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Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Magie der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lisowsky
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nicht ein Buch voller Lügen mit mir tragen.«
    Er schüttelte den Kopf, willenlos. Seine Gedanken torkelten umher. Die Stimme des Anführers der Telekinetiker holte ihn zurück in die Wirklichkeit.
    »Ergebt Euch, und Euch geschieht kein Leid.«
    Nairod sah ihm fest in die Augen. Schließlich ließ er die Schultern sinken. »Ich trage sonst keine Waffen bei mir, seht selbst.« Er schlüpfte aus dem Mantel, den er trotz der Wärme in der Mine getragen hatte. Langsamen Schritts ging er auf die drei Männer zu. »Angesichts dieser Situation habe ich wohl keine Wahl.« Er warf den Mantel achtlos beiseite.
    »In Ordnung.« Der Anführer nickte. »Wir werden Euch binden, nur zur Sicherheit.«
    Nairod wartete, bis sein Mantel den höchsten Punkt seines Flugs erreicht hatte, bis der Schatten am größten war. Rasend schnell erfüllte er die Dunkelheit mit Magie. Sie schoss nach vorn und formte sich im Flug zu einem stumpfen Speer. Der Anführer konnte nicht einmal mehr eine Hand heben. Die Schwärze stieß ihm gegen die Brust und riss ihn mit sich. Er krachte gegen die Wand über einem Tunneleingang, dass es knirschte. Der Schattenspeer verflüchtigte sich, und der Mann stürzte regungslos auf die Gleise. Sofort griff Nairod nach dem nächsten Schatten, seinem eigenen, und jagte ihn als Geschoss aus wabernder, vielzackiger Finsternis auf den nächsten Mann.
    Dicht vor ihm prallte der Schatten geräuschlos auf eine unsichtbare Wand. Flach wie ein Tuch rutschte die schwarze Masse daran herunter und sickerte zurück zu Nairod, um wieder ihre ursprüngliche Gestalt anzunehmen. Mit grimmigem Gesicht hielt Lenia ihre Hände dorthin ausgestreckt, wo das Geschoss wirkungslos vergangen war.
    »Verräterin!«, schleuderte er ihr entgegen.
    »Ergib dich einfach. Bitte.« Sie ließ die Arme wieder sinken.
    »Nicht jetzt. Jetzt nicht mehr.«
    Neben ihm auf den Schienen quietschte Eisen. Die übrigen beiden Männer hielten die Hände auf eine der Loren gerichtet. Die Räder drehten kurz durch, dann setzte sich das Gefährt ruckartig in Bewegung, in seine Richtung. Die spitzen Enden von Hacken ragten oben heraus.
    Nairod belebte die Schatten der Lore selbst. Stränge aus Dunkelheit hoben das Wägelchen an der Hinterachse in die Höhe. Zwei Spitzhacken purzelten vorn heraus. Dann bekamen die Schatten auch die vordere Achse zu packen und hoben die Lore ganz von den Schienen. Die Räder drehten sich wild, aber die dunklen Stränge stoppten das Gefährt sicher in der Luft neben Nairod ab.
    Lenia zielte mit ihren Gesten noch immer auf den Raum vor den beiden Telekinetikern, die mit verkrampften Fingern gegen Nairods Schattenzauber arbeiteten.
    »Du hättest mich nicht hintergehen sollen. Jetzt zahlst du den Preis dafür.« Nairod fletschte die Zähne und vollführte mit dem linken Arm eine weit ausholende Geste in Lenias Richtung. Sie bewegte ihre Hände ruckartig. Nairod ließ den rechten Arm nach vorn zucken und gab der Schattenmacht einen Befehl. Die dunklen Stränge schleuderten den Minenwagen in Richtung der beiden Telekinetiker.
    »Reingefallen.« Nairod ließ die wütende Grimasse fallen und lächelte.
    Lenia versuchte, die Barriere wieder vor die beiden Magier zu dirigieren, doch der Minenwagen wirbelte schon heran und spuckte in seinem Flug Spitzhacken aus, die klirrend auf die Gleise trafen. Er prallte von einer Kante von Lenias Schutzzauber ab und verfehlte einen der Zauberer. Aber dann schwenkte er herum und krachte mit seinem ganzen Gewicht dem anderen Mann vor die Brust. Die restlichen Spitzhacken purzelten heraus, die Lore schleuderte ihn nach hinten auf den Boden.
    Sofort zog Nairod die Schatten von Lenia und dem verbleibenden Magier zusammen. Sie trafen sich auf dem Boden und liefen zu einer Welle zusammen, die über die Schienen hinwegrollte und sich in einer plötzlichen Richtungsänderung auf den Mann stürzte. Lenia rückte dichter an ihn heran, und die Schattenwelle brach sich an einem unsichtbaren, kugelförmigen Schutzwall.
    Nairod biss die Zähne zusammen. Seine Glieder verloren plötzlich jegliche Spannung, seine Zehen lösten sich vom Boden. Etwas hob ihn in die Luft. Der Telekinetiker dirigierte seine Bewegungen mit den Fingern und spielte mit ihm wie mit einer Marionette. »Wir hätten Euch vor Gericht gestellt, aber für den Mord an meinen Brüdern werde ich selbst das Urteil sprechen und vollstrecken.« Die Stimme des Mannes zitterte vor Wut.
    Nairod wurde an einem unsichtbaren Faden durch die Halle gerissen,

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