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Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Magie der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Magie der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Lisowsky
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Gloriengarde«, keuchte Lenia. »Ich wusste, dass mir das Äußere der Statue bekannt vorkam!«
    Sax schrie Anweisungen, in welche Richtung sie abbiegen mussten.
    »Was ist eine Gloriengarde?«, fragte Nairod, während er um eine Ecke schlitterte. Seine Schritte schleuderten Erdklumpen hoch.
    Lenia nahm die Kurve enger und überholte ihn. »Ein beschworenes Wächterwesen, ähnlich wie ein Elf. Aber es beobachtet und warnt nicht nur, wie es die Elfen tun.«
    »Oh, irgendwie dachte ich mir das. Zum Beobachten braucht man keine messerscharfen Klauenhände.«
    Sie rasten einen geraden Gang entlang. Hinter ihnen huschte das Wesen um die Ecke. Es griff mit seinen riesigen Klauen in die Hecke und zog daran seinen Körper nach vorn.
    »Es holt auf«, rief Nairod. »Sax, wenn der Ausgang nur noch zwei oder drei Biegungen entfernt sein sollte, dann sagst du uns Bescheid, nicht wahr?«
    »Würde ich!« Der Gnom flatterte hinter der rennenden Lenia her; er hielt sich mit beiden Händen an ihrem Haarschopf fest, der unter ihrer Maske heraushing. »Aber es ist noch weit.«
    »Verflucht …« Nairod schnallte im Laufen seinen Rucksack wieder auf. Da schoss ein Geistesblitz durch seine Gedanken. Er bremste ab und drehte sich zu dem Ungeheuer um.
    »Nairod! Komm !«, rief Lenia verzweifelt.
    Nairod breitete die Arme aus. »Sie ist ein beschworenes Wesen, diese Gloriengarde. Also kann ich sie bannen. Lauft weiter.«
    Das Ungeheuer aus Silber und Blau stürzte auf ihn zu. Es hob eine Klaue in einem unmöglichen Winkel nach hinten, um zum Schlag auszuholen. Die Blitze verbanden das Glied mit dem Körper.
    Nairod warf eine Hand nach vorn und sandte einen Stoß aus Macht in die zuckenden Verbindungslinien. Knisternd zersprangen die Blitze. Die Klauenhand plumpste zu Boden wie ein nutzloses Stück Metall. »Eins!«, rief Nairod, und er spürte, wie die Energie seinen Körper verließ. Die Gloriengarde sprang vor, und die zweite Klaue peitschte in seine Richtung. Er bannte den zweiten Blitzstrom. »Zwei!«, rief er. Die messerscharfen Krallen rasten an ihm vorbei. Ein Reißen von Stoff, ein sengender Schmerz auf seiner Haut. Seine Maske fiel ab. Eine eiserne Klaue hatte dunkle Stofffäden mit sich gezogen. Ein feines Rinnsal aus Blut rann ihm von der Schläfe in den Mundwinkel. Die Kreatur stand jetzt armlos vor ihm und überragte ihn in ihrem schimmernden Panzer noch immer um einen halben Meter. Er biss die Zähne zusammen und benutzte beide Hände für den letzten Bann. »Drei!«, rief er, seine Beine verloren für einen Moment die Spannung, und er ging in die Knie. Der Bannzauber traf die Gloriengarde wie ein Keulenschlag. Sie kippte nach hinten um, die Glieder der Rüstung schepperten. Hinter den Löchern der Maske versiegten die hellen Energieströme.
    »Gut«, sagte Nairod und hob die Hände abermals. »Und jetzt verschwinde .«
    Sein Bann traf die Kreatur, aber sie blieb still liegen.
    Nairod versuchte es abermals. Nichts geschah.
    Beim nächsten Versuch fühlte er sich wie ein Verdurstender. Seine letzten Reserven genügten nicht mehr.
    Die Gloriengarde verschwand nicht, im Gegenteil. Zischend erschienen wieder Blitze zwischen Schultern und Händen, und auch hinter der eisernen Maske knisterte es.
    »Verschwinde!« Nairod unternahm eine letzte Anstrengung. Ohne Erfolg. Die Blitzstränge zogen die Klauenhände langsam wieder zum Körper hin, und der richtete sich auf.
    Nairod schüttelte den Kopf, rappelte sich auf und rannte, so schnell er noch konnte. Sax und Lenia warteten an einer Wegkreuzung und bogen in den rechten Pfad ein.
    »Du bist nicht stark genug«, meinte der Erl.
    »Sag bloß«, knurrte Nairod. »Und du hast nichts davon gewusst, dass dieser Statuenwächter uns hier erwartet?«
    »Es gab ihn noch nicht, als ich damals hier war.«
    »Schön, dann muss Ariman dein Eindringen bemerkt und sozusagen eine Statue zu deinen Ehren errichtet haben.«
    »Hört auf zu streiten!«, rief Lenia dazwischen. »Wir können sie nicht zerstören, aber ich kann sie vielleicht aufhalten.«
    Sie kämpften sich eine Steigung hinauf, während das Ungeheuer aus klirrendem Metall sie verfolgte. Es verringerte die Distanz mehr und mehr. »Ausgeschlossen«, presste Nairod zwischen zwei Atemzügen hervor. »Was wird geschehen, wenn sie durch deinen Wall bricht? Nein.« Die Kräfte verließen ihn. Seine Beine zitterten unter dem Gewicht des Körpers.
    »Wir könnten sie auch mit einer der Fallen aufhalten«, sagte der kleine Mann. »Die Frage ist

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