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Magie des Mondes - Vollmond

Magie des Mondes - Vollmond

Titel: Magie des Mondes - Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.K. Schoenme
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einen Vorteil… wir haben das so eingefädelt, dass es jeder glaubt und nicht auf die Idee kommt, die Wege zu verlassen.“
Als ich begriff, schlussfolgerte ich: „Damit die Schlossstadt nicht von Touristen gefunden wird.“
„Ja.“
Eins verstand ich nach wie vor nicht. „Wieso gibt es sie überhaupt? Ich meine, wenn ihr alle auch normale Häuser habt, wozu braucht man dann so einen riesigen versteckten Palast?“
„Das hat viele Gründe; es ist nebenbei ein Erholungs- und Rückzugsort und hauptsächlich ist es der Sitz des Rates. Nur hier sind sie ungestört und fern ab von den Blicken der normalen Welt, so wie du sie kanntest.“
Das war allerdings plausibel und nachvollziehbar.
Wir marschierten weiter durch steiniges und bewaldetes Terrain.
„Irgendwie hatte ich das völlig anders in Erinnerung.“, sagte ich.
„Das könnte daran liegen, dass wir nicht den Touristeneingang oder eins der Boote genommen haben, sondern einen der inoffiziellen Personaleingänge.“, antwortete er. „Du wirst die Wasserfälle auch mal von einer anderen Seite kennenlernen. Zu bestimmten Stellen hat nämlich nur das Personal Zutritt.“
Damit sollte er Recht behalten. Bei einem der mittleren Wasserfälle konnte man über große feste, schwere Steine zum andern Ufer hinüber laufen.
In der Mitte blieben wir stehen und sahen zu, wie die Wassermassen hinunterdonnerten. Diese Perspektive war einfach der Wahnsinn, völlig atemberaubend. Die strahlende Sonne tat ihr übriges dazu und ließ das Wasser noch stärker funkeln und glitzern.
Es folgten mehrere kleine Wasserfälle und Seen, bis wir die für Touristen extra gebauten Stege erreichten. Die kleinen kristallklaren Wasserflächen, Bäche und Seen, die dann irgendwann in einen Wasserfall mündeten, sahen unfassbar schön aus.
Wir gingen auf dem Touristenweg weiter. Da es noch früh am Morgen war und noch keine Hauptsaison, hielt sich der Touristenansturm in Grenzen.
Erst nach einer guten halben Stunde begegnete uns ein junges Pärchen, das sich angeregt auf Englisch unterhielt. Als sie sich näherten, umfasste Julian meine Hand und drückte sie leicht. Ich sah ihn daraufhin fragend an und er erwiderte meinen Blick mit einem ermahnenden.
Das Pärchen grüßte uns im Vorbeigehen und ich grüßte höflich zurück.
Als sie sich entfernt hatten, grummelte ich: „Ein wenig mehr Vertrauen könnte dir nicht schaden. Ich hatte nichts von dem, was du dachtest, vor!“
„Vertrauen muss man sich verdienen.“, flüsterte er so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob ich diesen Satz tatsächlich gehört hatte. Um nicht den Ausflug zu verderben, erwiderte ich nichts, sondern dachte mir nur einige böse Sachen, die ich gerne gesagt hätte. Auch bei den kommenden Touristen hielt ich mich an mein Versprechen.
Nach etwa einer Stunde Rundweg durch felsige, türkisblaue und kristallklare Wasserlandschaften hatten wir den großen Wasserfall, die große Badewiese und die nahegelegenen Verköstigungseinrichtungen für Touristen erreicht.
Wir suchten uns ein hübsches Plätzchen unterhalb der Wasserfälle, wo das Schwimmen erlaubt war, ganz nah beim Wasser. Julian ließ seinen Rucksack dort fallen. Obwohl die Menschenanzahl recht überschaubar war, wollte ich mich nicht in aller Öffentlichkeit umziehen, sondern lieber eine Toilette aufsuchen.
„Du müsstest mich jetzt mal kurz entschuldigen. Ich muss dorthin wo der Kaiser zu Fus hingeht. Da kannst du nicht mit.“ Und bevor er irgendetwas sagen oder mahnend schauen konnte, fügte ich hinzu: „Und nein, ich werde mein Versprechen nicht brechen.“ Dann ging ich mit dem Rucksack ohne ihn zu beachten in eine der Damentoiletten. Wenige Minuten später kam ich zurück und hatte mir das geliehene Tankini-Badeoutfit unter mein T-Shirt und meine knielangen Jeans gezogen.
Er hatte in der Zwischenzeit eine große Decke ausgebreitet, auf die wir uns beide setzten. Da ich mehr auf die Umgebung, andere Menschen und die Wasserfälle achtete, hatte ich nicht bemerkt, dass er sich in der Zwischenzeit umgezogen hatte und mit mir redete, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, die mich leicht rüttelte. Ich sah ihn fragend an „Mhm? Was?“
„Träumst du?“, fragte er mich schief grinsend.
Ich knuffte mich selbst mal kurz „Au…Nein, nicht dass ich wüsste.“
Seine Mundwinkel zuckten „Komm lass uns schwimmen gehen; unsere Zeit hier ist begrenzt!“, sagte er und es erinnerte mich daran, wie schnell die Zeit manchmal bedauerlicherweise vergehen konnte.

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