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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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Sehr sogar.«
    Depp, verdammt unraffiniert.
    Aber Warner sagte: »Ich mochte dich auch. Du bist aus dem Gefängnis ausgebrochen? Hast du das gerade wirklich gesagt?«
    »Aus dem Westerntag-Gefängnis. Ich bin den ganzen Moms vom Eltern-Lehrer-Komitee davongelaufen. Sie verfolgten mich. Es war echt wie im Film.«
    Er lachte.
    Ms Meinbach ging im Klassenzimmer umher und sah nach, wie alle vorankamen. Ich zog eine alte Ausgabe derZeitung zu mir. »Also, wir bringen in jeder Ausgabe drei oder vier Gedichte. Die meisten davon schreiben wir, aber wenn ein Mitschüler eines einreicht, schauen wir es uns an. Wir ermutigen die anderen Schüler, sich zu beteiligen.«
    Ms Meinbach nickte. »Machst du Warner mit allem vertraut?«
    »Klar.« Geh weg. Bitte geh weg. Er wollte mich gerade fragen, ob wir zusammen ausgehen.
    Und tatsächlich – kaum war sie weg, sagte er: »Für die Heuwagenfahrt ist es jetzt wohl zu spät, aber vielleicht können wir uns, ähm, heute nach der Schule treffen.«
    »J…« Das Wort, ja, drängte sich geradezu aus meinem Mund, aber dann fiel mir Ralf, die Maus, wieder ein, die in meiner Tasche gefangen war. Ich schüttelte den Kopf. »Gott, ich kann nicht.«
    Warner nickte, als würde er verstehen. »Schon gut. Dann krieche ich einfach zurück in mein Loch und lecke meine Wunden.«
    »Nein, so war das nicht gemeint. Ich würde dich gern treffen. An jedem anderen Tag. Es ist nur …« Ich warf einen Blick auf meine Tasche. »Kannst du ein Geheimnis bewahren?«
    »Ich denke schon.«
    Ich machte die Schachtel auf und zeigte hinein.
    Warner wich überrascht zurück, dann beugte er sich wieder vor. »Ist das … eine Maus?«
    »Sie sollte an eine Schlange verfüttert werden«, flüsterte ich.
    »Du hast sie gestohlen?«
    »Sie ist entkommen. Aber ich habe sie nicht zurückgegeben. Ich konnte es einfach nicht.« Ich machte die Schachtel wieder zu. »Na ja, jedenfalls muss ich nach der Schule meine Mom dazu bringen, mich zu Petsmart zu fahren. Zumindest wenn sie keinen Herzinfarkt deswegen bekommt.«
    »Du könntest sie irgendwo aussetzen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Mir gefallen die Chancen nicht, die eine weiße Maus in der Wildnis hat. Sie hat keine Tarnung. Außerdem hänge ich ein wenig an ihr. Ich habe sie Ralf genannt.«
    »Du weißt ja, wie man sagt – man soll dem Essen keinen Namen geben.« Er lächelte. »Aber das ist ziemlich typisch für dich.«
    »Was?«
    Ms Meinbach trat wieder zu uns und Warner sagte: »Dann ist es also typisch, dass es in jeder Ausgabe eine Kurzgeschichte oder sogar mehr als eine gibt?«
    Ich tat, als würde ich nachdenken. »Manchmal eine, wenn sie kurz sind, dann ab und zu auch zwei. Das kommt darauf an. Oh, und manchmal bringen wir ein persönliches Essay.«
    Warner schrieb sich alles auf, wie ein guter Schüler. Als Ms Meinbach weg war, drehte er das Blatt zu mir um. Darauf stand:
    Ich kann dich zu Petsmart fahren.
    Ich schrieb:
    Du hast ein Auto?
    Er musste schon sechzehn sein. Ich war es noch nicht. Aber ich würde sowieso kein Auto bekommen. Lisette hatte eines zum Geburtstag bekommen, einen Saab, und Daddy hatte ihr aufgetragen, mich immer zur Schule zu fahren und das Auto mit mir zu teilen, sobald ich meinen Führerschein hätte. Was Daddy nicht wusste, war, dass mich Lisette jeden Morgen an der Bushaltestelle absetzte und dann ihre Freundinnen abholte. Ich wusste, dass sie das Auto auf keinen Fall mit mir teilen würde.
    Ja , schrieb er zurück.
    Ich dachte eine Sekunde darüber nach, länger nicht. Mutter hatte gesagt, ich müsse sie um Erlaubnis fragen, wenn ich bei jemand anderem mitführe, aber ich wusste, sie würde Ja sagen. Sie ritt dauernd darauf herum, dass ich kein Sozialleben hätte. Sie wäre wahrscheinlich sogar froh gewesen, wenn ich mich einer Motorradgang angeschlossen hätte, solange es bedeutete, dass ich mal aus dem Haus kam.
    Deshalb schrieb ich: OK.
    ˜ ˜ ˜
    »Auf dem Schülerparkplatz geht es zu wie bei Animal Planet«, sagte ich zu Warner, als wir nach der Schule zu seinem Auto gingen.
    Okay, ich versuchte, witzig zu sein. Was aber nicht heißt, dass ich den Rest der Unterrichtsstunde damit verbracht hätte, mir etwas Lustiges zu überlegen, was ich später (hoffentlich) sagen würde.
    »Wieso?«, fragte er. »Ich meine, nicht dass ich denken würde, das wäre falsch.«
    »Du hast hier die gesamte Nahrungskette. Ganz oben sind die Mädchen mit Audis oder die Jungs, deren Eltern ihnen einen dicken Geländewagen kaufen und sich keine

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