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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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freundlich sein kann, aber…« Hier erstarb die Stimme der Priesterin und sie verlor sich im Raum.
    Überrascht hörte Cashimaé auf, ihren Zopf neu zu flechten. Auf ihrer Stirn erschienen Falten. »Woher kennst du Barshim?« Als die Aufmerksamkeit Mineshkas wieder dem Mädchen galt, spiegelte ihr Gesicht das Bild des Sees bei Winter wider, auf dem Eis schwamm. »Ich beantworte dir deine Fragen, wenn du mir einige beantwortest.« Beide fixierten einander.
    »Mach es doch nicht so schwer, Breda.«
    Ein Geräusch schreckte die beiden auf. Tamin war eingetreten und trat auf den Boden. Er rieb die Hände ineinander und blies warme Luft hinein. Der Winter kündigte sich mit ganzer Macht an. »Sprechen wir doch endlich einmal Klartext«, sagte er ruhig. »Ohne Geheimnisse und ohne drum herum zu reden. Sie ist seine Seelengefährtin, Mineshka, geboren aus dem Schatten eines Drachen. Eines Elementar-Drachen. Sie sind eins, wie Bruder und Schwester, wie Mann und Frau, wie Tag und Nacht. Was der eine nicht kann, kann der andere. Was der eine denkt, weiß der andere. Sie ergänzen sich zu einer perfekten Einheit. Auf demselben Weg, zur selben Zeit hier her gekommen, sind sie mehr, als du dir je vorstellen kannst.«
    Er kniete sich vor die beiden und blickte Cashimaé fest in die Augen. »Ich habe nachgeforscht, Cashim. Habe jede Legende gelesen, die ich finden konnte. Von je her bringen uns manchmal die magischen Wesen ihre Kinder. Mischlinge. Warum das so ist, kann keiner sagen. Wir nehmen sie auf, denn sie sind ein Teil der Alten Welt. Ich dachte erst, ihr seid Drachen, die in unserer Gestalt zwischen uns wandeln, damit wir euch nicht erkennen können. Stundenlang suchte ich in den Bibliotheken, doch ich fand keinen Hinweis darauf. Bis ich auf eine Legende stieß. Sie besagt, dass die Elemente eines Tages zwei Kinder zu uns schicken werden, die die vier Naturkräfte vereinigen werden, um einen Boten daraus zu erschaffen, der den Weg der Alten Welt wieder auf seinen Ursprung zurückführt. Sie sind es, die den Wächter erwecken und die die Natur ihre Stimmen erheben lassen, um die Macht, die in ihr schläft, wieder zu erwecken.« Fest umgriff er ihre von der Arbeit rau gewordenen Hände. »Verstehst du das? Ihr seid es, du und Barshim. Ich war in jener Nacht in der roten Wüste dabei, als der Drache euch zu uns brachte. So alt … diese Macht.« Tamin schien erregt, während er von der Ankunft der zwei Kinder erzählte. Gebannt hörten die zwei Frauen zu. Während der Magier erzählte, erhob er sich wieder und schritt aufgeregt den Holzfußboden auf und ab.
    Endlich blieb er wieder vor den beiden stehen, hieb sich mit der rechten Faust in die linke offene Hand und seine Augen strahlten um die Wette vor Begeisterung und Leidenschaft, »…verstehst du, Cashimaé, Breda? Die Alte Welt hasst euch nicht. Sie haben Angst vor euch! Nichts weiter als Angst! Weil sie die Schriften nicht verstehen. Sie sehen nicht die Möglichkeit eines Neubeginns. Sie sehen Vernichtung. Wir alle fürchten, was wir nicht kennen, deswegen sehen wir darin nur das Negative.«
    Cashimaé strich ihr Kleid glatt. »Ach ja? Und welche Rolle spielst du darin?« Tamin war so sehr in seinem Eifer gefangen, dass er das Blitzen in den heute dunkelblauen Augen nicht sehen konnte. »Ich fürchte euch nicht, Kind. Ich bin die Motte, die das Licht sucht. Eure Magie zieht mich an wie das Licht. Barshim nannte mich einen Schatten, der darin verbrennen wird. Aber das stimmt nicht. Ich bin der Bote, verstehst du? Warum sonst sollte mich von Anfang an der Wunsch so sehr fesseln, bei euch zu sein. Euch zuzuhören. Ich will deinem Barshim nicht weh tun. Ich möchte euch zu einer Einheit verbinden. Ich möchte die Urkraft der Elemente wieder über die Alte Welt bringen. Verstehst du das? Ich bin euer Wächter!«
    Cashimaé starrte ihn mit offenem Mund an. Die Stimmen in ihr wisperten und wurden langsam lauter. Einem Glöckchen gleich hallte es in ihr nach, vermehrte sich zu einer Flut, die alles in ihr erfüllte. Nach außen nicht zu sehen oder zu hören lachte alles in ihr. Er war wahnsinnig. Lag es bisher wie eine Vermutung über Zeit und Raum, bestätigte es Tamin soeben. Sein Geist und sein Verstand mussten abhanden gekommen sein. Vielleicht lag er noch zwischen all den Büchern und Schriftrollen in den Bibliotheken Comoértas. Oder er war schon viel früher verloren gegangen.
    Cashimaé war sich dessen sicher. Durch einen magischen Unfall hatte Tamin vor fast 30 Jahren

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