir keine Sorgen   … es ist nur diese übliche Mädchensache   … und ich habe dann immer starke Schmerzen. Am besten hilft es mir, wenn ich Kamillentee trinke und mich einfach ins Bett lege. Tut mir leid, Andi, wir machen eben ein anderes Mal weiter, okay?«
    Sie spielte ihre Rolle sehr überzeugend. Andreas’ Miene entspannte sich.
    »Geht klar, kein Problem«, sagte er und lächelte sein umwerfendes Lächeln. »Kann ich etwas für dich tun? Kamillentee ist da, glaube ich   … «
    Miranda schüttelte den Kopf. »Ich fahre besser nach Hause. Zwei Stunden schlafen und vielleicht eine Schmerztablette, danach bin ich wieder zu gebrauchen.«
    Er runzelte skeptisch die Stirn. »Aber Fahrrad fahren – wenn es dir schon so schlecht geht? Ich könnte meine Mutter bitten, euch zu fahren. Die Räder könnt ihr hierlassen und ein andermal holen.«
    »Nein, das ist schon in Ordnung«, meinte Miranda. »Ein bisschen Bewegung tut sicher gut. Und noch mal sorry, dass es heute nicht so toll gelaufen ist.«
    Andreas begleitete die Mädchen zur Tür und sah ihnen nach, wie sie auf ihre Räder stiegen. Miranda spielte die Leidende, bis sie außer Sichtweite waren. Dann radelte sie wieder aufrecht neben Elena.
    »Warum hast du den Notruf geschickt? Was ist denn plötzlich passiert, beim Orkus?«
    »Mit Andreas stimmt etwas nicht«, sprudelte Elena heraus. »Ich weiß nicht genau, was er beabsichtigt   … Aber ich habe gesehen, wie er dich zuerst hypnotisiert und dann geküsst hat. Danach hat er dein Porträt geküsst – und es sah aus, als käme durch den Kuss Leben in das Bild. Ich habe dann ganz schnell einen Zeitsprung ausgelöst, um alles rückgängig zu machen.«

    Miranda bremste scharf und sprang vom Rad. Das Blut wich aus ihrem Gesicht, ihre Lippen bebten. »Elena   … wenn das stimmt   … « Sie atmete heftig. »Dann ist er vielleicht ein   … Seelenfresser!«
    »Ein Seelenfresser?« Davon hatte Elena noch nie etwas gehört, aber schon allein das Wort klang schrecklich.
    »Ein   … ein Dämon«, stammelte Miranda. »Wenn Hong-Loan hier wäre, dann würde sie sein wahres Wesen bestimmt erkennen. Seelenfresser rauben anderen Leuten die Seele – und man ist danach eine Art willenloser Zombie   … ein Sklave des Seelenfressers   … « Sie schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte.
    Elena stieg vom Rad, stellte es ab und nahm Miranda in die Arme. Sie schien völlig fertig zu sein. Elena streichelte ihr beruhigend den Rücken. Schließlich wischte sich Miranda die Tränen ab.
    »Ich danke dir, Elena«, flüsterte sie. »Du hast mir das Leben gerettet – und vielleicht noch mehr   … « Sie versuchte wieder aufs Rad zu steigen, aber ihre Beine versagten. Sie ließ sich am Wegrand ins Gras fallen. »Oh, wie furchtbar, Elena! Wenn ich mir vorstelle, was hätte passieren können!«
    Elena bemühte sich, einen kühlen Kopf zu bewahren. Niemand hatte etwas davon, wenn sie jetzt auch noch durchdrehte. Sie überlegte.
    »Wollen wir   … teleportieren? Damit wir möglichst schnell zu Hause sind?«
    Miranda nickte und überließ Elena die Vorbereitungen.
    Elena zeichnete mit einem dünnen Zweig einen Schutzkreis um Miranda, sich und die beiden Fahrräder. Dann fasste sie nach Mirandas Händen und zog sie hoch. Elena vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war, danach drehten sie und Miranda sich im Kreis, ohne die Hände loszulassen. Konzentration war wichtig und der Gedanke an das Ziel   …
    Das Gras schien plötzlich in die Höhe zu wachsen, alles wurde zunächst grün und

Weitere Kostenlose Bücher