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Magie der Sehnsucht - Roman

Magie der Sehnsucht - Roman

Titel: Magie der Sehnsucht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Puppe gesund machen?«, fragte Katie und reichte Julian das Spielzeug.
    Da stellte er das Baby wieder auf die Beine und »kurierte« den ausgerenkten Arm der Puppe.
    »Danke!« Freudestrahlend schlang Katie ihre Arme um seinen Hals.
    Schweren Herzens las Grace die Sehnsucht in seinen Augen. Sicher dachte er an seine Tochter. »Gern geschehen, Kleine«, murmelte er und befreite sich von der Umarmung.
    »Katie, Tommy, Bobby! Was macht ihr da drüben?«
    Grace wandte sich zu Emily, die aus ihrer Tür trat.
    »Ich hoffe, die Kinder stören Sie nicht, Miss Grace.«
    »Oh nein«, erwiderte Grace, »sie sind sehr brav.«
    Emily eilte in den Garten. »Und was macht das Baby hier draußen? Ihr solltet doch mit Allison auf der Terrasse bleiben!«
    »He, Mom!«, schrie Bobby und lief ihr entgegen. »Mr Julian hat uns ein großartiges neues Spiel gezeigt.«
    Amüsiert schaute Grace den Kindern nach, die zu ihrer Terrasse zurückkehrten. Bobby schwatzte unaufhörlich.
    Mit geschlossenen Augen schien Julian die fröhlichen Kinderstimmen zu genießen.
    »Wie gut du Geschichten erzählen kannst«, bemerkte sie. »Nein …«
    »Nein ...«
    »Doch. Und das bringt mich auf eine Idee. Bobby hat Recht, du wärst ein fabelhafter Lehrer.«
    Spöttisch verzog er die Lippen. »Vom Feldherrn zum Lehrer … Warum nennst du mich nicht Cato den Älteren
und beleidigst mich richtig, wenn du schon mal dabei bist?«
    Grace schüttelte lachend den Kopf. »So beleidigt, wie du tust, bist du gar nicht.«
    »Wie willst du das wissen?«
    »Das lese ich in deinen leuchtenden Augen.« Sie ergriff seinen Arm und führte ihn zu ihrer Terrasse. »Denk mal darüber nach. Selena hat ihren Doktor auf der Tulane University gemacht, und sie kennt diese Fakultät sehr gut. Wer könnte besser über Altertumskunde dozieren als jemand, der jene Zeit erlebt hat?«
    Statt zu antworten, blieb er stehen und scharrte mit seinen nackten Füßen im Rasen.
    »Was machst du da?«, fragte sie.
    »Ich genieße es, das Gras unter meinen nackten Sohlen zu spüren – und wie die Halme zwischen meinen Zehen kitzeln.«
    »Bist du deshalb in den Garten gegangen?«, fragte sie, erstaunt über seine kindlichen Bedürfnisse.
    »Ja, ich liebe den Sonnenschein in meinem Gesicht.« Dieses Glück hatte er in den letzten Jahrtausenden viel zu selten erlebt.
    »Setz dich auf die Veranda. Ich will nur rasch ein Müsli vorbereiten. Dann frühstücken wir hier draußen.«
    Sie stieg mit ihm die Stufen hinauf. Nachdem er sich in den Schaukelstuhl aus Korbgeflecht gesetzt hatte, eilte sie in die Küche und schüttete Haferflocken in zwei Schüsseln.
    Nur wenige Minuten später kehrte sie auf die Veranda zurück. Die Lider gesenkt, hatte Julian den Kopf an die Rückenlehne gelegt. Weil sie ihn nicht stören wollte, schwieg sie.
    »Weißt du, dass ich deine Anwesenheit mit meinem
ganzen Körper spüre?«, fragte er und öffnete die Augen. »Mit allen meinen Sinnen?«
    »Nein …« Nervös reichte sie ihm eine der beiden Schüsseln mit dem Müsli.
    Ohne seine Worte näher zu erklären, begann er zu essen. Im warmen Sonnenschein lauschte er einer leisen Brise und spürte Graces beruhigende Nähe.
    Er war schon im Morgengrauen erwacht. Reglos hatte er die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer dringen sehen. Eine ganze Stunde lang kostete er den Trost aus, den Graces warmer Körper ihm spendete. Sie entzückte ihn auf eine Weise, die er nie zuvor gekannt hatte. Von diesem Gedanken inspiriert, überlegte er, wie es wäre, in dieser Zeit zu bleiben.
    Und was sollte er tun?
    Er besaß nur eine einzige »Fähigkeit«, die er in dieser modernen Welt nutzen könnte. Und er war nicht der Mann, der sich von einer Frau aushalten ließ.
    Nicht nachdem …
    Eine beschämende Erinnerung kehrte zurück. Mit vierzehn hatte er seine Unschuld für eine Schüssel mit kaltem Haferbrei und einen Becher saurer Milch verkauft. Nach all den Jahrhunderten spürte er immer noch die Hände der Frau auf seinem Körper. Ungeduldig hatte sie ihn entkleidet und ihm gezeigt, wie er sie beglücken sollte.
    »Oooooh«, hatte sie gegurrt, »was für ein hübscher kleiner Kerl! Wenn du noch mehr Haferbrei willst, komm einfach zu mir, wann immer mein Mann nicht daheim ist.«
    Danach fühlte er sich so schmutzig – so missbraucht. Während der nächsten Jahre hatte er lieber in nächtlichen Schatten geschlafen als in warmen Betten – nicht bereit, jenen Preis für eine Mahlzeit und flüchtigen Komfort zu zahlen.

    Und jetzt? Sollte er

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