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Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi

Titel: Magie der Schatten 1 - Barshim und Cashi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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werfen, regte sich in ihr. Vögel, die in die Luft stoben und sich mit dem Hier und Jetzt vermischten.
    Doch wo war Hier und Jetzt? War das relevant?
    Nein. Barshim lag an ihrer Seite und auch wenn sie aus Furcht vor den Narben das Kind in sich wieder zum Schweigen brachte, blieb ein unendlicher Frieden zurück. Cashimaé legte ihren Kopf neben den seinen. Er schlief tief und fest. Sein warmer Atem streichelte ihr Gesicht und sie erfasste vorsichtig seine Hand.
    *
    Als am Morgen die alte Frau das Zelt betrat, fand sie beide noch immer tief und fest schlafend vor. Leise stellte sie den Krug mit Wasser ab und legte eine Decke über Barshim. Für wenige Augenblicke wartete sie darauf, dass er wach werden würde, doch als dies nicht geschah, begann sie leise, das Feuer neu zu schüren, das nur noch aus wenigen Glutstücken bestand. In ihren Haaren hingen Federn von Tieren und um den knöchrigen Hals fiel eine Kette, die nur aus Klauen und Zähnen bestand. Sie war in weiches Wildleder gekleidet, das mit einigen Handstickereien versehen war.
    Die Plane wurde zurück geschlagen. Ein junger Mann kam herein, nur mit einem Lendenschurz bekleidet. Auf seiner muskeltrainierten bronzefarbenen Brust ruhte eine ähnliche Kette aus Federn und Knochen. Still betrachteten seine schwarzen Augen das friedliche Bild und zusammen verließ er schließlich mit der Frau das Zelt. Sie wechselten einige Sätze miteinander in einer Sprache, die die umliegenden nicht verstehen konnten. Der Junge nickte und die Alte betrat wieder das Zelt.
    Ein Mann, der das genaue Gegenteil des Kriegers darstellte, kam auf ihn zu. Ein wohlgenährter Bauch wölbte sich über seinen Hosenbund und straffte die grüne Tunika. Feuerrotes, lockiges Haar begann auf dem Kopf und breitete sich weiter im Gesicht aus. Zwischen diesem Wust aus roter Wolle blitzten zwei grüne Augen den Indianer an.
    »Ist er da?«, fragte der Lockige.
    »Der Drache ruht«, antwortete der Indianer und baute sich mit verschränkten Armen vor dem Eingang auf.
    »Sag ihm, dass ich ihn sprechen muss, es … was tut er?«
    Der etwas klobig Wirkende, der auf den Namen Ilias hörte, starrte den Indianer an. »Guter Scherz. Es ist mitten am Tage und du …« Er lachte ein raues, heiteres Lachen, das den Leib vibrieren lies und schlug sich dabei auf die Knie. »Weiser Fuchs, du bist gut. Sag doch einfach, dass er nicht da ist.«
    Der Angesprochene blickte stur geradeaus. »Weiser Fuchs spricht nicht mit gespaltener Zunge. Der Drache ruht.« Ilias klappte den Mund auf und wieder zu.
    »Was machst du hier für einen Krawall am frühen Morgen, Ilias?«, erklang eine sanfte Frauenstimme hinter ihm. Er wandte sich um. Eine Frau mit üppigem Dekolleté und breiten Hüften kam mit einem Korb unter dem Arm auf ihn zu.
    »Das glaubst du mir nicht, Mariella. Der Vogel hier will mir gerade erzählen, dass unser Barshim schläft.«
    Sie schob den Indianer einfach zur Seite. »Und was stört dich daran? Noch niemals einen Mann schlafen sehen? Ich mag gar nicht wissen, was du des Nachts alles treibst.«
    Er wollte ihr folgen, doch Weiser Fuchs stellte sich wieder in den Weg, als Mariella im Zelt verschwand. »Ja, ja, ich habe es verstanden.« Mit einem letzten ungläubigen Blick auf das Zelt, wandte er sich zum Gehen. Das musste er unbedingt den anderen erzählen.
    Mariella überreichte der alten Schamanin den Korb und streifte eine rote Locke zurück. »Er schläft ja wirklich. Also egal, wer diese Frau ist, ich mag sie schon jetzt. Nichtsdestotrotz muss ich ihn wecken.«
    Die Schamanin blickte sie missbilligend an. »Ja, ich weiß, meine Gute. Aber ich glaube nicht, dass es klug wäre, wenn Ilias alleine zu dem Treffen reitet. Der hat in etwa so viel Verhandlungsgeschick wie die Wildsau, die er gestern Abend auf dem Feuer gegrillt hat.«
    Mariella beugte sich ein Stück hinunter. Es tat ihr im Herzen leid, denn sie konnte sich nicht daran erinnern, dass Barshim je wirklich geschlafen hatte. Und wenn er es denn mal tat, wachte er bei jedem kleinem Geräusch auf. Dem Lager hatte dieser Umstand schon oft die Haut gerettet.
    »Barshim«, flüsterte sie leise und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. Er bewegte sich. »Ich wecke dich nur ungern, doch die Sonne ist bereits aufgegangen.«
    Er blinzelte und wurde langsam wach. Endlich hob er den Kopf. »Mariella?«
    »Ja, es wird Zeit.«
    Verschlafen rieb er sich durchs Gesicht. Seine überraschten Augen schweiften von Mariella zur alten Schamanin. Wieso hatte er

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