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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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hohen Bergkuppen. Zwischen all dem atmete und pulsierte die Stadt.
    Und so zogen sie in Comoérta ein. Die hohen Türme umschlossen die Stadt wie ein Kreis, hoch und mächtig. Die Lebhaftigkeit und Größe der Stadt traf auf die Gruppe wie eine Welle, die bei Sturm an den Klippen brach. In den Gassen herrschte emsiges Treiben. Hexer, Magier, Menschen, mystische Wesen – alle kamen zusammen und verbrüderten sich zu einer wogenden Menge an Bewegungen. Händler boten Ware an. Magische, aber auch schlichte Dinge, die man für den alltäglichen Bedarf benötigte.
    Die Hufe der Pferde schritten über die gepflasterten Pfade, entlang der dicht stehenden Gebäude aus weißem Stein. Hier und da zwängten sich kleine aus Lehm und Stroh gefertigte Häuser dazwischen.
    Cashimaés Kopf schwenkte von einer Seite zur anderen. So viele Eindrücke und Farben, so viele Gedanken. Sie war überfordert. Auch von den fremden Energien, die auf sie einstürmten nach der Kälte des Pfades. Niemals musste sie ihren Geist gegen die Ströme von anderen schützen. So oft hatte Tamin sie immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig gerade diese Übungen waren und genau dieses Kapitel war es, das sie die ganze Zeit geschwänzt hatte, deswegen war sie dieser Aufgabe kaum gewachsen. Nichts wünschte sich Cashimaé mehr, als die Zeit jetzt zurück zu drehen und statt nur den Anfang zu überfliegen, die Aufgabe gewissenhaft zu bearbeiten.
    Hilfesuchend schaute sie zum Anfang der Gruppe und stellte fest, dass Shorbo, Filyma und Tamin in den blauschwarzen Mänteln des Kreises gekleidet waren. Wann hatten sie sich umgezogen? Sie hatte es nicht mitbekommen. Das Mädchen bemerkte nicht einmal, dass Barshim sie von der Seite ansprach. Erst als er sich herüber beugte und eine Hand auf die ihre legte, starrte sie ihn an.
    »Versuche, deine innere Ruhe zu finden! Stelle dir Mauern vor, die dich schützend umhüllen!«, sprach er halblaut.
    Cashimaé allerdings hatte bereits ein Stadium erreicht, das es ihr fast unmöglich machte, sich auf sich selber zu konzentrieren. Die Stimmen schwollen an, wurden wieder leiser und kehrten mit aller Macht zurück. Das Summen eines Bienenschwarms, das sie ausfüllte, stach und quälte sie. Am liebsten wollte sie die Hände gegen die Ohren pressen, doch es nutzte nichts, weil Unruhe und Angst ihren Geist lähmten. Barshims Stimme säuselte durch eine Wand aus brausendem Wasser. Fest umfasste der Magier ihre Hand. Sie folgten schweigend den anderen und bekamen nicht mit, was hinter ihrem Rücken passierte. Viele Augenpaare verfolgten sie. Nicht, weil sie fremd waren, denn Fremde gab es in dieser Stadt reichlich. Es war Cashimaés und Barshims Aura, die sie umgab. So geheimnisvoll, mächtig und voller Energie. Und doch glichen sie zwei jungen Menschen, die neugierig versuchten, die Umgebung zu begreifen.
    Als sie sich dem Zentrum näherten, öffnete sich vor ihnen die Straße zu einem riesigen kreisrunden Platz, in dessen Mitte ein ebenso rundes Gebäude stand. Stolz und imposant.
    Barshim richtete sich auf und lächelte. »Die Bibliotheken, Cashim! Der Treffpunkt des Kreises. Hier lagert alles Wissen der Zeit.« Barshim sprach ehrfürchtig, während er innehielt, um den Eindruck wirken zu lassen. Auf einmal runzelte er die Stirn und blickte nach unten. Eine Frau mit bloßen Füßen und Lumpen war an die Seite seines Pferdes getreten. Das Tier scheute, doch er brachte es sanft wieder zum Stehen. Die Frau verbeugte sich devot vor ihm.
    »Verzeiht, Herr…« Weiter kam sie nicht, denn sein Blick wurde hart und kalt.
    »Kopfblinde!«, fauchte er.
    Hastig wich sie zurück und verbeugte sich erneut. »Verzeiht, verzeiht!« Doch so leicht gab sie nicht auf, eilte an Cashimaés Seite, die das Ganze nur beobachtete und verbeugte sich erneut.
    Cashimaés Kopf schien in ein dunkles Loch zu fallen. Sie hatte das Gefühl zu ersticken. Die Angst, die sie das letzte Stück des Weges begleitet hatte, ergriff ihr Herz und verfestigte sich zur Panik. Dunkelheit. In ihr stieg das Bild eines Angriffs auf. Aber von wo? Und von wem? Hastig und irritiert sah sie sich um. Da war nichts, außer dieser Frau.
    »Was wünschst du?«, presste Cashimaé hervor und gab sich Mühe, ihre Sinne beisammen zu halten. Die Frau lächelte über die höfliche Anrede und schien sich bestärkt zu fühlen, näher zu kommen. Cashimaé strich sich fahrig über die Augen. Alles begann sich zu drehen.
    »Ich bitte euch um eine kleine Gabe«, sprach die Frau. »Für

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