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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Leben sind.«
    Lu sah genauer hin, obwohl es ihr widerstrebte, wusste aber, dass es sein musste.
    Man konnte es unmöglich erkennen. Sie sahen alle lebendig aus – gerade mal so -, und in jedem Käfig standen verdreckte Näpfe, in denen wohl einmal Futter und Wasser gewesen sein mochten, doch inwieweit die Welpen durchkommen würden, stand auf einem ganz anderen Blatt.
    Sie wischte sich erneut über die Augen und holte tief Luft. »Ich glaube, sie sind alle okay. Das heißt, ich sehe keine – äh – Leichen … Ach verdammt! Warum macht jemand so was?«
    »Für Geld«, sagte Hedley, nahm seine Brille ab und rieb sich die Augen. »Richtig viel Geld. Die Welpen kommen bestimmt überwiegend aus dem Ausland. Zu dieser Jahreszeit brummt das Geschäft … sie werden als Weihnachtsgeschenke für Kinder angeboten … man bringt Kunden dazu, sich die Welpen anzusehen – nur ein oder zwei, aufgepäppelt und nicht mehr unter Drogen natürlich, in irgendeinem schicken Hotelfoyer oder einem gemieteten Zimmer -, der Kunde schließt ein Tier ins Herz, Geld geht von Hand zu Hand – Bingo!«
    »Aber all die Kampagnen, dass Tiere sich nicht als Geschenke eignen -«
    »Nützen überhaupt nichts, wenn eine kleine Campari darauf besteht, dass sie dieses Jahr ein Hündchen haben
will. Die wenigsten Leute überblicken, was es bedeutet, sich ein Tier ins Haus zu holen. Sie sehen nur weiches Fell und Schwanzwedeln und große braune Hundeaugen – aber wenn die kleine Campari ihn satthat, lässt sich der Hund nicht einfach wieder im Schrank verstauen, dann haben wir bald einen weiteren Streuner – und der Kreislauf beginnt von vorn.«
    Lu schauderte erneut. Es war wirklich eiskalt in der Scheune. Wie konnten die Welpen bei diesen Temperaturen überleben? Warum kam der Tierschutzbund nicht endlich?
    »Also könnten sie trotz dieser miserablen Ausgangssituation durchaus einen guten Platz finden?«
    »Wer weiß? Manche vielleicht. Darüber werden ja keine Statistiken geführt. Sie sind billig und leicht zu haben. Die meisten landen wohl im Laufe des Jahres im Hundeasyl von Battersea oder so ähnlich. Und diejenigen, die keine gut betuchten Käufer finden, enden höchstwahrscheinlich in dem einen oder anderen Labor für Tierversuche.«
    Lu schluchzte. Es war zu schrecklich. »Und was ist mit den Müttern? Wo sind die? Ich meine, was passiert mit denen?«
    »Die kriegen wahrscheinlich einen Wurf nach dem anderen, bis sie zu alt werden, und dann …« Hedley wandte den Blick ab. »An dem Ende müsste der Tierschutzbund ansetzen. Und vielleicht gelingt das ja, wenn sie die miesen Dreckskerle schnappen, die hinter diesem Skandal stecken.«
    Lu starrte nach oben und blinzelte in Richtung Decke. Wenn sie jetzt anfinge zu weinen, könnte sie wahrscheinlich nicht so bald wieder aufhören. Auf einmal wünschte sie sich, der verdammte Niall wäre hier und könnte das sehen. Solange sie zusammen gewesen waren, hatte er sich immer nur über ihre Tierschutzarbeit lustig gemacht. Hatte darüber gespottet, dass sie sich engagierte. Hatte abfällige Bemerkungen
von sich gegeben, wenn sich wieder einmal ein Hinweis als falscher Alarm erwiesen hatte.
    Aber das hier! Oh ja – Niall hätte es verdient, sich das hier mal anzusehen!
    Hedley tätschelte ihre Schulter. »Komm schon, Lu. Kopf hoch. Wir haben die richtigen Leute benachrichtigt. Wir tun alles Menschenmögliche für diese kleinen Kerle – und legen den Verbrechern hoffentlich ein für alle Mal das Handwerk.«
    Lu schniefte wieder und wischte sich mit dem verfilzten Fellärmel über die Augen. Ihre Hände und Füße schmerzten schon vor Kälte. Noch immer war es nervenzermürbend still in der Scheune. Sie hätte am liebsten alle Käfige geöffnet, die Hunde herausgeholt und sie in ihren Armen gewärmt.
    »Die Kavallerie ist im Anmarsch!« Biff erschien plötzlich in der Tür. »Sie kommen gerade die Landstraße hoch. Wie schlimm ist es, Hed?«
    »Verdammt scheußlich. Schlimmeres hab ich noch nie gesehen. Wollen wir hoffen, dass der Tierschutzbund genug Platz hat für diese Meute hier – au Backe!« Hedley musterte mit zusammengekniffenen Augen die Scharen von Uniformierten, die hinter Biff auftauchten. »Wie viele Stellen hast du denn angerufen?«
    »Alle, die mir einfielen. Den Tierschutzbund natürlich – hab ihnen erklärt, dass hier eine ganze Scheune voller Welpen ist, damit sie auch wirklich in großer Besetzung anrücken. Ja, und sämtliche Rettungsdienste – nur für alle Fälle, weil ich

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