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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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du darauf?« Barshims Spott, der mit aller Gewalt versuchte, ernst zu bleiben, war auch für Mariella zu viel. Sie hielt sich an ihm fest und lachte aus vollem Herzen los. Barshim trat ihr unbemerkt auf den Fuß. »Hör auf!«, presste er hervor und kämpfte selbst um Beherrschung.
    »Wollt ihr meine Macht spüren? Die dunklen Mächte, die ich mir Untertan machte?«, fragte Namaste in selbstsicherem Ton
    »Oh ja, bitte, ich habe schon Angst.« Barshim wedelte mit der Hand spielerisch bei seinen Worten durch die Luft.
    Namaste konnte nicht fassen, was er sah. Die Gefangenen machten sich lustig über ihn. Alle. Aber das würden sie büßen. Er konzentrierte sich und sprach leise ein paar Worte.
    Plötzlich schrien Ilias und Mariella wie aus einem Mund. Sie krallte sich so abrupt in Barshims Mantel, dass er fast das Gleichgewicht verloren hätte. Ilias Augen sahen sich hektisch um.
    »Nimm sie weg, nimm sie weg!«, flehte Mariella und machte mit den Händen abwehrende Bewegungen.
    Cashimaés und Barshims Blick kreuzten sich. Bei allen Himmeln, von was sprachen sie?
    Barshim zog Mariella an den Armen hoch. »Sag, was siehst du?«
    »Dämonen, Monster, nimm sie endlich weg!«, flehte sie ihn an.
    »Da ist doch gar nichts«, wunderte sich Barshim. Namaste zog die Augenbrauen hoch. Wieso sah dieser Fremde die Wesen aus dem Reich der Schatten nicht? Torben sprach kurz mit ihm, leise, und auf einmal beruhigten sich die beiden wieder.
    »Meine Güte, hast du sie wirklich nicht gesehen?« Mariella presste die Hand gegen die Brust, ohne seinen Mantel loszulassen, und beobachtete misstrauisch die Umgebung. Sie vermutete, dass jene unliebsamen Wesen jeden Moment wieder zum Vorschein kommen könnten.
    Barshim war ein wenig genervt. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Außer dir und Ilias hat es keiner gesehen.«
    Namaste nickte und kam näher. Er stieß Mariella einfach zur Seite. »Du hast den Drachen zu uns geschickt?«
    »Ich? Ich habe keine Ahnung von Magie und Hexerei oder was auch immer.« Barshims Stimme klang gekünstelt. Die ganze Situation war zu komisch, der Mann sah einfach zu seltsam aus und das Gesamtbild war zum Schießen, deshalb platzte es aus ihm heraus. »Das ist zum…« Er zeigte mit dem Finger auf den Menschen und schaffte es nicht einmal mehr seinen Satz zu beenden. Er lachte so sehr, dass ihm die Tränen die Wange hinunterliefen.
    »Bringt sie weg!«, fauchte Namaste, der zutiefst in seiner Ehre gekränkt war.
    Man trennte sie. Doch Barshims Gelächter hallte noch lange über die Dächer der Zelte hinweg.
    *
    Cashimaé saß allein auf dem Boden in einem Zelt, ihre Hände waren um den Stützpfeiler in der Mitte gefesselt. Sie überlegte fieberhaft, wie sie sich befreien und türmen konnte. Im Moment hatten sie einfach kein Glück. Statt in Ruhe auf den Zeitpunkt der Rückkehr warten zu können, trafen sie auf nichts als Ärger. »Tamin«, fluchte sie vor sich hin. »Ich werde dich für alles bezahlen lassen!«
    Ihre Augen suchten das Zelt ab. Endlich sah sie etwas. Ein Stück entfernt lugte unter einem Fell die Spitze eines Speeres hervor. Nun musste sie nur noch dran kommen. Sie machte sich lang und streckte ihren Fuß soweit es ging aus. Mit der Spitze ihres Schuhes konnte sie das Fell berühren, sie musste noch ein kleines Stück…
    »Sind wir fleißig?« Der Wachmann schaute herein und bemerkte Cashimaés Absicht. Er schenkte ihr ein mildes Lächeln, entfernte den Speer und ging wieder nach draußen.
    Vor Wut hätte Cashimaé am liebsten das ganze Zelt abgerissen. Es blieb nur eine Möglichkeit. Sie setze sich auf die Knie und begann langsam und stetig das Seil an dem hohen festen Pfahl auf und ab zu reiben. Er war nicht ganz eben und ihr einzige Chance.
    Die Stunden zogen sich endlos. Über Mittag wurde es unerträglich heiß, doch keiner brachte Wasser oder kümmerte sich um sie. Immer größer wurden ihre Pausen. Die Arme taten bis zu den Schultern hinauf weh. Wie es den anderen wohl ging? Immer wieder stellte sie sich die Frage, warum Mariella und Ilias ihnen gefolgt waren.
    Irgendwann in der Nacht schlief sie zusammengerollt auf dem Boden ein. Jener Traum überfiel sie wieder. Erbarmungslos fraß er sich in die tiefste Faser ihrer Seele, um wie eine Schlange die sanften Bilder der Kindheitserinnerung zu erreichen und zu umschlingen. Sie war in dieser surrealen Welt allein mit ihrer Wut, ihrem Zorn und dieser entsetzlichen Traurigkeit. Weit fort in dieser nebelhaften Kälte suchte sie erneut die

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