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Magical

Magical

Titel: Magical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Flinn
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begriffsstutzige Personen verwenden würde, Fragen. Oder sie merkte es laut an, wenn er nicht schnell genug war. »Ms Hill war so fies.«
    Warner nickte. »Ich wollte immer etwas tun. Es war wie in Tiersendungen, in denen Geparden die Babygazelle angreifen, und alles, was man tun kann, ist zuschauen.«
    »Ich hasse das.«
    »Aber du hast dich gegen sie aufgelehnt.«
    »Das hat mich auch in ganz schön große Schwierigkeiten gebracht.« Ich blickte aus dem Fenster, während ich mich daran erinnerte. Eines Tages hatte Nate die Aufgabe nicht von der Tafel abgeschrieben. Es war eine lange Aufgabe, Richtlinien für ein Projekt, und Hill schrie ihn an, weil er es nicht machte. Die anderen – die üblichen Verdächtigen – kicherten. Schließlich schrieb ich die Aufgabe ab und gab sie ihm einfach.
    »Hill hat natürlich gesehen, dass ich die Aufgabe abgeschrieben hatte«, sagte ich zu Warner. »Sie stürzte sich auf mich und sagte: ›So wird er es nie lernen, wenn ihm die anderen alles abnehmen.‹«
    »Erinnerst du dich noch daran, was du zu ihr gesagt hast?«, fragte Warner.
    »Ob ich mich erinnere? Ich musste es vor dem stellvertretenden Direktor wiederholen. Ich sagte: ›Ja, klar, offensichtlich lernt er es besser, wenn Leute wie Sie ihn anschreien.«
    »Ich glaube, du hast nicht ›Leute‹ gesagt. Ich hätte fast applaudiert.«
    Ich senkte verlegen den Blick. »Normalerweise bin ich nicht so. So durchsetzungsfähig, meine ich. Das war praktisch das einzige Mal, dass ich mich behauptet habe.«
    »Und du hast eine Maus befreit und bist aus dem Gefängnis ausgebrochen.«
    Ich lachte und fühlte mich geschmeichelt, weil er mich als eine Art Rebellin ansah, auch wenn ich das nicht war. Normalerweise ging ich davon aus, dass niemand mich bemerkte. »Sie hat mich so unglaublich wütend gemacht. Ich musste einfach etwas sagen.«
    »Ich weiß. Deshalb war es ja so toll. Du warst immer diese perfekte Schülerin, und dann hast du dich auf einmal dem Lehrer widersetzt. Ich dachte damals: ›Das Mädchen will ich kennenlernen.‹«
    »Echt?«
    »Ich habe ein ganzes Jahr gebraucht, bis ich dich gefragthab, ob wir mal etwas zusammen machen, und dann hast du mich versetzt. Aber die Geschichte mit Ms Hill habe ich nie vergessen.«
    Ich sah aus dem Fenster, weil ich nicht wollte, dass er mein Gesicht sah; dass er sah, wie sehr ich lächelte. Wir waren endlich vom Parkplatz runter und fuhren auf der Straße. Sonnenlicht brach durch das Laubdach der Eichen und ließ die Straße wie Hunderte von Diamanten funkeln. Konnte dies mein Leben sein? Konnte es sein, dass irgendetwas doch noch gut lief? Seit Lisette da war, war das nämlich nicht mehr vorgekommen.
    Möglicherweise.
    »Was hältst du von Jeopardy?« Das purzelte mir einfach so aus dem Mund.
    »Hä?«
    »Vergiss es. Das ist albern.«
    »Die Fernsehshow Jeopardy?« Als ich nickte, sagte er: »Das ist meine Lieblingssendung. Meine Familie schaut sie jeden Abend an. Wir richten uns sogar mit dem Abendessen danach. Ich mache gerade den Onlinetest für den Teen-Wettbewerb nächsten Monat. Total bekloppt, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich liebe Jeopardy.« Ich konnte förmlich die Titelmelodie hören und spüren, wie Daddy mir den Arm von hinten um die Schultern legte. Es fühlte sich an, als bräuchte ich nur einen Vorhang zurückzuziehen und alles wäre wieder so wie früher.
    »Ich wusste es«, sagte Warner. »Das perfekte Mädchen.«
    Wir verbrachten eine Stunde im Petsmart, suchteneinen Käfig aus, Zedernspäne und ein Hamsterrad. Eine weitere Stunde saßen wir im Panera und tranken Kaffee, bis der Manager auf Ralf aufmerksam wurde und uns bat zu gehen. Als ich nach Hause kam, hatte ich ein neues Haustier und ein Date für Samstagabend – beides war eine Premiere für mich.
    Ich machte auf meiner Kommode Platz für Ralfs Käfig. Die Maus hatte Angst vor mir und rannte immer weg, wenn ich in ihren Käfig griff. Aber bestimmt würde sie sich an mich gewöhnen. Und was noch wichtiger war: Ich hatte eine Verabredung für Samstag. Samstag!
    »Was hast du denn da?«
    »Oh!« Ich drehte mich um und sah Lisette im Türrahmen des Bades stehen, das unsere beiden Zimmer verband. »Was willst du?«
    »Aber Emma.« Lisette machte ein paar Schritte ins Zimmer. »Es ist ja nicht so, dass ich immer etwas will.«
    Ich starrte sie an.
    »Niedlicher Typ«, sagte sie. »Kenne ich ihn?«
    Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, sorglos auszusehen, aber meine Hände zitterten. »Keine

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