Magie der Liebe
tatsächlich dabei, sich anzuziehen. Es ging zwar nur langsam, doch die Absicht war eindeutig. »Ich glaube, Sie übertreiben, Knight!«
Doch Knight schüttelte protestierend den Kopf. »Nein, keineswegs. Höchstwahrscheinlich habe ich Boy getötet, und in diesem Fall dürfte Monk längst auf unserer Spur sein! Vielleicht ist er auch schon auf dem Weg nach Castle Rosse zu den Kindern! Ich habe ihm nämlich leider vorgeschwindelt, daß der Schmuck irgendwo im Stall versteckt ist. Ich muß verhindern, was ich kann!«
»Und Sie sind tatsächlich fest entschlossen? Sie wollen mich nicht an Ihrer Stelle gehen lassen?«
»Nein. Für die Kinder bin ich verantwortlich. Sie sorgen inzwischen für Lily. Irgendwann morgen abend werde ich zurück sein.«
»Damit bin ich in keiner Weise einverstanden, Knight! Sie sind noch keineswegs in der Verfassung für derartige Unternehmungen!«
Sehr präzise und in aller Ausführlichkeit machte Knight seinem Freund klar, was er seiner Meinung nach tun könnte.
Burke sah ihn nur ratlos an, doch als Knight seine Hose bis zu den Knien hochgezogen hatte, trat er rasch einen Schritt nach vorn und versetzte Knight einen heftigen Fausthieb ans Kinn, so daß dieser augenblicklich zu Boden sackte.
»Tut mir leid, alter Knabe!« brummte er und rieb sich die Knöchel. »Soviel Edelmut ist ja unerträglich!«
»Du lieber Himmel!«
Lächelnd wandte sich Burke zu Joshua um. »Wenn er aufwacht, wird er mich höchstwahrscheinlich zum Teufel wünschen und stolzer Besitzer einer schmerzenden Kinnlade sein! Doch davon wird er sich erholen. Und jetzt werde ich Ihnen genau erklären, was Sie tun sollen!«
»Bemerkenswert. Wirklich absolut bemerkenswert!« Doktor Brody erhob sich und strahlte Lily an. »Kein Fieber, rosige Wangen - wirklich, Sie machen mir nur Freude! Wenn ich doch dasselbe auch von Ihrem Mann...«
Lily erbleichte. »Ist etwas mit Knight?«
Arielles warnender Blick kam zu spät. »Es tut mir leid«, bemerkte Mark Brody verlegen und trat beiseite.
»Ihr Mann ist - nun, er ist...«, begann Arielle in sanftestem Ton.
»Ganz recht! Ich bin wütend und aufgebracht!« »Knight!«
»Hallo, Lily!« Urplötzlich war sein Gesichtsausdruck nur von Zärtlichkeit und Liebenswürdigkeit erfüllt. »Gut siehst du aus! Ich wüßte gern, weshalb ich in einem anderen Zimmer schlafen soll!« Er küßte sie auf die Stirn und faßte ihre Hand, doch als er zu Arielle hinüberblickte, hatten sich seine Brauen längst wieder verfinstert. »Wenn ich Ihren Mann in die Finger bekomme, liebe Arielle, dann kann er etwas erleben!« Er drohte mit der Faust.
»Halten Sie doch endlich den Mund, Knight Winthrop!«
Voller Überraschung tat Knight wie ihm geheißen. Die kleine, zarte Person hatte die Hände in die Hüften gestützt und sah aus, als ob sie sich gleich auf ihn stürzen wollte.
»Und Sie ebenfalls, Lily! So, und jetzt hören Sie mir zu: Knight wollte allen Ernstes in dieser jämmerlichen Verfassung nach Castle Rosse reiten, um die Kinder zu holen! Burke hat ihn lediglich für einige Zeit außer Gefecht gesetzt.«
»Er hat heimtückisch gewartet, bis ich meine Hose bis zu den Knien hochgezogen hatte und absolut wehrlos war!«
»Genau das habe ich gesagt«, entgegnete Arielle geduldig. »Burke holt die Kinder und benachrichtigt auch gleichzeitig einen Detektiv namens Ollie Trunk, der bereits einmal für uns gearbeitet hat. Sie beide und die Kinder werden so lange in Ravensworth bleiben, bis dieser Monk aufgespürt und verhaftet ist. Gibt es noch irgendwelche Fragen?«
»Ja«, ließ sich eine schüchterne Stimme vernehmen.
»Und welche?« Arielle wandte sich zu dem unglücklich dreinschauenden Arzt um. »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich jetzt den Fast-Ausreißer untersuche?«
Lily lachte und lachte, bis ihre Wunde schmerzte. »So muß man das also machen! Ich habe gerade eine sehr wichtige Lektion gelernt!«
Knight legte sich ohne ein weiteres Wort neben Lily ins Bett. »Na wunderbar! Dann zeig doch einmal, was du gelernt hast!«
»Du bist ein gräßlicher Mann!«
»Ich bin dein Mann! Ich habe durchaus die Absicht, hier bei dir zu bleiben. Arielle kann uns dann auch viel leichter bemuttern. Sie werden Ihr freundliches Angebot noch bereuen, Arielle! Die kleinen Teufel werden Ravensworth in kürzester Zeit ins Chaos stürzen. Falls Sie versuchen sollten, sie ernsthaft schimpfen zu wollen, werden die Kleinen Sie mit ihrem Lächeln um den Finger wickeln! Auf diese Weise bringen sie auch
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