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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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überwiesen werden?«
    »Ja, logo.« Kelly-Jo tippte verschiedene Zahlen in ihren Computer. »Ich bin erst seit zwei Wochen da. Ist ganz okay. Wie lange waren Sie hier?«
    »Fünfunddreißig Jahre.«
    »Heilige Scheiße!« Kelly-Jo vergaß ihr ganzes Kundenservice-Training. »Das ist ja echt’ne Ewigkeit!«
    »So kommt es mir jetzt auch vor, ja …«
    Mitzi lächelte versonnen. Im Grunde kam es ihr vor, als sei ein völlig anderer Mensch jeden Morgen hier hereingeeilt, in gepflegter Erscheinung, hätte acht Stunden am Tag gewissenhaft gearbeitet und sei dann nach Hause gefahren – in den ersten Jahren zu Lance und den Mädchen, als sie noch Kinder waren, später in ein leeres Haus. Aber diese erwachsene, geordnete Mitzi mit ihrer Routine und ihren Verpflichtungen und ihren Sorgen war inzwischen von der heutigen Mitzi Welten entfernt: in Jeans und Stiefeln und dickem Pullover,
mit leuchtend rotem Haar, einer Art Kräuterküche in den Kinderschuhen, Organisationstalent der Dorfgemeinschaft und wahnsinnig verliebt in einen viel zu jungen, aber hinreißend attraktiven Zahnarzt.
    »Ich wette, Sie hatten damals nicht mal Computer«, sagte Kelly-Jo atemlos, während ihre Finger über die Tastatur tanzten. »Oder wie?«
    »Nein, wir hatten Kontenbücher und Tabellen und haben mit Füllern geschrieben und Schreibmaschinen benutzt und mit Matrizen kopiert, haben Summen im Kopf addiert und manchmal mit Comptometern -«
    »Kommt wer?« Kelly-Jo sah verwirrt drein. »Mann – das muss ja wie im Mittelalter gewesen sein.«
    »Oh ja, das kann man sagen«, pflichtete Mitzi munter bei. »Alles erledigt? Sehr schön. Vielen Dank – dann unterschreibe ich mal. Okay. Und jetzt würde ich gerne mit Mr Haley sprechen, wenn es möglich ist.«
    »Troy? Ja klar. Setzen Sie sich, dann klingle ich ihn an.«
    Mitzi setzte sich und wartete.

20. Kapitel
    K omm schnell rein, Lulu!« Lavender, einen Schal mollig um den Fahrradhelm gewickelt und mit zweierlei Fäustlingen an den Händen, zog die Tür auf. »Erstaunlich, dass du dich heute Abend aus dem Haus wagst. Dieser Nebel ist sehr gefährlich.«
    »Ich bin ja nur über die Mauer gehüpft«, meinte Lulu grinsend. »Ich halte es doch für unwahrscheinlich, dass mir auf dem kurzen Weg von Haus zu Haus etwas Schreckliches zustößt. Ist Shay fertig?«
    »Ich sehe mal nach. Komm herein und setz dich. Lobelia wird dir Gesellschaft leisten.«
    Lu bibberte und zog den Afghanenmantel enger um sich. »Schon gut, ich geh eben hoch -«
    »Das wirst du nicht«, sagte Lav streng. »Shay kennt die Regeln. Keine Damenbesuche auf dem Zimmer.«
    »Aber er ist doch nicht, und ich bin nicht – ich meine, wir sind ja ein Paar, und ich will ihn doch nur ein bisschen zur Eile antreiben.«
    »Du«, sagte Lavender mit tadelndem Blick, »magst ja freizügige Moralvorstellungen haben, aber wir halten in diesem Haus auf gewisse Prinzipien. Mir ist sehr wohl bewusst, dass Shay gelegentlich bei euch übernachtet. Lobelia und ich, da wir anderes ganz undenkbar finden, gehen aber doch lieber davon aus, dass Mitzi ihn im Gästezimmer unterbringt.«

    Lu grinste. »Ganz sicher nicht. Aber ich akzeptiere eure Hausordnung. Tut mir leid.«
    »Ist schon gut. Ich war ja auch mal jung, weißt du. Nicht dass Lobelia und ich je unsere Betten mit jungen Männern geteilt hätten, natürlich nicht. Zu unserer Zeit war das alles ganz anders. Wir haben uns aufgespart.« Sie seufzte. »Vielleicht ein bisschen zu lange aufgespart … Jetzt geh schön ins Wohnzimmer und wärm dich auf.«
    Was für ein fettes Paradoxon, dachte Lu, als sie sich in den pilz- und senffarbenen Raum schob, in dem es weitaus feuchter und kälter war als draußen bei Nacht und Nebel.
    Lobelia, in mehrere handgestrickte Patchwork-Decken gehüllt und die Fußballerstrümpfe bis weit über die Knie hochgezogen, kauerte vor einem Paraffinofen, der beißende Qualmwolken absonderte. »Hallo, Lulu – ach, bist du aber hübsch heute. Seh ich da ein neues Kleid unter deinem Fellmantel? Ich hatte auch mal so eins, als ich noch jung war. Geht ihr fein aus, du und Shay?«
    »Bloß irgendwo in Winterbrook, glaube ich.« Lu kämpfte gegen klappernde Zähne und tränende Augen an. »Habt ihr es hier wirklich warm genug? Warum macht ihr das Kaminfeuer nicht an?«
    »Weil wir es uns nicht leisten können. Es ist nicht so einfach, von der Rente zu leben, weißt du. Und unsere Ersparnisse sind schon seit Jahren aufgebraucht. Ohne Shays Geld für Kost und Logis wären wir in

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