Magical
begrüßte.
Doch als ich in der Eingangshalle ankam, lag sie bereits in seinen Armen.
»Oh, Baby«, sagte er, »es ist so lange her. Zu lange.«
Lisette weinte. Wieder. »Ich wollte immer …«
»Ich weiß. Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass es so kommen musste, aber wenigstens sind wir jetzt zusammen.«
Ich trat langsam den Rückzug an. Wie dumm von mir zu glauben, ich könnte in diesen Moment, in ihre Wiedervereinigung, hineinplatzen. Als ich rückwärts ging, stolperte ich die Stufen in das tiefer gelegene Wohnzimmer hinunter und stürzte kopfüber auf das Sofa, wobei mein Knie gegen die Kante des Glastisches schlug. Ich biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. Lisette hatte alles gesehen. Sie senkte den Blick.
Schließlich ließ mein Vater sie los. »Lass mich dich anschauen. Mensch, bist du gewachsen.«
Da sah ich, was sie anhatte. Meine Jeans, die, die ich ihr geschenkt hatte, und eine meiner Blusen. Die Jeans passte überhaupt nicht, an Taille und Hüften war sie zu weit, und sie war viel zu kurz, und auf der Hollister-Bluse war ein großer gelber Fleck. Jetzt erinnerte ich mich daran, dass ichCola darauf verschüttet hatte. Die teuren Kleider sahen aus, als wären sie von der Heilsarmee.
»Aber wir müssen ein paar neue Sachen für dich kaufen«, sagte Dad.
»Oh.« Lisette zeigte auf ihr Outfit. »Das hat mir Emma geschenkt. Ist es nicht nett von ihr, dass sie mir ihre alten Klamotten schenkt, die sie nicht mehr haben will?« Sie wirbelte herum wie ein Model, um ihr katastrophales Outfit vorzuführen. Dabei rutschte die Hose herunter und sie musste sie wieder hochziehen. Sie trug wohl Größe null. »Die Kleider sind okay. Vielleicht brauche ich einfach einen Gürtel. Aber ich habe einen. Du brauchst mir nichts zu kaufen.«
»Nah, wir gehen einkaufen. Die Sachen passen ja nicht einmal.«
Da entdeckte er mich. »Hey, Em. Kannst du deiner Mom sagen, dass sie mit dem Abendessen noch warten soll? Ich gehe mit Lisette einkaufen.«
»Das brauchst du wirklich nicht«, protestierte sie wieder.
»Ich habe zehn Jahre lang Weihnachten und Geburtstage bei dir versäumt. Das ist die Gelegenheit, alles wieder gutzumachen.« Er umarmte sie erneut. Ich humpelte aus dem Zimmer.
˜ ˜ ˜
Beim Abendessen blickte mich Mutter finster an. Daddy hatte angerufen und gesagt, dass wir ohne sie essen sollten. Er und Lisette würden noch zu Swenson’s gehen.
Nach dem Abendessen ging ich auf mein Zimmer und wartete. Hatte Mutter recht gehabt in Bezug auf Lisette? Wollte sie mir wirklich meinen Daddy wegnehmen? Fast schien es so. Ich hatte den Fleck auf der Bluse nicht bemerkt, aber jetzt fragte ich mich, ob Lisette absichtlich das schlimmste Kleidungsstück, das ich ihr gegeben hatte, ausgewählt hatte, nur damit sie noch armseliger aussah. Hätte sie nicht ihre eigene Hose tragen können, wenn meine schon nicht gepasst hatte? Wollte sie mich in ein schlechtes Licht rücken?
Ich ging nicht nach unten, als Lisette zurückkam, aber ein paar Minuten später klopfte es. Es war Lisette, sie hatte einen Karton in der Hand und hielt ihn mir hin.
»Ich habe gemerkt, dass du keine hübschen Sandalen hast, um deine Pediküre vorzuzeigen. Ich habe Dad dazu gebracht, dass er dir welche kauft.«
Ich machte den Karton auf. Er roch sogar teuer. Darin waren absolut süße Riemchensandalen, genau in der Farbe des blauen Nagellacks, den wir benutzt hatten.
»Du hast Größe siebenunddreißig, nicht wahr?«, sagte Lisette.
Ich nickte. »Ja.« Ich war acht oder zehn Zentimeter kleiner als sie, hatte aber viel größere Füße.
»Dachte ich mir. Ich habe die gleichen, schau mal.« Sie streckte mir ihren Fuß hin. »Wir können sie am Montag in die Schule anziehen, wenn du willst.«
Und ob ich wollte. »Es ist so lieb von dir, dass du an mich gedacht hast.«
»Natürlich habe ich an dich gedacht. Du warst so nett zu mir. Wie geht es deinem Knie überhaupt? Es sah aus, als hättest du es dir so richtig gestoßen.«
»Schon in Ordnung.«
»Gut. Dad hat gesagt, wenn du willst, kann er uns morgen Abend im Einkaufszentrum absetzen, dann können wir uns einen Film anschauen oder so.«
Meine Zweifel in Bezug auf Lisette lösten sich in Luft auf. Sie wollte definitiv mit mir befreundet sein. Ich konnte ihr kaum übelnehmen, dass sie mit Dad ausgegangen war. Sie konnte ja schlecht in Kleidern zur Schule gehen, die ihr nicht passten. Und dass sie die Bluse mit dem Fleck angezogen hatte, musste ein Versehen gewesen sein, genauso
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