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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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zu werden? Wir müssen uns schämen, Menschen zu sein. Erst war es unser Lager, das sie ausgestoßen hat, und jetzt das hier.«
    Bei Anbruch des neuen Tages wurde es laut auf dem Marktplatz. Wütende Ausrufe ertönten aus den kleinen Gassen und formierte sich zu lautem Schreien. Der Mob versammelte sich. Schnell hatte sich herum gesprochen, dass weder Barshim noch Cashimaé die Bibel kannten, geschweige denn ihren Inhalt. Man hatte sie in Ketten gelegt und nun knieten beide in der Mitte des Marktplatzes und wurden mit faulem Obst beworfen.
    Cashimaé hatte sich erst ohnmächtig gefühlt, doch jetzt wurde sie von neuer Wut heimgesucht. »Ich hasse dieses Leben und alles, was damit zusammenhängt. Und ich hasse diese Kopfblinden.« Blanke Verachtung troff aus ihren Worten, genau wie der Saft einer überreifen, zerplatzten Tomate aus ihrem Haar. Die Wachen hatten sie geschlagen, getreten und misshandelt. Ihre Züge wiesen blaue Schwellungen auf und auch Barshim sah nicht besser aus. Doch er schwieg. War es gewohnt, dass man ihn ausstieß. In solchen Momenten zog er sich einfach in sich zurück.
    Die Männer, die Gericht gehalten hatten, traten nach draußen. Sofort herrschte Ruhe und die Bevölkerung wartete auf das Urteil.
    Cashimaé fühlte sich wie damals in den Hallen. Doch das hier übertraf alles Dagewesene. Von ihres gleichen bestraft zu werden, war eine Sache. Aber das hier besaß weder einen Grund, noch hatten diese Menschen überhaupt das Recht, die Hand gegen sie zu erheben.
    »Wir klagen an«, sprach der oberste Richter, »dass ihr euch der Hexerei verschrieben habt. Wir halten euch für schuldig, denn ihr kennt nicht einmal die Gebote Gottes. Darauf steht der Tod, damit eure gequälten Seelen befreit werden. Er wird hängen und sie wird ihren Frieden in den Flammen finden.«
    Es wurde wieder laut. Die aufgebrachte Meute beschimpfte sie mit üblen Worten. Cashimaé wurde hoch gerissen und zu einem Reisighaufen geschleift. Ihr Knie schlug gegen einen Stein und sie jaulte auf vor Schmerz. Es wurde ignoriert.
    »Barshim!«, schrie sie. Eine Faust traf sie im Gesicht und vor ihren Augen tanzten Sterne.
    Barshim wurde zu einem Baum gezogen, wo ihn zwei Männer auf ein Pferd setzten und einen Strick um den Hals legten. Bisher hatte Barshim alles still über sich ergehen lassen. Er hatte einen Schwur geleistet. Wie er jedoch sah, dass man das, was er am meisten liebte, in die Mitte des Holzes stellte und an einen Pfahl fesselte, platze ihm der Kragen.
    Es reichte!
    Nun endlich schien der Magier seine Umgebung richtig wahrzunehmen. Barshim schaute auf die Männer und Frauen und sein Blick wurde düster. Menschen, Magier, sie alle waren sich so verdammt ähnlich.
    Barshim sah aus den Augenwinkeln, dass Ilias und Mariella nach draußen gebracht wurden. Sein Freund begann zu schreien, als er bemerkte, dass jemand den Scheiterhaufen in Brand steckte.
    In diesem Moment hob Barshim die gefesselten Hände. »Es reicht!« Und mit diesem einzigen Satz schlug ein gewaltiger Blitz in die Erde. Das Pferd, auf dem er saß, scheute und er hatte Glück, dass der Mann, der das Seil hielt, erschrocken losließ, sonst hätte sich Barshim das Genick gebrochen. So stürzte er nur zu Boden und prellte sich dabei die linke Schulter. Sofort sprang der Magier wieder auf und packte einen der Richter brutal am Hals. »Mach diese Ketten los!«, fauchte er ihn wütend an.
    »Du bist der Teufel selber. Niemals!«, stotterte der Mann mit furchtsamen Augen. Während Barshim den Mann noch ein Stück höher hob, glitten seine Augen an ihm vorbei zu Cashimaé, die verzweifelt versuchte, die Fesseln zu lösen, da die Flammen schon gefährlich hoch standen und am Saum ihres Kleides leckten.
    Er konzentrierte sich. »Je an delariem!« Die Worte des Magiers fegten wie eine Welle über den Platz, griffen in das Feuer und schlugen hinein. Die Funken stoben in den Himmel hinauf und erloschen in einer Rauchsäule.
    Er konzentrierte sich wieder auf den Mann, der zu ersticken drohte. Seine Augen waren kalt. »Schon mal mit dem Teufel geflogen? Den Schlüssel, sonst wirst du der Erste sein, der wissen wird, wie weit er fliegt!«
    Mit zitternden Fingern zog ihn der Mann aus seiner Hosentasche. Barshim warf den Mann wie einen Stein zur Seite und löste die Ketten.
    Ein anderer hatte Cashimaé bei den Haaren gepackt und vom Scheiterhaufen geholt, als er sah, dass sich der vermeintliche Teufel befreite.
    Als Barshim auf den Mann zueilte, war er so verängstigt,

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