Magical
aus Gründen, die nicht erklärt wurden, von einem Fan gekidnappt wurde. Weil es eine Fantasiewelt war, verliebten sie sich ineinander, obwohl der Typ sie bereits gefesselt und in den Kofferraum seines Wagens geworfen hatte.
Weil Frauen einfach so dumm waren.
»Ich kann es so einrichten, dass du die Leinwand sehen kannst«, sagte Kendra.
»Schon gut. Der Film ist total entwürdigend.«
Hätte ich den Film mit Warner angeschaut, hätten wir uns die ganze Zeit darüber lustig gemacht. Lisette und Warner hielten Händchen und küssten sich. Ich versuchte, nicht zu weinen.
Nach der obligatorischen Verfolgungsjagd (während der die Heldin feststellt, dass sie den Mistkerl von Entführer liebt und die Polizei davon abhalten muss, ihn ihr wegzunehmen) endete der Film.
»Danke, dass du mich ausgeführt hast«, sagte Lisette. »Du wirst noch dafür belohnt werden.«
Ich drehte den Spiegel so, dass ich Warners Reaktion sehen konnte.
Als Nächstes warteten sie eine Stunde, um ins P.F. Chang zu kommen.
»Vielleicht sollten wir woandershin gehen«, schlug Warner vor.
»Ich bin gern da, wo was los ist«, sagte Lisette. »Willst du nicht mit mir gesehen werden?«
»Doch, natürlich.«
Sie liefen Tayloe über den Weg, die gerade einen riesigen Teller Nudeln verdrückte. Lisette beugte sich über ihren Tisch und sagte: »Ich weiß gar nicht, wo du das alles hinpackst, Mädchen.« Dann trat sie zurück und prallte praktisch mit der Kellnerin zusammen. »Uups.«
»Vielleicht sollten wir nicht hier herumstehen, Liebling«, sagte Warner.
»Wenn die uns einen Platz geben würden, stünden wir nicht hier«, erwiderte Lisette.
Beim Abendessen plauderten sie unbeholfen. »Hat dir der Film gefallen?«, fragte Warner.
»Klar. Super. Er war sehr romantisch.«
»Fandest du ihn nicht ein wenig, ähm, nach Schema F? Ich meine, gab es irgendwelche Zweifel daran, dass sie am Ende zusammenkommen würden?«
Lisette zuckte mit den Schultern. »Jennifer Conroy ist so hübsch. Mir hat gefallen, was sie anhatte.«
»Aber es wurde zerrissen. Der Film war für Frauen irgendwie entwürdigend, findest du nicht auch?«
Ja! Genau!
»Warum macht dir das etwas aus? Du bist doch keine Frau.« Lisette fütterte Warner ein wenig mit ihrem braunen Reis. »Du analysierst die Dinge immer tot. Dauernd versuchst du allen zu zeigen, wie klug du bist. Wenn es nach dir ginge, würden wir nur Filme mit Untertiteln sehen.«
Warner und ich liebten Filme mit Untertiteln.
»Was machen wir morgen?«, fragte Lisette.
»Ich weiß nicht. Das ist irgendwie ein teurer Abend. Vielleicht können wir morgen einfach bei mir zu Hause herumhängen.« Warner schüttete Sojasoße auf sein Essen.
»Oh, sorry, ich wusste nicht, dass es dir etwas ausmacht, mich einzuladen.«
»Ich lade dich sehr gerne ein. Aber die Tickets und das Popcorn und das hier …« Er machte eine Handbewegung, die den ganzen Tisch einschloss. »Das kostet mich heute Abend hundert Dollar.«
»Dein Dad würde es dir geben.«
Warner schürzte die Lippen. »Aber ich will es nicht von ihm nehmen. Es würde ihm so vorkommen, als könnte er dadurch alles wieder gutmachen.«
»Das ist albern. Ich weiß, wie es ist, wenn man gemeine Verwandte hat. Wenn ich aus Andrea und Emma irgendetwas herauspressen könnte, würde ich es tun.«
Das hatte sie bereits.
»Das glaube ich.«
»Ich bin so froh, dass wir zusammen sind. Ich habe dich vor ihr gerettet.«
»Können wir bitte nicht über Emma reden?«
»Okay, du hast mich auch gerettet.« Lisette strich ihm über das Haar. »Du hast mich vor einem Leben voller Elend bewahrt.«
Warner versuchte, Augenkontakt mit der Kellnerin aufzunehmen, um die Rechnung zu verlangen.
Wie konnte er sie nur ertragen? Auf einem Date mit ihm benahm sie sich genauso hinterhältig und gemein wie mir gegenüber. Und doch nahm er es hin, genoss es sogar. Ich sah zu, wie Lisette auf den Sitz neben ihm rückte und ihn küsste. »Also, was unternehmen wir morgen?«, gurrte sie.
»Was möchtest du denn machen?«, fragte er.
War es so wichtig, hübsch zu sein? Nach einer Zeit würde einem das Aussehen der anderen Person doch gar nicht mehr auffallen, oder?
Aber vielleicht gefiel es ihm auch einfach, mit ihr gesehen zu werden anstatt mit mir.
Das und die Tatsache, dass Lisette ihn davon überzeugt hatte, dass ich der Teufel persönlich war.
Auf dem Nachhauseweg sagte sie: »Eigentlich muss ich wahrscheinlich fast den ganzen Tag Arbeiten erledigen. So sehen meine Samstage aus.
Weitere Kostenlose Bücher