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Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber

Titel: Magical Village 2 Sonne, Mond und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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den Kopf zerbricht.«
    »Ich glaub nicht, dass sie über Samstagabend nachdenkt. Ich
glaub, das kommt von der verfluchten Hitze. Warum schafft sich Timmy keine Klimaanlage an, wie drüben im Tesco-Supermarkt? Aber mir gefällt’s, die junge Zil in diesen Hemdchen zu sehen …«
    »Vielleicht hat sie einen Mann im Kopf. Ist es das, Zilla? Denkst du an deine große Liebe, Schätzchen?«
    »Oh ja. Natürlich. Mal nachdenken – wer ist es denn heute? Pierce Brosnan? Johnny Depp? Jude Law? Der kleine Leonardo? Ich hab die Qual der Wahl. Alle belagern sie mich rund um die Uhr.« Zilla ließ ihr zweitbestes Bardamen-Lächeln aufblitzen und wünschte, sie würden sich alle in Luft auflösen. »Also – wer ist der Nächste?«
    Mittag im Weasel and Bucket war immer eine wilde Zeit. Da die meisten Fiddlesticker entweder im Ruhestand waren oder in Teilzeit arbeiteten, war der Pub mittags jedermanns Lieblingstreffpunkt. An den Abenden kamen auch viele Gäste aus den benachbarten Dörfern. Manche der Stammkunden, wie Billy Grinley, der das Müllauto fuhr und mittags schon mit der Arbeit fertig war, waren mittleren Alters. Die Mehrheit aber nicht. Und da sie überwiegend einsam und etwas schwerhörig waren, brüllten sie, sobald sie zusammenkamen, alle munter durcheinander, ohne groß auf die Antworten zu achten.
    Zilla fand immer, die Kundschaft passte ganz großartig zum Weasel and Bucket , sie war ebenso alt und finster und knorrig und seit Jahrhunderten immer gleich. Timmy Pluckrose, der derzeitige Wirt, hatte dem Trend zu weiten, offenen Schankräumen und hellen, luftigen Essbereichen getrotzt. Und so hatte sich seit Menschengedenken nichts geändert an der riesigen Feuerstelle, den Kaminecken, den unebenen polierten Bodendielen, den Nischen und Winkeln, den wackeligen Tischen und Stühlen, den winzigen Bleiglasfenstern, den niedrigen Deckenbalken, an denen überall Schilder hingen, auf denen »Kopf runter, sonst knallt’s« stand.

    »Macht Billy dir Schwierigkeiten, Zil?« Timmy Pluckrose, groß und dünn mit schütterem Haar, tauchte aus der Küche auf. »Ich kann ihm jederzeit Hausverbot erteilen, weißt du.«
    »Tu doch nicht so«, antwortete Zilla schmunzelnd, die für die ältlichen Cousinen Motion gerade Zitronenscheiben und Eiswürfel in drei Gläser mit Gin des Hauses und Tonicwater light fallen ließ. »Du hast im ganzen Leben noch niemandem Hausverbot erteilt. Außerdem habe ich ihm das falsche Getränk hingestellt, er hat sich also zu Recht beschwert.«
    »Du hast ihn falsch bedient?« Timmys blasse Augenbrauen hoben sich in Richtung des nichtexistenten Haaransatzes. »Sieht dir gar nicht ähnlich. Fühlst du dich nicht wohl?«
    Nicht wohl war noch stark untertrieben. Es war gleich ein Uhr. Amber war inzwischen bestimmt am Bahnhof von Reading eingetroffen. Lewis war ihr dort begegnet.
    »Mir geht’s gut«, log Zilla und lächelte dann zweien der drei alten Motions zu. Das männliche Drittel hatte sich offenbar unbemerkt von seinen Cousinen davongeschlichen, um auf dem Herrenklo heimlich eine Zigarette zu rauchen. »Heute kein Sandwich für die Damen?«
    Sie schüttelten einhellig die Köpfe.
    »Na, kommt schon«, schmeichelte Timmy. »Ich geb euch ein schönes mageres Stück Schinken mit Senf darauf.«
    »Deine überhöhten Preise bezahlen wir nicht, Timmy Pluckrose!« Constance zog mit ihren dünnen Lippen, die durch den unvorteilhaft scharlachroten Lippenstift noch boshafter wirkten, einen affektierten Schmollmund. »Ein halbes Vermögen für ein paar Scheiben Weißbrot mit einem Klecks Margarine und ein bisschen hauchdünnem Schinken – nein danke.«
    »Es gibt auch noch Chips und Salat dazu. Wohlschmeckend, ausgewogen und gesund, ganz zu schweigen vom hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Und das Ambiente ist unvergleichlich. Ihr könnt nach draußen gehen und euch vorne in
den Garten setzen, im herrlichen Sonnenschein am Bachufer die Welt vorbeiziehen lassen …«
    »Nein danke – autsch!« Constance brach ab und funkelte ihre jüngere Cousine zornig an. »Warum knuffst du mich so, Perpetua? Ich weiß, dass dir das Geld immer wie Wasser durch die Finger rinnt, aber wir essen nicht schon wieder auswärts – wirklich nicht!«
    Perpetua, grauhaarig und schmächtig, halb so groß wie Constance und nur ein Viertel so breit, stellte sich in ihren Gesundheitssandalen auf die Zehenspitzen und flüsterte eindringlich in Richtung von Constances Ohr. Da Constances Ohren stets unter einer Verschalung

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