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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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sie nicht bemerkt? Sein Blick fiel auf seine rechte Hand.
    Cashimaés Kopf lag nahe bei seinem. Sie musste in der vergangen Nacht wach geworden sein. Liebevoll strich er über ihre Wange und löste die Finger aus den ihren. Endlich erhob er sich zu seiner stattlichen Größe und streckte sich zufrieden.
    »Was?«, fragte er die neugierigen Augen, die ihn anstarrten.
    »Nichts.« Mariella schmunzelte. Er schüttelte verständnislos den Kopf und trat nach draußen. Neben dem Zelt stand ein Eimer mit frischem Wasser, dessen Inhalt er im nächsten Moment über sich ausleerte. Tief sog der Krieger die würzige Waldluft ein und schüttelte den Kopf wie ein Hund sein Fell.
    Ilias wartete noch immer. Er hielt einen Apfel in der Hand. Barshim griff ihn sich, während er an ihm vorbei schritt. Herzhaft biss er hinein.
    »Hey, das ist mein Frühstück«, bellte Ilias dem Freund hinterher und machte sich eiligst daran, ihm zu folgen.
    Barshim strahlte eine solche Freude aus, dass man nicht fragen brauchte, ob er gute Laune habe. Es konnte keinen besseren Morgen als diesen geben, dachte er, fast wie ein Neubeginn des Lebens. Heute folgten ihm auffallend viele Blicke. Einige seiner Leute hörten sogar mit ihren Tätigkeiten auf, als er an ihnen vorbei kam. Irgendwann hatte er die Nase voll und blieb stehen. Er drehte sich zu Ilias um. »Was denn? Wieso starrt ihr mich alle an, als hättet ihr einen Geist gesehen.«
    Ilias wäre fast gegen ihn gelaufen, rückte nun seinen Gürtel mit der riesigen Silberschnalle zurecht und holte so tief Luft, als wolle er die schwerste aller Fragen stellen. Mutig streckte er das Kinn in die Höhe, um wie ein großer Krieger auszusehen, der vor nichts Angst hatte. Und Ilias konnte mit seiner Größe und Statur den Eindruck eines Berges erwecken.
    »Ähm … du hast geschlafen?«, sprudelte es endlich aus ihm heraus.
    Barshim verschluckte sich fast. »Was?«
    Illias sah zerknirscht zu Boden. »Entschuldige, aber Weiser Fuchs sagte…«
    »Hmm, wenn ich nicht so gute Laune hätte, würde ich dir jetzt den Hosenboden stramm ziehen. Hattest du nichts Besseres zu tun, als es gleich dem ganzen Platz zu erzählen?« Ilias schielte ihn an, der Schalk stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Barshim wuschelte ihm durch die dichten dunkelroten Locken, fast wie ein Vater dem Sohne, obwohl Ilias der wesentlich Ältere war. Er drehte sich wieder um und wollte weitergehen, doch die Blicke hatten sich noch nicht abgewandt. Er hob ein wenig genervt die Hände. »Habt ihr noch nie jemanden schlafen sehen?« Nun musste er selber lachen und ging weiter. Im selben Moment wandten sich alle wieder ihrer Arbeit zu. Also ehrlich, dachte Barshim, manchmal verstand er die Menschen nicht. Wie konnte man sich an solchen Lappalien hochziehen?

Kapitel 28
    Stunden später saß Mariella mit Cashimaé zusammen vor dem Zelt auf einem Fell. Mariella bürstete Cashimaés langes seidiges Haar, während diese wie ein scheues Reh ihre Umgebung musterte. Als das Mädchen erwachte, war Barshim nicht da gewesen. Panisch wollte sie nach draußen rennen und ihn suchen, doch da stand dieser Mann. Wie sie gegen ihn stieß, drehte er sich um und sagte etwas, doch Cashimaé verstand kein Wort. Ängstlich war sie wieder ins Zelt gewichen und dann kam diese Frau. Auch sie benutzte erst Worte, die keinen Sinn für das Mädchen ergaben, doch dann begann die Frau, die sich als Mariella vorstellte, holpernd in Cashimaés Sprache zu reden. Mit etwas Geduld und vielen Erklärungen ließ sie sich zumindest davon überzeugen, dass Mariella keine bösen Absichten hatte und Barshim zurückkehren würde. Marielle brachte ihr Wasser zum Waschen und seltsames Essen, das das Mädchen nicht anrührte. Sie nach draußen auf die Decke zu bekommen, hatte Mariella viel Überzeugungsarbeit gekostet. Jetzt zuckte Cashimaé bei jedem Geräusch zusammen. Und ihre ganze Haltung sprach von Anspannung. Nichts kam ihr bekannt vor. Die Leute, die an ihr vorbei liefen, nutzten fremde Worte, die Gerüche in der Luft waren auch nicht wie zu Hause. Immer wenn sie aufspringen wollte, um zurück ins Zelt zu laufen, legte sich beruhigend Mariellas Hand auf ihre Schulter und die Frau schenkte ihr einen aufmunternden warmen Blick.
    Einige Stimmen ließen Cashimaé aufhorchen. Ein kleiner Trupp Männer kam unter lautem Geplänkel auf die Lichtung. Mitten unter ihnen entdeckte Cashimaé ihn. Als sich das Mädchen erhob, ließ Mariella die Bürste sinken.
    Sie stand einfach nur da, wartete

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