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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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einmal ab, nur die Mailbox ging an. Ich hörte mir die Ansage an, bevor ich auflegte.
    Ich vermisste ihn.
    So verbrachte ich die ganze folgende Woche damit, jede Berührung zwischen Warner und mir noch einmal zu durchleben und dahinterzukommen, ob er mich die ganze Zeit gehasst hatte. Jetzt waren sogar meine Erinnerungen daran ruiniert. Und nein, es half eigentlich nichts zu wissen, dass Lisette auch litt. Ich fragte mich, ob sich ihr Leben dadurch, dass ich litt, besser anfühlte. Wahrscheinlich nicht.
    Dass er mich geliebt und dann verlassen hatte, beruhte auf einem Missverständnis, hatte ich angenommen. Wenn er mich aber nur verlassen hatte, weil er eine Hübschere kennengelernt hatte, war er nicht der, für den ich ihn gehalten hatte. Dann war alles eine Lüge gewesen.
    Ich wollte nicht zur Schule gehen und Warner begegnen. Aber zu Hause bei Mutter bleiben wollte ich auch nicht.
    Mutter war auf lächerliche Weise glücklich. Durch diese Party war sie völlig überdreht und verbrachte Stunden damit, über Modemagazinen zu brüten und mir Bilder von anorektischen Models zu zeigen, die auf der Nordstrom-Website oder den Seiten der Vogue Mode vorführten. Sie kaufte mir Outfits, die ich anprobieren sollte, Dutzende davon, und alle waren sie für magere Mädchen ohne Brüste gedacht. Ich würde die perfekten Kleider bekommen, selbst wenn sie tausend Dollar kosteten.
    »Könnten wir das Geld nicht lieber haitischen Waisen spenden?«, fragte ich, als sie mir wieder ein Foto unter die Nase hielt.
    »Du bist immer so ein Spielverderber, Emma. Siehst du nicht, was für eine Gelegenheit diese Party darstellt? Wenn Travis Beecher dich mag, könnte er vielleicht …«
    »Vielleicht was? Mich heiraten? Ich bin sechzehn. Außerdem ist er ein Filmstar. Es werden Hunderte von tolleren Mädchen dort sein. Er wird sich eine von denen aussuchen.«
    »Aber du hast etwas, was sie nicht haben. Intelligenz. Eine rasche Auffassungsgabe.«
    Auffassungsgabe? Aber es war interessant zu wissen, dass sie so etwas überhaupt bemerkte, wenn man bedenkt, dass sie dauernd an meinem Aussehen herumnörgelte. Schön zu wissen, dass sie meine Intelligenz zu schätzen wusste.
    »Ich bitte dich doch nur darum, es zu versuchen. Glaubst du, für mich ist es einfach zu sehen, wie du bei Dingen übergangen wirst, wie du von diesen gemeinen Mädchen schlecht behandelt wirst, die nicht begreifen, wie besonders du bist? Damit könntest du es ihnen allen zeigen.«
    Unglaublich. Meine Mutter verstand das alles irgendwie.
    Und dann ruinierte sie diesen kostbaren Moment.
    Achtung!
    »Wenn du Slim-Fast machen würdest, könnte ich dir das hier in Größe drei kaufen.«
    Wohl kaum, wenn man bedenkt, dass ich Größe sieben trage, aber ich sagte: »Ich sollte es vorher besser mal anprobieren.«
    »Wunderbar. Dann lass uns ins Einkaufszentrum gehen.«
    Eigentlich hatte ich nichts dagegen. Shoppen gehen würde wenigstens ein oder zwei Stunden lang meine Gedanken von Warner ablenken. Jeden Tag in der Schule musste ich mir mit ansehen, wie er und Lisette Hand in Hand durch die Gänge schlenderten. Ich versuchte dann immer einzuschätzen, ob er glücklich aussah. Nach dem, was Lisette gesagt hatte, gelang es mir nicht einmal mehr, ihn anzuschauen.
    Eines Tages nach dem Mittagessen fragte ich Kendra: »Kannst du sehen, was Leute denken?«
    »Gedanken lesen wie Professor Snape in Harry Potter? Das kann niemand.«
    »Oh.« Ich konnte nicht glauben, dass meine beste – und einzige – Freundin eine Hexe war und es absolut nichts gab, was sie tun konnte, um mir zu helfen, meinen Freund zurückzugewinnen.
    Aber sie sagte »Oh!« und zog etwas aus ihrem Rucksack. »Ich kann doch etwas für dich tun.« Sie hielt einen Gegenstand hoch.
    Es war ein altmodischer Spiegel, der mit einem Rand aus silbernen Rosen verziert war. »Den habe ich gerade von einem Freund in New York zurückbekommen. Schau mal hinein.«
    Ich sah hinein. Ich war erschrocken darüber, wie schlecht mein Teint war. Eigentlich hatte meine Haut immer zu meinen größten Vorzügen gehört, aber jetzt hatte ich drei dicke Pickel, die bereits gelb wurden, und zwei weitere, die noch unter der Oberfläche lauerten. Mutter hatte vor der PartyTermine bei Kosmetikerinnen, Hairstylisten und Visagisten für mich vereinbart. Sie würden wahrscheinlich mehr Geld verlangen, wenn sie mich so sahen. »Igitt, was ist das? Ein Spiegel, in dem man noch schlimmer aussieht als sonst?«
    »Nein, leider liegt es an deiner Haut. Das

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