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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Oh, und Emma zwingt mich dazu, ihre Hausaufgaben zu machen.«
    »Was?«, sagte ich laut. Ich drehte mich zu Kendra um. »Oh, nein, das tut sie nicht! Als würde ich wollen, dass sie meine Hausaufgaben macht.«
    Auch Warner kaufte ihr das nicht ab. »Willst du damit sagen, dass Emma ihre Hausaufgaben nicht selbst macht?« Selbst er musste merken, dass ich viel klüger war als Lisette und sie nicht einmal in die Nähe meiner Hausaufgaben lassen würde.
    Lisette bemerkte ihren Fehler und ruderte zurück. »Oh, nur die stumpfsinnigen Sachen, wie Definitionen aus einem Buch abschreiben.«
    »Oh.«
    Sie erreichten unsere Haustür und Lisette sagte: »Willst du noch mit reinkommen?«
    »Kann ich … ist deine Stiefmutter nicht …?«
    »Sie ist ausgegangen … trifft sich mit ihrem Hexenzirkel.« Lisette lachte.
    »Was ist mit Emma?«
    Ein Ausdruck der Verärgerung huschte über Lisettes Gesicht. »Was soll mit ihr sein? Ich glaube, sie ist auch ausgegangen.«
    Warner nickte. »Sie geht also mit einem anderen aus?«
    Lisette lachte. »Das bezweifle ich. Außer dir wäre wohl niemand so nachsichtig. Ich glaube, sie ist bei ihrer verschrobenen Freundin, Kendra.«
    »Ich könnte dafür sorgen, dass ihr auf der Stelle alle Haare ausfallen«, sagte Kendra.
    Ich kicherte. »Nein, mach das nicht.« Aber es war verlockend, denn als Nächstes streckte sie die Hand nach Warners Gesicht aus und küsste ihn. »Ich glaube, wir sind ganz allein.«
    Schließlich willigte er ein und folgte ihr in ihr Zimmer.
    »Bist du sicher, dass du weiter zuschauen willst?«, fragte Kendra.
    Sicher war ich mir eigentlich nicht, aber ich konnte mich nicht davon losreißen, wie bei einer dieser Reality-Shows, und dazu war mein Leben inzwischen verkommen. Ich nickte. »Ja.«
    Das Zimmer war zum Glück dunkel und sie schalteten auch kein Licht an. Trotzdem konnte ich hören, wie sie herummachten, wie sie sich küssten und dann mehr. Und ich erkannte, dass sie die Wahrheit gesagt hatte, dass er mich niemals so attraktiv gefunden hatte wie sie jetzt. So weit waren wir nie gegangen. Ich hatte geglaubt, es läge daran, dass er mich respektierte, aber auch in Bezug darauf hatte ich mir wohl etwas vorgemacht.
    Deshalb war ich auch ziemlich schockiert, als ich ihn sagen hörte: »Gott, Emma, ich liebe dich so sehr.«
    Stille. Hatte ich richtig gehört? Gab es an diesem Ding eine Rückspultaste?
    Dann Lisettes Stimme in der Dunkelheit: »Wie hast du mich gerade genannt?«
    Ich hatte richtig gehört.
    »Wie hast du mich gerade genannt?«, brüllte sie jetzt.
    »Lisette. Tut mir leid. Oh, Gott, Lisette, es war nur ein Versprecher. Nur ein Versprecher.«
    »Du liebst immer noch diese … diese … sie? Du weißt, wie sie mich behandelt hat und trotzdem …«
    »Nein, Lisette, nein. Es tut mir leid. Es tut mir so leid.«
    Sie knipste das Licht an. Sie hatte einen Slip an und ein Tanktop mit Spitze, das sie sich gerade wieder überzog. Sie drückte den Rücken durch und prahlte mit ihrem Körper. »Sehe ich vielleicht aus wie Emma?«
    Warner blinzelte in dem hellen Licht.
    »Sieh mich an, du Mistkerl. Sehe ich aus wie Emma?«
    »Natürlich nicht. Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nicht …«
    »Was glaubst du wohl, wie es sich anfühlt zu wissen, dass du dieser fetten Kuh gesagt hast, dass du sie liebst, und zu mir hast du es noch nie gesagt?«
    »Emma ist keine …« Warner senkte den Blick. »Natürlich liebe ich dich, Lisette.«
    »Nein, tust du nicht. Du liebst sie. Du respektierst sie, weil sie so klug ist, und ich bin nur ein dummes Flittchen. Genau das sagt sie auch immer zu mir.«
    »Nein, Lisette.«
    »Sie ist klug. Ich bin dumm. Sogar mein Vater hat gesagt, er wünschte, ich wäre mehr wie sie.«
    Ich schnappte nach Luft. Hatte er das wirklich?
    »Ich habe es nicht so gemeint, Lisette. Lass es mich wieder gutmachen.« Er streichelte ihre Schulter.
    Sie rückte weg. »Wie?«
    »Ich weiß nicht. Wie immer du willst, was immer du willst.«
    Lisette dachte nach. »Ich werde es mir überlegen. Aber du treibst besser dieses Geld von deinem Vater ein.«
    Warner nickte. »Was immer du willst. Ich liebe dich.«
    Er zog sie an sich und sie küssten sich, aber dieses Mal zuckte ich nicht zusammen.
    Ich wusste, dass er ihr beim ersten Mal die Wahrheit gesagt hatte. Er liebte mich. Wenn er nur die Wahrheit über Lisette und mich wüsste, könnte ich ihn zurückgewinnen. Ich musste einfach einen Weg finden, es ihm zu sagen.
    Ich gab Kendra den Spiegel zurück.

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