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Magie der Liebe

Magie der Liebe

Titel: Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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gelächelt und gleich wieder an den Badetag mit Laura Beth denken müssen, der ihm noch in allen Einzelheiten vor Augen stand. Was die tintenverschmierten Papiere anging, so hatte Trump sie größtenteils neu schreiben müssen, was ihn nicht gerade begeistert hatte. Tilney Jones hatte pünktlich die erforderlichen Papiere erhalten, so daß es jetzt nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Vormundschaft geregelt würde.
    Als er sich gerade erheben wollte, um zum Tattersall zu einer Versteigerung zu reiten, hörte er, wie hinter ihm vorsichtig die Bibliothekstür geöffnet wurde. War es etwa Lily? Ganz langsam ließ er sich gegen die Lehne zurücksinken. Seine Muskeln spannten sich, und plötzlich fühlte er, wie ihn ein wunderbar warmes Gefühl durchrieselte.
    Er gab keinen Laut von sich und bewegte sich auch nicht, sondern spähte nur ganz vorsichtig um die Sessellehne herum. Zu seiner Überraschung erblickte er Theo, der auf Zehenspitzen über den dicken Aubussonteppich zum Bücherregal schlich. Während er den Jungen beobachtete, stellte er fest, daß er blasser und kleiner war als normale Neunjährige und Tris von Tag zu Tag ähnlicher wurde - die gleiche Kopfhaltung, eine ebenso feine, schmale Nase und das gleiche trotzige Kinn. Was, zum Teufel, suchte der Junge hier?
    Theo fürchtete sich, weil er nicht genau wußte, ob Vetter Knight zu Hause war. Nach dem Zwischenfall mit Laura Beth hatte Lily den Kindern geraten, ihm lieber für einige Zeit aus dem Weg zu gehen. Vorsichtig blickte Theo sich um und kletterte dann die Leiter empor. Aus dem zweitobersten Fach zog er einen dicken, in schwarzes Leder gebundenen Band, der die Abhandlung eines Mönchs über die Wirksamkeit einer bestimmten Wurzel enthielt und aus dem sechzehnten Jahrhundert stammte. Das Buch war alt und empfindlich, und entsprechend vorsichtig behandelte Theo es.
    »Theo.«
    Die ruhige Stimme fuhr dem Jungen durch Mark und Bein. Vor Schrecken ließ er das Buch los und konnte nur noch entsetzt zusehen, wie es zu Boden fiel. Als Theo sah, wie der Einband nachgab und der Band in seine Einzelheiten zerfiel, schloß er die Augen und wäre am liebsten auf der Stelle gestorben.
    »Du lieber Himmel! Es tut mir leid!« stöhnte er und verlor vor Aufregung den Halt.
    Doch Knight reagierte rasch und fing ihn auf. Allerdings war der Schwung so heftig, daß beide zu Boden fielen, wobei Knight dem Jungen gewissermaßen als Kissen diente.
    Theo schluchzte vor Schrecken, doch Knight richtete sich sofort auf und untersuchte Arme und Beine. Die Knochen waren ganz, doch das wollte nichts heißen. Energisch packte Knight Theo bei den Schultern und setzte ihn auf. »Alles in Ordnung, Theo? Hast du dir weh getan?«
    Theo wischte sich verstohlen die verdammten Tränen aus dem Gesicht. »Nein, nein, alles in Ordnung«, antwortete er mit dünnem Sümmchen.
    »Na, dann los, mein Junge!« Knight stand auf und zog Theo sanft auf die Füße. »Es ist ja nichts passiert. Es tut mir leid, daß ich dich so erschreckt habe!«
    Fassungslos sah Theo zu Knight auf. Weshalb entschuldigte
er
sich bei ihm? Er schüttelte den Kopf, denn einmal mußte er die Wahrheit ja gestehen. »Ich habe Ihr Buch zerstört!« Endlich war es heraus. Mit gesenktem Kopf erwartete Theo die Strafpredigt.
    Knight sah auf Theos gesenkten Kopf hinunter. »Welches Buch?« Und als sein Blick auf den alten Band auf dem Fußboden fiel, fragte er: »Meinst du etwa dieses da?«
    »Es ist immerhin eine Erstausgabe.«
    »So? Dann muß es aber schrecklich langweilig sein, denn ich habe es nie gelesen.«
    »Aber nein! Es handelt von einer seltenen Wurzel, die alle möglichen Krankheiten...«
    Knight lächelte. »Na, wunderbar. Dann werden wir es eben wieder flicken lassen. In der Court Street gibt es einen Buchbinder, der wahre Wunder vollbringt!«
    »O ja! Gern! Ich werde es auch bezahlen.« Theo war begeistert.
    »Also abgemacht! Ich bin dafür, daß wir dorthin reiten.«
    Die Veränderung, die mit dem Jungen vorging, war bemerkenswert. Plötzlich strahlten seine Augen vor Wonne, doch wenige Augenblicke später, sah er wieder todtraurig drein.
    »Was ist los, mein Junge? Kannst du vielleicht nicht reiten?«
    »Ich habe etwas Böses getan«, stammelte Theo, »und dafür müßten Sie mich eigentlich bestrafen und nicht auch noch belohnen!«
    »Dir ist das Buch aus der Hand gerutscht, weil ich dich erschreckt habe. Mehr ist nicht passiert! Das laß dir gesagt sein. Und jetzt mach, daß du in deine Reithose kommst!« Und

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