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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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entgangen wäre, doch offenbar hatte sie kein Glück gehabt. Sie räusperte sich umständlich und sagte schließlich: »Am zweiten Dezember werde ich zwanzig Jahre alt.«
    »Aha.« Mehr sagte Knight nicht, doch innerlich erfüllte ihn heiße Wut auf seinen Vetter. Guter Gott, demnach hatte er dieses Mädchen geheiratet, als sie gerade fünfzehn war!« Dann waren Sie bei Ihrer Hochzeit ja noch ein Kind!« stieß er empört hervor. »Daß Ihr Vater das zugelassen hat!«
    Lily starrte ihn nur wortlos an und begriff erst ganz allmählich, daß das Schicksal noch einmal an ihr vorübergegangen war, weil Knight eine falsche Schlußfolgerung gezogen hatte. Voller Dankbarkeit schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel. »Ja, es stimmt, ich war ziemlich jung.«
    »Ziemlich?
Sie waren ein Kind! Ich hätte nie gedacht, daß Tris...« Er brach ab. Tris war inzwischen tot, und wahrscheinlich waren angesichts von soviel Schönheit derartige Überlegungen müßig. Er zwang sich zu einem Schulterzucken. »Wir werden meine Vormundschaft möglichst rasch durchsetzen. Gehen Sie jetzt schlafen!«
    Während Lily zur Tür ging, dankte sie Knight noch einmal, doch irgendwann stoppte er ihren Redefluß mit einer Handbewegung. »Jetzt ist es aber genug, Lily! Ich bin doch kein Untier, daß ich Sie tatsächlich diesem Scheusal ausliefern könnte! Weder Sie noch die Kinder.«
    Sie nickte den Kindern zu, wie sie es auch am vergangenen Abend getan hatte, bevor sie den Wohnraum verlassen hatte. »Ja, so war es! Ich hoffe, daß jetzt alles in Ordnung ist.«
    Theo entfuhr ein tiefer Seufzer, worauf Lily sich vorbeugte und liebevoll seinen Arm tätschelte. »Ihr müßt euch jetzt nur merken, daß ich euren Vater geheiratet habe, als ich noch ein junges Mädchen war. Gebt euch Mühe, mich nicht zu verraten!«
    »Das geht schon in Ordnung!« meinte Theo fröhlich, und Lily spürte deutlich, welche Last von seinen Schultern gefallen war.
    »Wie wäre es denn mit einem kleinen Einkaufsbummel? Jeder darf sich etwas aussuchen.«
    »Ganz gleich, was es ist?« erkundigte sich Sam sofort.
    »Sei doch nicht so gierig!« mahnte Theo.
    »Nun, ihr wißt selbst, wieviel Geld wir haben«, bemerkte Lily.
    »Lily?«
    »Ja, Theo?«
    »Es tut mir leid, aber ich habe vergessen, ›Mama‹ zu dir zu sagen. Glaubst du, daß mir Vetter Knight ein Buch aus seiner Bibliothek leiht?«
    »Weshalb fragst du ihn denn nicht einfach, Theo? Wie es aussieht, liegt ihm dein Wohlergehen wirklich am Herzen.«
    »Ich möchte auf seinen Pferden reiten«, verkündete Sam.
    »Das ist, fürchte ich, etwas ganz anderes«, erklärte Lily. »Soviel ich weiß, sind Gentlemen, was ihre Pferde angeht, nicht so großzügig. Wir werden sehen.« Sie räusperte sich und sprach dann weiter. »Ich muß euch noch etwas sagen! Euer Vetter Knight wird in Zukunft euer gesetzlicher Vormund sein.«
    »Und weshalb? Er ist doch nicht unsere Mutter!«
    »Aber er ist hübsch«, verkündete Laura Beth, worauf sich drei Augenpaare auf sie richteten.
    »Dummes Mädchen! Männer sind nicht hübsch!« fauchte Sam.
    »Pst, Sam!« beschwichtigte Theo seinen Bruder, während Laura Beth wieder den Daumen in den Mund steckte.
    Lily fühlte einen Kloß in ihrer Kehle, doch es half alles nichts. Sie mußte es aussprechen. »Außerdem meint er, daß ihr in Eton zur Schule gehen sollt. Der Zeitpunkt ist noch offen, doch ich fürchte, daß ihr seinem Wunsch gehorchen müßt.«
    Theo stieß einen kleinen Pfiff aus. »Sind wir jetzt vom Regen in die Traufe gekommen, Lily - Mama?« fragte er, nachdem er blitzschnell die Tragweite des Gesagten erfaßt hatte.
    »Ich weiß noch nicht«, antwortete Lily wahrheitsgemäß. »Ich weiß nur, daß wir uns ein wenig zurückhalten müssen, denn der Viscount ist nicht an Kinder gewöhnt. Gleich nach unserem Einkaufsbummel werden wir uns einmal ein wenig um eure Wissenslücken kümmern. Einverstanden?«
    Sam war nicht begeistert, doch Theos Augen leuchteten förmlich auf, so daß Lily sofort bedauerte, daß er noch keinen Lehrer hatte. Er könnte ihm viel mehr beibringen, als ihr das möglich war. Sie nahm sich vor, sobald wie möglich mit dem Viscount darüber zu sprechen.
    Da es kein Kinderzimmer gab, bat Lily Mrs. Allgood, das Frühstück oben in ihrem Zimmer zu servieren. Als sie dann gegen neun Uhr fertig angekleidet waren und gerade das Haus verlassen wollten, begegneten sie Knight, der ebenfalls weggehen wollte.
    »Er
ist
aber wirklich hübsch!« ließ sich Laura Beth vernehmen, worauf

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