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Magie einer Gewitternacht

Magie einer Gewitternacht

Titel: Magie einer Gewitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Jackson
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hatte das Gefühl, dass sie eine kleine Erholungspause nötig hätte, und stand auf. „Wenn du mich einen Moment entschuldigst?“
    „Ja, natürlich“, sagte Derringer sofort und erhob sich ebenfalls.
    Lucia holte tief Luft. Am liebsten hätte sie das Restaurant fluchtartig verlassen und wäre nicht mehr wiedergekommen. Aber es half nichts. Als sie die Toilette ansteuerte, spürte sie Derringers Blicke im Rücken.
    Derringer sah Lucia nach. Sie sah ziemlich sexy aus. Mit ihrer schmalen Taille und den leicht gerundeten Hüften konnte sie den knappen hellblauen Pulli und knielangen Rock gut tragen. Besonders groß war sie nicht, vielleicht einen Meter achtundsechzig, aber sie hatte schöne Beine, die jetzt in hübschen schwarzen Lederstiefeln steckten. Nur zu gut erinnerte er sich daran, wie ihre Beine sich in dieser unglaublichen Nacht um seinen Körper geschlungen hatten.
    Er hatte Lucia mit ihrer gebräunten Haut und den glänzenden schwarzen Haaren, die sie gewöhnlich als Pferdeschwanz trug, immer schon hübsch gefunden. Dazu kamen ihre haselnussfarbenen Augen, die hohen Wangenknochen und das fein geschnittene Gesicht. Und ihre sinnlichen Lippen verfolgten ihn regelrecht in seinen Gedanken, vor allem wenn er sich vorstellte, was sie damit alles anstellen konnte …
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und erinnerte sich daran, wie sie ihm vor Jahren, als er gerade von der Universität zurückgekommen war – sie musste ungefähr achtzehn gewesen sein und kurz vor der Abreise ins College gestanden haben –, zum ersten Mal aufgefallen war. Es war auf dem traditionellen Wohltätigkeitsball der Westmorelands gewesen. Damit sollte der Eltern von Derringer, seiner Tante und eines Onkels gedacht werden, die alle vier bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren, als Derringer noch in der Highschool gewesen war. Das Geld, das durch den Ball zusammenkam, war für die Westmoreland-Stiftung bestimmt, mit der Hilfsprojekte in der Gemeinde finanziert wurden. Auch Lucia hatte in Begleitung ihrer Eltern den Ball besucht.
    Er hatte gerade an der Bowlenschüssel gestanden, als sie hereingekommen war, und konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie ihm bei ihrem Anblick der Atem gestockt hatte. Den ganzen Abend hatte er die Blicke nicht von ihr wenden können, und das war etlichen anderen Ballbesuchern irgendwann aufgefallen – unter anderem auch Lucias Vater.
    Der hatte ihn dann, als der Abend schon fortgeschritten war, beiseitegenommen und gewarnt: Er würde nicht dulden, dass ein Mitglied der Familie Westmoreland seiner Tochter nachstellte! Das lag nicht zuletzt an Derringers Cousin Bane, der Crystal Newsome schon seit der Schule nachstellte. Da Bane die Neigung hatte, in Schwierigkeiten zu geraten, hatte Carl Newsome ihm verboten, seiner Tochter zu nahe zu kommen. Unglücklicherweise hatte Crystal andere Vorstellungen von ihrem Glück und war genauso verrückt nach Bane wie er nach ihr. Und zusammen sorgten sie für eine Menge Ärger. Einmal waren sie sogar zusammen durchgebrannt, aber Carl Newsome hatte seine Tochter aufgespürt und an einen geheimen Ort verbannt, während Bane in seinem Kummer zur Navy gegangen war.
    Derringer hatte zwar nicht Banes schlechten Ruf, aber er war wie dieser ein Westmoreland, und eine ganze Reihe von Eltern waren entschlossen, ihre Töchter vor ihm zu schützen. Bis zu einem gewissen Grad konnte er Lucias Vater sogar verstehen, denn er hatte ja selbst herumgetönt, dass er nicht vorhabe, sich häuslich niederzulassen und eine Familie zu gründen. Schon damals hätte ihm der Gedanke ans Heiraten nicht ferner sein können, und daran hatte sich nichts geändert. Dazu kam, dass sein Hauptinteresse im Moment sowieso der Pferdezucht galt.
    „Ich bin wieder da.“
    Derringer sah zu Lucia auf. Sie war wirklich wunderschön, aus der Nähe noch viel mehr. Aber sie schien sehr nervös zu sein, denn sie fuhr sich ständig mit der Zunge über die Lippen. Er hätte viel dafür gegeben, wenn es seine Lippen gewesen wären. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass ihm ihre Stimme gefiel. Sie war ruhig, aber zugleich sexy, und das wirkte sich ganz unmittelbar auf seine Gefühlswelt aus. Er hätte ihr stundenlang zuhören können.
    „Erzähl mir, was du da für Kurse belegst“, forderte er sie auf. „Warum hast du überhaupt wieder angefangen zu studieren? Brauchst du den Master für etwas Bestimmtes?“
    Ein wenig überrascht über sein Interesse, zog Lucia die Augenbrauen hoch, dann lächelte

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