Magie einer Gewitternacht
bewegte sich schneller und härter in ihrem Mund, und Lucia war zu keiner anderen Reaktion fähig, als erneut aufzustöhnen. Instinktiv drängte sie sich an ihn, ihr war heiß vor Lust.
Vielleicht hätten sie noch eine halbe Ewigkeit einfach so dagestanden und sich leidenschaftlich geküsst, hätte Lucia sich nicht von ihm gelöst, um tief Luft zu holen. Sie schloss die Augen und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, schmeckte ihn immer noch. Die Lust, die ein einfacher Kuss in ihr auslöste, war kaum zu ertragen. Langsam schlug sie die Augen auf, als könnte sie so die turbulenten Gefühle beruhigen.
Wieder hob er ihr Gesicht an, sodass sie keine andere Wahl hatte, als ihn anzusehen. Seine Augen waren dunkel und tief, Lust stand darin und heiße Leidenschaft. In diesem Moment hatte er etwas Ungezähmtes, Ursprüngliches, so wie das Land, auf dem er lebte, das Land der Westmorelands. Und zum ersten Mal wurde ihr klar, wie sehr seine Umgebung ihn prägte.
Lucia konnte den Blick nicht abwenden, sie war wie hypnotisiert. Und gleichzeitig merkte sie, dass sie sich immer mehr in ihn verliebte.
„Lucia Conyers, du überraschst mich“, sagte Derringer, und seine Stimme klang tief, rau und unverschämt sexy.
Etwas verunsichert lachte Lucia auf. In den letzten Minuten war ihr klar geworden, wie schnell so ein Kuss außer Kontrolle geraten konnte, wie schnell man in einen Zustand geriet, in dem man nicht mehr klar denken konnte und alle Bedenken über Bord warf.
„Ist es gut oder schlecht, dass ich dich überrasche?“
Derringer lachte und ließ Lucia los, nachdem er ihr noch einen flüchtigen Kuss auf den Mund gegeben hatte. „Das entscheiden wir später“, meinte er dicht an ihren Lippen. „Komm, gehen wir, solange wir noch können.“
Der Abend verlief völlig anders, als Derringer es geplant hatte. Nicht einmal der Geruch nach Popcorn konnte Lucias Duft überdecken. Seine Nase schien gar nichts anderes mehr wahrzunehmen. Das war ihre erste Verabredung, und es hatte eigentlich auch ihre letzte werden sollen.
Aber jetzt …
Dieses „Aber“ machte ihm Sorgen. Es weckte zum Beispiel den Wunsch in ihm, dass der Abend niemals enden möge.
Nach dem Essen schlug er vor, noch auf einen Kaffee ins Torie’s zu gehen. Lucia hatte alles, was man sich als Mann bei der ersten Verabredung von einer Frau wünschte, gleichzeitig aber war sie für Überraschungen gut. Sie ist eine aufregende Mischung, fand er. Es war schön, sie so nah neben sich zu haben, als sie in seinem Cabrio durch Denver fuhren, auch wenn ihr Parfüm ihm die Sinne zu benebeln drohte. Aber er mochte nicht nur, wie sie duftete,
In all den Jahren hatte er viele Frauen getroffen, die gut dufteten. Aber der Duft dieser Frau, die jetzt mit geschlossenen Augen neben ihm saß und der Musik lauschte, war nicht nur köstlich, sondern versetzte ihn geradezu in Hochstimmung. Ja, ihr Duft tat ihm ohne jeden Zweifel gut. Er lachte leise und musste über sich selbst den Kopf schütteln.
Lucia öffnete die Augen. „Was ist so komisch?“, wollte sie wissen und wandte leicht den Kopf, um ihn anzusehen.
„Ach, ich habe nur gerade an den Film gedacht“, behauptete er. Unmöglich konnte er ihr die Wahrheit sagen.
Auch Lucia lachte. „Ja, der Film hat wirklich Spaß gemacht.“
Derringer warf ihr einen Blick von der Seite zu. „Ja. Schön, dass er dir gefallen hat.“
„Danke für die Einladung.“
„Gern.“
„Dein Auto ist auch nicht übel.“
„Freut mich, dass es dir gefällt.“
Nicht alle Frauen waren so davon angetan. Einige seiner flüchtigen Bekannten hatten sich beschwert, dass sein Wagen zwar schnittig und schnell war, aber zu eng und unbequem.
„Kannst du dir vorstellen, dass für nächstes Wochenende tatsächlich ein Schneesturm vorhergesagt ist?“
„Na ja, das ist eben Denver. Hier muss man immer mit Schneestürmen rechnen.“ Einen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen. „Hat es dir in Florida gefallen? Du hast da immerhin vier Jahre gelebt.“
Lucia nickte. „Ja, ich war sehr gern da.“
„Und warum bist du dann nach Denver zurückgekommen?“
Lucia antwortete nicht sofort. „Weil ich mir nicht vorstellen konnte, auf Dauer woanders zu leben“, antwortete sie schließlich.
Derringer nickte. Er konnte sie verstehen. Seine Collegezeit hatte er in Phoenix verbracht, aber die ganze Zeit über hatte er sich nach Hause gesehnt – und danach, Lucia wiederzusehen. Er war noch keine Woche hier gewesen, als Ramsey
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