Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
schrie die Blondine und
schwenkte beide Arme durch die Luft, wie ein Vogel, der jeden Moment davonfliegen würde.
    Selena trat neben ihre Freundin. »Ist das der Eros, den Julian zu sich rufen will?«, fragte Grace.
    »Möglich … Aber ich habe mir den Liebesgott nie als Rocker vorgestellt.«
    »Wo ist Priapos?«, fauchte Julian und presste Eros an das hölzerne Geländer über dem Wasserrand.
    »Das weiß ich nicht«, keuchte Eros und versuchte Julians Finger von seinem schwarzen T-Shirt zu lösen.
    »Wage es bloß nicht, mich anzulügen!«, warnte Julian.
    »Ehrlich, ich weiß es nicht.«
    In Julians Brust schwelten der Zorn und das Leid von zweitausend Jahren. Mit bebenden Fäusten hielt er Eros fest. So viele quälende Fragen schwirrten durch sein Gehirn. Warum war sein Ruf in dieser ganzen, endlos langen Zeit ungehört verhallt? Wieso hatte niemand geantwortet? Warum hatte Eros ihn verraten? Wieso hatten sie ihm das angetan und waren dann einfach verschwunden?
    »Wo steckt er?«, herrschte er Eros an.
    »Verdammt noch mal, ich weiß es nicht! Den Kerl habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.«
    Julian zerrte Eros vom Geländer weg. Verächtlich ließ er ihn los. »Ich muss ihn finden!«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Mir bebenden Händen strich Eros sein T-Shirt glatt. »Wenn du mich grün und blau schlägst, wirst du seine Aufmerksamkeit wohl kaum erregen.«
    »Und wenn ich dich töte? Vielleicht taucht er dann auf …« Julian ging wieder zum Angriff über, und da näherten sich die anderen Biker.
    Blitzschnell duckte sich Eros, um Julians Fausthieb auszuweichen, dann fuhr er zu seinen Freunden herum.
»Lasst ihn in Ruhe, Jungs«, mahnte er, umklammerte die Schulter eines der Männer und schob ihn energisch zurück. »Glaubt mir, ihr wollt nicht gegen ihn kämpfen. Noch bevor ihr tot umfallt, würde er euch das Herz aus der Brust reißen und in euren Mund stopfen.«
    Der Reihe nach musterte Julian die Rocker. Als Grace seinen kalten, mörderischen Blick sah, zweifelte sie nicht an Eros’ Worten.
    »Bist du total ausgeflippt, Eros?« Der Größte starrte Julian skeptisch an. »So gefährlich kommt er mir nun wirklich nicht vor.«
    Eros wischte Blut aus seinem Mundwinkel. Beim Anblick der roten Flecken auf seinem Daumen grinste er halbherzig. »Ich weiß, wovon ich rede. Verlass dich drauf. Der Mann hat Fäuste wie Schmiedehämmer. Und er bewegt sich schneller, als du blinzeln kannst.« Trotz seiner staubigen schwarzen Lederhose und des zerfetzten T-Shirts sah er erstaunlich attraktiv aus. Sein jugendliches Gesicht wäre sogar hübsch gewesen, hätte er auf den dunkelbraunen Ziegenbart, den ein üppiger Drei-Tage-Bart umgab, und den militärischen Bürstenhaarschnitt verzichtet. »Außerdem ist das nur eine kleine Meinungsverschiedenheit, die in der Familie bleiben sollte.« In seinen Augen erschien ein seltsamer Glanz. Dann klopfte er lachend auf den Arm des Bikers. »Mein kleiner Bruder hatte schon immer ein wildes Temperament.«
    Fassungslos schnappte Grace nach Luft. »Hast du das gehört, Lanie? Sein Bruder? Ist so was möglich?«
    »Woher soll ich das wissen?«, seufzte Selena.
    Jetzt sprach Julian auf Altgriechisch mit Eros. Selena zuckte zusammen, und das Lächeln des Liebesgotts erstarb abrupt. »Dafür würde ich dich umbringen, wenn du nicht mein Bruder wärst.«

    Julians Blick schien ihn zu erdolchen. »Würde ich dich nicht brauchen, wärst du bereits tot.«
    Statt in Wut zu geraten, lachte Eros.
    Ärgerlich fauchte die blonde Frau ihn an: »Wage es bloß nicht, ihn zu verspotten! Immerhin ist er einer der wenigen Menschen, die solche Drohungen wahrmachen können.«
    Eros nickte und wandte sich zu seinen Gefährten. »Geht weiter, ich komme euch später nach.«
    »Bist du sicher?« Der große Biker schaute Julian nervös an. »Vielleicht sollten wir lieber hierbleiben und dir beistehen.«
    »Nicht nötig.« Lässig winkte Eros ab. »Erinnert ihr euch? Ich sagte doch, ich würde hier jemanden treffen. Mein Bruder ist nur sauer auf mich. Aber er wird sich bald beruhigen.«
    Grace trat beiseite, als die Biker an ihr vorbeistapften. Die Arme vor der Brust verschränkt, blieb die schöne Blondine stehen und behielt die beiden Brüder wachsam im Auge.
    Ohne die drei Frauen zu beachten, ging Eros langsam um Julian herum und musterte ihn von oben bis unten.
    »Gibst du dich jetzt mit Sterblichen ab?«, fragte Julian höhnisch. »Bei allen Göttern, Cupido! Ist der

Weitere Kostenlose Bücher