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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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sein Gedächtnis verloren. Diese Geschichte kannte jeder. Dabei musste etwas mit seinem Kopf passiert sein.
    Er hatte versucht, sie zu töten und benahm sich, als habe er das völlig vergessen. In ihr rief alles danach, ihn zu verspotten und zu verhöhnen. Sie musste allerdings auch an Barshims Worte denken. »Du bist eine Frau, nutze es aus!«
    Mineshka atmete tief durch. Die folgenden Worte fielen ihr besonders schwer. »Cashimaé«, sagte sie und setzte nochmals ab, »du weißt, die Anwendung der Magie kostet den eigenen Körper Energie. Wir entziehen sie ihm stetig, auch weil wir selber bestimmen, wann wir nicht mehr älter werden wollen. Diese Macht ist wie ein Rausch. Wir lernen, ihn zu kontrollieren durch unseren Verstand. Durch Wissen. Wir lernen, es nicht zu missbrauchen und mit Bedacht einzusetzen. Wer sich nicht an gewisse Regeln hält und die Magie einsetzt wie ihm beliebt, wird früher oder später seinen Verstand verlieren und innerlich an der Kraft verbrennen.«
    »Ich dachte, der wird von den Shalas vernichtet«, warf Cashimaé ein.
    »Nein«, antwortete Mineshka, »nur wer sie missbraucht, um andere zu verletzen.«
    »Und was hat das mit Barshim zu tun?«, fuhr die junge Frau auf.
    Mineshka wirkte alt, als sie weiter sprach. »Er hat die Regeln nicht beachtet, Cashimaé. So wie du bestraft wurdest, sollte Barshim zu uns nach Liyiell kommen und dort erneut lernen. Wir wollten ihm helfen und den rechten Weg weisen. Barshim kann andere begeistern. Ich war von ihm begeistert. Der Kreisführer spürte, dass etwas nicht stimmte, doch statt ihm zu sagen, was Barshim wirklich vorhat, belog ich Savinama. Barshim wollte alles haben. Er war sicher, dass ihm große Geheimnisse vorenthalten wurden. Ich hätte damals schon ahnen müssen, dass es die Magie der Elemente war, die seinen Geist umnebelte. Ich habe mich benommen wie ein dummes Kind. Bin ihm blind gefolgt und habe alle verletzt und belogen, die mir etwas bedeutet haben, doch dass dann…« Ihre Stimme kam ins Holpern. »…Auf Barshims Bitte hin habe ich sogar die privaten Unterlagen meines Ziehvaters gestohlen und ihm gegeben. Zu der Zeit kam er schon nicht mehr zum Unterricht und lebte draußen in den Hügeln, in meinem Elternhaus. Und dann erwischte uns mein Kreisführer, als wir Liyfaniell stehlen wollten. Niemals werde ich vergessen, wie er mich angesehen hat. Niemals. Es war diese Enttäuschung, die ich in seinen Augen gesehen habe, diese abgrundtiefe Enttäuschung.« Mineshka schlug die Hände vor das Gesicht und ihr Körper zitterte. »Und der Dank dafür war, dass Barshim verschwand. Er ließ mich alleine zurück und stahl aus Habgier den heiligen Stab. Mein Sohn war erst 15. Mein ganzer Stolz. Schon früh hat er die Schule geschafft. Ging seinen Weg wie ein Erwachsener, obwohl sein Vater schon früh starb…« Hier überschlug sich die Stimme der Priesterin und die Tränen rannen durch ihre geschlossenen Handflächen, die vor ihren Augen lagen. »Ich habe alle enttäuscht! Und verletzt. Mein Ziehvater hasst mich. Ich habe versagt und bin eine Verräterin. Barshim hat mich ausgenutzt, belogen … und ich … ich hab ihm alles geglaubt … war so dumm.« Ihre Worte versiegten und ein lautes Schluchzen erklang. Im Raum herrschte Schweigen. Im späten Tageslicht tanzten Staubflocken vor dem Fenster und sahen aus wie kleine Glühwürmchen.
    Cashimaés Gedanken überschlugen sich. Sie starrte von einem zum anderen. Immer tischte man ihr Halbwahrheiten auf. Meinten die beiden wirklich, dass sie so dumm sei, ihnen alles zu glauben? Das war doch nur wieder ein neuer Versuch, Barshim in ihren Augen schlecht aussehen zu lassen. Doch das konnte sie auch. »So viel Verletzung, so viele Lügen und Schmerzen. Wozu?« Ihre Stimme klang kindlich. »Wenn das Magie bedeutet, verzichte ich lieber darauf.«
    Tamin stand auf, strich ihr zärtlich über die Wange und betrachtete dabei ihre großen traurigen Augen. »Dann hilf uns!«
    Cashimaé musste an sich halten, um nicht wirklich laut los zu prusten. Bei allen Himmeln, war dieser Mann dämlich. Sie bemühte sich darum, ihre innere Pein, noch realer wirken zu lassen. »Das kann ich nicht und das weißt du. Barshim ist mein Gegenpart.«
    - Spiele das Spiel -
    »Und was wird sein, wenn die Zeit gekommen ist, in die rote Wüste zu reisen? Was ist, wenn im nächsten Jahr der Bann gebrochen wird?«, wollte Tamin wissen.
    »Ich weiß es nicht, ich muss noch über so vieles nachdenken.«
    - Wie ein Isgrin, nach außen

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